Eckdaten der Reise:
Datum: 08.03 bis 27.03.2019
Tourpartner: Brigitte, Emma und Timi
Unterkunft: Mit Campervan auf Campingplätzen, teils Freedom
Flug zurück: Qantas ab Christchurch
Anzahl Tage Hongkong, Neuseeland, Singapur: 52
Anzahl der Tage Südinsel: 19
Wetter: größtenteils Sonne, 15 bis 25 Grad, 2 Regentage
Vorabbuchung: Flug und Camper
Weiterflug mit Qantas nach Singapur
Gefahrene Kilometer Nord + Südinsel: 4869 km
Gesamtausgaben Hongkong, Neuseeland Singapur: ~ 15.000 Euro
Südinsel - Day 28: Picton bis Linkwater 20 km
Leider regnete es noch immer. Wir gingen frühstücken in einem gemütlichem Cafe in Picton. Dann marschierten wir zum Indoor Kinderspielplatz "Shipwrecks Kidsworld". Der Abenteuerspielplatz war überschaubar, aber nett gemacht. Timi und Emma hatten viel Spaß mit vielen anderen Kindern.
Am Marlborough Sound bis Linkwater:
Am frühen Nachmittag verließen wir das Örtchen Pickton und fuhren westwärts eine Steilküste entlang, auf dem Queen Charlotte Drive. Immer wieder hatten wir einen herrlichen Ausblick auf den Sound. Mittlerweile hatte es auch zu regnen aufgehört und immer wieder blitzte die Sonne durch die Wolken.
Smith Farm Holiday Park:
In Linkwater fuhren wir zur Smith Farm. Hier gab es einen kleinen Spielplatz und Ziegen, Schafe, Hühner und Schweine zum Füttern für Emma und Timi.
Auf dem Glowwormtrail zum Wasserfall:
Nachdem alle Tiere gefüttert waren, der Camper wieder Übernachtungsfertig war, marschierten wir los, zuerst über Weidewiesen mit vielen Zäunen, die zu überwinden waren. Dann ging es in einen urwaldähnlichen Trail, der uns immer weiter in den Wald führte. Teilweise war der Trail ziemlich pfiffig und rutschig. Mit Timi in der Kraxe musste ich höllisch auf spitzige Äste aufpassen. Teilweise mussten wir Bäche überqueren und uns durch Gestrüpp kämpfen. Ein richtiger Abenteuerweg für Emma. Nach ca. 45 Minuten erreichten wir den traumhaften Wasserfall. Ein schönes Fleckchen befanden wir einstimmig. Nach der Wanderung gab ich auf dem Queen Charlotte Trail Vollgas und schaffte 10 Kilometer in 39:43 Minuten. Dann hatte ich mir eine Dusche und Feierabendbierchen verdient :-)
Day 29: Linkwater bis Rai Valley 80 km
Am Morgen lief Brigitte den gleichen Trail wie ich gestern. Nach dem Frühstück ging unsere Reise wieder weiter. Wir fuhren eine traumhafte und sehr zu empfehlende Panoramastrecke am Kenepuru Sound bis nach Te Mahia. Hier gab es einen Saft und für uns Kinder :-) und für Brigitte einen Kaffee. Die gleiche Straße mussten wir auch wieder zurück. Auf halber Strecke fanden wir einen schönen Strand, wo wir ins kühle Wasser (18 Grad) sprangen.
Nächstes Ziel Havelock:
Nach ca. 1 Stunde Fahrt, wo unsere beiden Zwerge den Schlaf der Gerechten fanden, erreichten wir das kleine Städtchen Havelock, wo wir Einkauften, Brotzeit machten und natürlich einen Spielplatz für Emma fanden :-)
Ray Valley Tavern und Mount Barrett:
Für heute hatten wir eine coole Übernachtung gefunden. Auf dem Parkplatz der Rai Valley Taverne darf man umsonst übernachten, wenn man dafür dort etwas ißt und trinkt, was für uns kein Problem darstellte :-) Aber zuerst wanderten wir auf den 262 m hohen Hausberg der kleinen Ortschaft, den Mount Barrett. Obwohl der Hügel ziemlich zugewachsen war, hatten wir immer wieder eine herrliche Aussicht auf die umliegenden Hügel und Weidelandschaft. Zurück in der Taverne durften zur Freude von Emma und Timi, beide in die Hüpfburg. Später gab es einen Fischteller für Brigitte und mich, dazu einen Pitcher Bier und Emma und Timi bekamen Chicken mit Pommes. Vollgegessen gingen wir dann schlafen in unserem gemütlichen Campervan.
Day 30: Rai Valley bis Kaiteriteri 106 km
Am Morgen ließen wir das Frühstück ausfallen und fuhren nach dem Zähneputzen und Camper umbauen los bis nach Nelson. Hier holten wir ein verspätetes Frühstück nach und erkundigten uns über Touren im berühtem Abel Tasman National Park. Auch ein Spielplatzbesuch und Stadtrundgang durfte nicht fehlen.
Unser heutiges Ziel Kaiteriteri:
Nach einer weiteren Stunde Fahrt erreichten wir einen der wichtigsten Ausgangspunkte zum Abel Tasman Nationalpark, die Ortschaft Kaiteriteri. Hier buchten wir uns im Campingplatz Kaiteriteri Recreation Reserve für 48 Nz$ ein. Heute war schließlich auch wieder eine Dusche fällig :-) Wir buchten die Wassertaxitour in den Nationalpark für Morgen und aßen ein Eis. Ich ging dann eine kurze Runde laufen und auch eine Schwimmeinheit an dem herrlichen Sandstrand durfte nicht fehlen. Das Wasser war gewohnt kühl mit seinen 18 Grad, aber herrlich zum Schwimmen. Emma und Timi spielten derweil im Sand...
Später grillten wir uns einen Fisch und Fleisch, dazu gab es Kartoffeln und Gemüse. Emma fand wieder eine neue "beste" Freundin mit der sie den Campingplatz unsicher machte :-)
Day 31: Kaiteriteri bis Mapua 28 km
Der Morgen verlief etwas stressig. Emmas neue Freundin frühstückte mit uns. Irgendwie dauerte unser Morgenritual mit Frühstück, Camperumbau und Morgentoilette länger als sonst. Erst um kurz nach 10 fuhren wir zum gegenüberliegenden Parkplatz und marschierten zum Strand, wo um halb 11 unser Wassertaxi in den Abel Tasman Nationalpark warten sollte. Leider hatte es Verspätung und es war nur eine Nußschale. Die Zwerge und wir bekamen eine Schwimmweste und los ging es mit dem Kapitän der Titanic :-) Insgesamt passten nur 14 Personen auf das Boot. Jede Welle bekamen wir zu spüren, aber das Abenteuer machte Spaß :-)
Im Abel Tasman Nationalpark und Wakas :-)
Unser Kapitän fuhr uns in kleine Buchten und zu einer Seehundkolonie. Das war für Emma und für uns sehr interessant, die Tiere in freier Wildbahn zu beobachten. Nach ca. 1 Stunden erreichten wir bei Regen, aber angenehmen Temperaturen unser Ziel, die Bark Bay. Von hier gab es eine Wanderung bis zur Anchorage Bay, wo wir um 16 Uhr abgeholt werden sollten. Insgesamt war für die Wanderung 2 3/4 Stunden veranschlagt. Es gab einen Weg bei "Low Tide", Niedrigwasser. Uns wurde versichert den könnten wir gehen. Zuerst packten wir Timi in die Kraxn und Emma bekam eine kleine Stärkung. Und siehe da, es kam ein Kiwi, nein zwei Kiwis ums Eck, dachten wir. Endlich sahen wir den neuseeländischen Nationalvogel in natura :-) Aber es war nur ein neuseeländisches Huhn, ein Waka, wie sich später herausstellte...
Bis zur Anchorage Bay:
Wir marschierten einen coolen Pfad durch den Regenwald. Wir sahen Farne, Palmen, Wasserfälle, Hängebrücken und immer wieder hatten wir eine herrliche Aussicht auf einsame Buchten mit türkisfarbenem Wasser. Es regnete leicht, was uns aber bei der herrlichen Landschaft nichts ausmachte. Wir kamen nach ca. 2 1/2 Stunden und 8 Kilometern in ein kleines Örtchen, das nur vom Wasser aus erreichbar ist, mit vielen privaten Unterkünften. Hier sollte der Low Tide Weg direkt zu unserem Ziel, der Anchorage Bay innerhalb 45 Minuten führen. Als wir ankamen, war nichts mit Low Tide. Das Wasser war auf Höchststand und schwimmen wollte ich mit Timi in der Kraxn nicht wirklich. Der High Tide Weg dauert aber 1h 45 min und wir hatten nur noch 1 1/2 Stunden bis wir vom Wassertaxi abgeholt werden. Also gaben wir Gas. Emma marschierte sehr tapfer Kilometer um Kilometer. Zum Schluss liefen Timi und ich bis zur Anchorage Bay. Wir beide schafften es bevor das Boot ablegte. Ich erklärte das meine Mädels ca. 10 Minuten nach mir kommen würden und der Kapitän wartete natürlich. Wir mussten die Schuhe ausziehen und durch das Wasser ins überfüllte Boot springen. Ich mit Timi am Arm und Brigitte mit Emma. Ich hatte dann beide am Schoß, da nicht mehr Platz war. Bei hohem Wellengang sauste das kleine Boot zurück. Teilweise sprangen wir über die Wellen und es krachte und schepperte in der Nußschale. Emma war so kaputt, das sie trotzdem auf meinem Schoß einschlief :-) Insgesamt waren wir 12,5 km, 400 Höhenmeter in 4 Stunden unterwegs. Meine kleine Heldin ging alles alleine. Papa war sehr Stolz auf die kleine Maus, aber auch auf Timi, der 4 Stunden ohne meckern in der Kraxn verbrachte :-)
Eis essen und Freedom Campingplatz in Mapua:
Endlich wieder festen Boden unter den Füßen :-) Als Belohnung gab es für jeden ein leckeres Eis, bevor wir am späten Nachmittag die Weiterreise antraten. Wir fuhren nur ca. eine halbe Stunde nach Mapua, wo wir einen schönen Freedom Campingplatz direkt am Strand fanden. Timi und ich gingen noch an den Strand um Krebse zu suchen. Auch ein Spielplatz war vorhanden. Emma war nicht mehr wach zu bekommen. Die kleine Maus schlief durch bis zum nächsten Tag. Wir ließen den Tag bei einem leckeren Abendessen unter freiem Himmel ausklingen. Es gab Nudeln, Bohnen und dazu eine Flasche Cider :-)
Day 32: Mapua bis Reefton 212 km
In der Nacht weckte mich Brigitte auf, da Timi über 40 Grad Fieber hatte. Der kleine Zwerg kämpfte seit Tagen mit Schnupfen und Husten. Aber auch seine neuen Zähne bereitem ihm Probleme. Er bekam ein Zäpfchen und ich suchte in Google Maps das nächstgelegene Krankenhaus, sollte es nicht weniger werden. Am Morgen war das Fieber nicht mehr so hoch, aber wir wollten dem Kleinen Ruhe gönnen. So frühstückten wir gemütlich und Timi konnte sich im Camper Van ausruhen. Heute gingen Emma und ich Krebse suchen und auch der Spielplatz wurde ausgiebig getestet. Brigitte wanderte mit Emma einen kleinen Trail und ich machte Rumpfstabi, während Timi schlief. Später ruhten alle und ich nutze dies für eine Open Water Swim Einheit, wo ich mir gleich den Finger an einer Koralle aufschnitt. Blut war sicher lecker für die Haie, aber anscheinend roch mich keiner und ich konnte ungehindert meine Open Water Schwimmeinheit genießen :-) Auch ein 10 Kilometer Koppellauf war dann noch drin :-)
Weiterfahrt und Pizzeria:
Da es Timi am Nachmittag wieder besser ging, beschlossen wir weiter zu fahren. Es fing dann zu Regnen an, was uns im Camper nicht weiter störte. Nach ca. 1 Stunden machten wir Pause, kauften im Supermarkt ein und aßen in einer gemütlichen Pizzeria zu Abend. Wir fuhren dann noch eine gute weitere Stunde bis zur Goldgräberstadt Reefton, wo wir auf einem kleinen Freedom Campingplatz mit Toilette noch einen Platz ergattern konnten. Die Zwerge gingen bald ins Bett und Brigitte und ich schauten noch eine Serie, wie jeden Tag, auf dem Tablet...
Day 33: Reefton bis Hokitika 115 km
Brigitte ging am Morgen Laufen und die Kids und ich scherzten noch im Camperbett. Später gingen Emma und ich ins leere Hallenbad von Reefton, das im Jahr 1908 gebaut wurde. Ich schwamm auf der 30 m Bahn und Emma im Kinderbecken. Mit Schwimmgurt bewaffnet durfte dann Emma auch im großen Becken mit mir schwimmen. Die kleine Maus lernt das Schwimmen immer besser. Um uns wieder zu stärken, gab es später am Camper ein Frühstück und am naheliegenden Fluß war Steine schmeißen angesagt...
Westernstadt Reefton:
Natürlich besichtigten wir noch Reefton, das noch immer wie eine Kulisse aus Bonanza aussieht. Wegen seiner vielen historischen Bauwerke in einem Umkreis von nur 200 m ist Reefton eine faszinierende Stadt zum Bummeln. Auch ein Kaffee, Kaba und Süßes in einer Bäckerei durfte nicht fehlen, bevor wir weiterfuhren.
Goldgräberstadt Shantytown:
Wir fuhren weiter an der Westküste nach Süden bis Greymouth und von dort zur Goldgräberstadt Shantytown. Die Goldgräberstadt kostete 75 Nz$ Eintritt, die es aber wert waren. Wir durften mit einer über 100 Jahre alten Dampflokomotive fahren, besichtigten die Town Hall, Gefängnis, Krankenhaus, Schuhmacher, Feuerwehr, Chinatown und noch vieles mehr. Es gab auch einen kleinen Spielplatz für Emma. Wir bekamen einen Stadtplan in Deutsch. Sämtliche geschichtliche Hintergründe wurden auf Hinweistafeln genaustens erklärt. Wir waren begeistert und auch Emma war sehr interessiert an der Goldgräberstadt aus ca. 1850-1900. Emma durfte auch Gold waschen. Die kleine Maus fand natürlich etwas Gold, das sie in einem kleinen Glas mitnehmen durfte. Erst am späten Nachmittag verabschiedeten wir uns von Shantytown.
Unser heutiges Ziel Hokitika:
Wir fuhren noch ca. 1/2 Stunde an der Küste südwärts weiter bis Hokitika, das letzte Städtchen vor dem Franz Josef Gletscher. Hier buchten wir uns im Campingplatz Shining Star für 50 Nz$ ein. Wir benötigten nach 2 Freedom Campingplatztagen wieder Strom, Dumping Station und eine Waschmaschine :-) Brigitte kochte uns Nudeln und ich baute wieder den Camper um. Natürlich durfte auch ein Strandbesuch nicht fehlen. Die Wellen waren ziemlich hoch und krachten auf den Strand. Uns bot sich eine herrliche Kulisse...
Day 34: Hokitika bis Franz Josef 129 km
Heute hieß es Regenwetter :-) Brigitte ließ sich nicht abschrecken und ging in der Früh laufen. Nach dem Frühstück fuhren wir ins Zentrum von Hokitika, wo Emma und ich ins Schwimmbad gingen. Ich schwamm ein paar Bahnen und dann übte ich mit Emma schwimmen. Später kauften wir noch ein, bevor wir bei strömendem Regen bis nach Franz Josef Village fuhren, wo wir den Rainforest Retreat Holiday Park ansteuerten. Hier gab es nur einen Self Check In, was aber problemlos funktionierte. Noch immer regnete es. Wir entschieden die Franz Josef Hot Pools zu testen. Für 52 Nz$ kamen wir in das Thermalbad, das unter freiem Himmel liegt. Den Zwergen und uns gefiel das Planschen im heißen Pool super. Später gab es noch einen Nudelsalat für Brigitte und mich und Nudelsuppe für die Kleinen im Camper Van. Es regnete teilweise so stark, dass unser Van an manchen Stellen undicht wurde :-) Leider hörten wir am Abend, dass es in Christchurch einen feigen Anschlag gegeben hatte. 48 Menschen wurden von einem rechtsradikalen Australier in einer Moschee ermordet. Es gibt so viele Idioten auf dieser Welt, aber die Winkls lassen sich von solchen Menschen nicht den Urlaub und die Reiselust verderben...
Day 35: Franz Josef bis Haast 145 km
Heute sah der Morgen wettertechnisch schon vielversprechend aus. Meine Kuschelemma ließ mich nur widerwillig zum Laufen gehen. Ich lief zuerst auf der Straße und dann Trails in Richtung Franz Josef Glacier, um unseren späteren Wanderweg auszukundschaften. Zuerst lief ich noch locker, aber dann schaltete ich auf eine 3:40 er Pace. Gesamt kam ich auf knappe 12 Kilometer...
Wanderung zum Franz Josef Glacier:
Das Wetter wurde immer besser und nach dem Frühstück fuhren wir zum Wanderparkplatz am Franz Josef Glacier. Hier tummelten sich schon viele Wanderer. Eigentlich sind die Touristenrouten nicht mein Ding, aber hier gab es keine andere Möglichkeit mit Kindern so nah wie möglich an den riesigen Gletscher zu gelangen. Wir wanderten zuerst durch herrlichen Regenwald, bis wir dann den ersten Bach überqueren mussten. Für Emma war die Wanderung ein kleines Abenteuer. Wir mussten über die Steine springen um auf die andere Seite zu kommen. Wir sahen Hubschrauber, die Touristen im Minutentakt auf den Gletscher flogen. Der Gletscher wird hier ziemlich ausgebeutet :-)
Nach ca. 1 1/4 Stunden erreichten wir das Ende des Wanderweges. Hier waren wir nur 700 m vom Gletscher entfernt und hatten einen herrlichen Blick auf den 10 km langen Glacier. Der Gletscher befindet sich in einem Höhenbereich von 425 m bis 2955 m, was auf der Welt einmalig ist. Zusammen mit dem Fox Gletscher ist der Franz Josef Gletscher einer der am niedrigsten über Meereshöhe gelegene Gletscher mittlerer Breite. Wir machten natürlich Rast und die Zwerge bekamen ihre wohlverdiente Brotzeit :-) Teilweise im Laufschritt ging es auf gleichem Weg wieder zurück zum Parkplatz.
Bis Haast:
Nach der Wanderung fuhren weiter südwärts. Vorbei am Fox Glacier bis zu einem herrlichen Aussichtspunkt ca. 20 km vor Haast. Hier hatten wir einen herrlichen Blick auf die Steilküste, aber hier waren zum ersten Mal die Sandflies ziemlich böse. Die kleinen, stechenden Fliegen hatten sich natürlich wieder mich als Opfer ausgesucht :-) In Haast fuhren wir zur Lodge & Motor Park Accommodation. Für 48 Nz$ bekamen wir einen Powerded Site Stellplatz. Wir grillten Fisch und Gemüse, dazu gab es Kartoffeln und Reis. Dazu gab es Emmas und mein neues Lieblingsgetränk: Ginger Beer (alkoholfreies Ingwer Bier). Ebenso lieben wir Ginger Schokolade, die es im Supermarkt gibt. Ich denke ich muss mir eine Kiste von Beidem nach Hause schicken :-) Später gingen wir noch auf den naheliegenden Spielplatz, bevor wir uns im Camper verkrochen...
Day 36: Haast bis Lake Wanaka 191 km
In der Früh war Brigitte wieder mit Laufen dran :-) Ich kuschelte mich zu Timi nach unten, während Emma oben weiter schlief... Später gab es noch ein leckeres Frühstück im Gemeinschaftsraum des Camping Platzes. Unser nächstes Ziel war die Jackson Bay, wo angeblich Pinguine zu sehen sein sollten. Wir fuhren 48 Kilometer eine einsame Straße ans Ende der Welt. In Jackson Bay angekommen stellten wir fest, das wir wirklich am Ende der Welt angekommen waren und die Pinguine würden gerade Urlaub machen :-)Aber egal, wir fanden einen herrlichen Walk, den Wharekai-Te Kou Trail durch den Regenwald zu einer einsamen Bucht. Hier kletterten wir über Steine und beobachteten Kinder, die auf der Suche nach Seeigel waren. Im Meer fanden wir allerlei Muscheln und kleine Fische. Auf selben Weg wanderten wir auch wieder zurück und setzten unsere Reise wieder fort.
Auf dem Weg zum Haast Pass 550 m:
Wir fuhren in Richtung Lake Wanaka. Immer wieder hielten wir an Aussichtspunkten. Die Landschaft war traumhaft schön und verdiente fotografiert zu werden. An einem Wasserfall hielten wir an um uns die Füße zu vertreten und Brotzeit zu machen. Die Sandflies wollten uns wieder auffressen, deshalb zogen wir es vor im geschlossenem Camper unsere Brotzeit zu genießen :-)
Boundary Creek Campsite am Lake Wanaka:
Nach ca. einer weiteren Stunde Fahrt erreichten wir den Doc (Freedom) Campingplatz Boundary Creek Campsite am Nordufer des Lake Wanakas. Sofort entschieden wir zu bleiben. Für mich der bisher schönste Platz Neuseelands. Berge, ein traumhafter See, Sonnenschein, meine Familie und die nötige Freiheit. Mehr brauche ich nicht. Der Platz kostete 16 Nz$. Man füllt ein kleines Dokument aus und wirft den Betrag in ein dafür vorgesehenes Kästchen.
Wir marschierten an den Strand, wo ich gleich in das Wasser sprang. Eine Schwimmeinheit war aber nicht möglich, da das Wasser so eisig war, das ich beim Schwimmen keine Luft mehr bekam. Es stellte sich heraus, das der See 14 Grad hatte. Brrrr :-) Wir genossen die Ruhe und den einsamen Strand des Sees. Wir sprangen über am Ufer liegendes Treibholz, kraxelten auf Bäume und legten uns in den Kies am Ufer. Ich liebe dieses Gefühl von Freiheit :-) Im Camper aßen wir noch eine Kleinigkeit zu Abend, bevor es in die Federn ging...
Day 37: Lake Wanaka North bis South 52 km
Noch bevor die Sonne über die Berge blinselte, lief ich einen Trail nach oben. Die Familie schlief noch und für mich war ballern angesagt. 4,5 Kilometer und 600 Höhenmeter drückte ich nach oben. Hoch über dem Lake Wanaka erwischten mich die ersten Sonnenstrahlen. Wieder ein Gefühl von Freiheit. Ich liebe Neuseeland und sein herrliche Landschaft. Auf gleichem Weg versuchte ich meine Downhill Technik zu verbessern, was nur bedingt klappte :-)
Abenteuer Camper im Sand :-)
Nach einer Katzenwäsche und kurzem Frühstück fuhren wir an der Ostküste des Lake Wanakas weiter südlich um dann zum Lake Häwea zu queren. Hier hatten wir wieder einen tollen Ausblick auf die Berge und dem davor liegendem See. Am Ufer sahen wir ein paar Camper stehen und wir fanden es für eine gute Idee ebenfalls auf einer unbefestigten Schotterstraße zum Ufer zu fahren, um das berühmte "Camper vor dem See Foto" zu machen. Um auch das "perfekte" Foto zu bekommen fuhr ich Offroad an eine "perfekte" Stelle. Perfekt um im Sand stecken zu bleiben. Sch.... die Reifen drehten durch und ich grub mich selbst ein. Na toll. Die Kinder waren begeistert und Brigitte erst recht :-) Aber zum Glück waren hier in Neuseeland alle hilfsbereit. Zwei Camper boten ihre Hilfe an, die wir dankend annahmen. Wir gruben mit Emmas Spielzeugschaufel die Reifen frei, legten Steine als Fahrrinne dahinter. Erst als wir auch noch etwas Luft aus den Hinterreifen ließen und den ca. 10 Versuch starteten, fingen sich die Hinterreifen und ich konnte den Camper in sichere Gefilde mit festem Untergrund steuern. Der Schweiß stand uns auf der Stirn und ich gab als erstes eine Halbe Bier an die Helfer aus :-) Endlich bekamen wir dann auch unser verdientes "Camper vor dem See Foto", bevor wir wieder zurück auf die Straße fuhren und die nächste Tankstelle aufsuchten um die Luft in den Reifen wieder auf Ursprungsmenge zu pumpen...
Bis zum Lake Outlet Holiday Park und MTB:
Unser nächstes Ziel war derLake Outlet Holiday Park am Lake Wanaka. Hier bekamen wir für 50 Nz$ eine schönen Stellplatz. Der Hauptgrund für diesen Campingplatz war aber die Möglichkeit Räder auszuleihen. Emma durfte in den Babyjogger und Timi bekam einen Sitz an die Sattelstange. Wir fuhren knapp 10 Kilometer bis Wanaka, für uns die bisher schönste neuseeländische Ortschaft mit einer traumhaften Umgebung. Klar fanden wir einen Spielplatz, kauften uns ein Eis und besichtigten das Örtchen, bevor es auf gleichem Weg wieder zurück zum Campingplatz ging.
Open Water Swim bei 17 Grad Wassertemperatur :-)
Zurück am Camper ging ich mit Emma noch an den See zum Schwimmen. Das Wasser hatte 17 Grad und es war eisig :-) Aber ich schaffte 600 m zu Kraulen bevor es mir den Arsch abfror :-) Brigitte richtete ein leckeres Abendessen im Camper her, das wir später genossen...
Day 38: Lake Wanaka bis Lake Wakatipu 116 km
Brigitte ging am Morgen kurz zum Laufen. Heue musste es schnell gehen, da wir für Emma um 10 Uhr eine Überraschung gebucht hatten. Vorher kauften wir noch Im New World Supermarkt ein, bevor wir zu einem Pferdegestüt außerhalb Wanakas fuhren. Hier durfte die kleine Maus mit einem kleinen Pferd (namens Red) reiten, was ihr super gefiel. Das Dauergrinsen auf ihrem Gesicht ging den ganzen Tag nicht mehr weg :-)
Weiterfahrt nach Queenstown:
Nach der Reitstunden mit einer grinsenden Emma fuhren wir weiter nach Süden. In einer kleinen Ortschaft machten wir Halt und machten Brotzeit. Ein altes Hotel aus dem Jahr 1865, wie auch ein Platz wo tausende BH`s hängen, waren der Hingucker. Wir mussten dann über einen Pass, von wo wir eine traumhafte Aussicht hatten und in der Ferne schon Queenstown zu sehen war.
Kiwi Birdlife Park in Queenstown:
Es gibt nicht viel in Neuseeland, was wir nicht empfehlen können. Der Kiwi Birdlife Park gehört dazu. Der Eintritt für 2 Erwachsene mit 110 Nz$ war viel zu hoch. Unser Hauptgrund für den Besuch war natürlich Neuseelands Markenzeichen, der Kiwi. Hier gab es 6 Stück. Diese durften nicht fotografiert werden und da sie Nachtaktiv sind, auch nur in einem dunklen Raum besichtigt werden. Kuschelig sahen sie ja aus, aber den Preis war es nicht wert für ein paar Minuten einen Kiwi im Dunklen erahnen zu können :-) Der Rest des Parks war klein und uninteressant...
Bummeln durch Queenstown:
Nach dem Parkbesuch bummelten wir durch das touristische Queenstown. Es gab ein leckeres Eis und Timi bekam eine neue Regenjacke in einem Outdoor Shop. Queenstown war schön und auch traumhaft gelegen, aber Wanaka war nach unserer Meinung viel gemütlicher und die idyllischere Stadt :-)
Freedom Campingplatz am Lake Wakatipu:
Am späten Nachmittag fuhren wir noch weiter nach Süden bis ans Südende des Lake Wakatipu. Hier hielten wir am Freedom Campingplatz "Kingston Campsite". Da es hier wieder traumhaft war, entschieden wir die Nacht zu bleiben. Klar sprangen wir gleich in den 17 Grad warmen See. Ich legte eine 1 km Open Water Swim Einheit ein. Auch Emma und Brigitte stürzten sich in die kühlen Fluten. Brrrr war das eisig, aber schön :-) Nach dem gemütlichen Abendessen mit Spiegelei und Kartoffeln ging ich noch eine Runde laufen. Ich fand super schöne Trails auf Weidegebiet und lief noch so lange bis es finster wurde und auch ich mich im Camper verzog :-)
Day 39: Lake Wakatipu bis Lake Gunn 208 km
Auch heute Morgen waren wir von der schnellen Sorte :-) Zusammenpacken, Kaba trinken, Zähne putzen, noch kurz Holzschiffe im See versenken und schon konnte es weiter gehen. Wir fuhren ca. 100 Kilometer süd-westlich bis nach Te Anau, das Tor zum Milford Sound. Hier verdrängte die Sonne die Morgenwolken und wir bummelten durch die Stadt. Für Emma gab es neue Schuhe, für mich eine Regenüberhose und Brigitte eine neue Regenjacke. Erst um Mittag machten wir es uns in einem Park bequem und aßen ein selbst zubereitetes Frühstück :-)
Birdlifepark, Schwimmen und Spielplatz:
Nach der Stärkung wanderten wir am Lake Te Anau bis zu einem kleinen Vogelpark, wo wir seltene Takahe bestaunen durften. Es gibt nur noch 306 Exemplare auf der Welt, von der Hühnerart, die lange Zeit als ausgestorben galt. Später schwamm ich noch im Lake Te Anau, während Brigitte mit den Kindern zu Spielplatz ging.
Auf dem Milford Highway:
Ab Te Anau ging es auf dem Milford Highway 119 km in Richtung Ende der Welt. Ohne Handyempfang, ohne Tankstelle und ohne Supermarkt. A journey into the heart of Fiordland Park. Wir fuhren durch herrliche Landschaft bei herrlichem Wetter. Unsere Zwerge waren kaputt und verschliefen jeden Aussichtspunkt, wo Brigitte und ich ausstiegen und die Traumkulisse genossen :-)
Freedom Campingplatz Cascade Campsite:
Wir steuerten den letzten Freedom (Doc) Campingplatz vor dem Milford Sound an. Hier gab es 120 Stellplätze in atemberaubender Landschaft. Der Platz kostete 28 Nz$ obwohl es außer extrem verdreckte Toiletten nichts gab. Meine letzte Dusche war auch schon 2 Tage her, aber trotzdem war es herrlich hier. Brigitte ging eine Runde laufen, während ich mit den Kindern den Camper umbaute. Dann bruzelten wir uns Steaks, dazu gab es Nudeln, Salat und das obligatorische Feierabendbierchen. Wieder ein herrliches Gefühl von Freiheit hier in der fast unberührten Natur. Wir hatten auch Glück, da normalerweise viele Sandflies ihr Unwesen trieben. Wir sahen nur vereinzelte...
Day 40: Lake Gunn bis Lumsden 236 km
Heute mussten, bzw. durften wir früh aus den Federn. Um halb 7 standen wir auf und um halb 8 waren wir auch schon unterwegs. Wir fuhren auf dem Milford Highway noch die letzte halbe Stunde bis zum Sound. Hier parkten wir und kauften Tickets für eine knapp 2 stündige Schiffsfahrt auf dem Milford Sound bis zum offenen Meer. Der Milford Sound wurde durch Gletscher aus den Felsen ausgehölt. Der Sound ist 16 km lang, breitester Punkt ist 3 km, hat eine Durchschnittstiefe von 330 und es regnet 182 Tage im Jahr. Wir hatten Glück und Sonnenschein :-)
Der Milford Sound:
Um 9 Uhr legte unser Schiff von Southern Discoveries ab. An Deck war es windig, kühl und wir hatten eine herrliche Aussicht auf den Fjord. Wir kamen vorbei an riesigen Wasserfällen, einsamen Buchten, sahen Seebären und kamen bis zum offenen Meer, wo das Schiff wieder wendete. Wir waren alle sehr begeistert von der traumhaften Schiffsfahrt. Zurück am Milford Sound Visitor Center marschierten wir noch eine Runde am Hafen, bevor wir die Rückreise auf dem Milford Highway antraten.
Der Milford Highway zurück:
Die Zwerge waren nach der Schiffsfahrt und dem frühen Aufstehen so kaputt, das sie den kompletten Highway mit seinen 119 Kilometern verschliefen :-) Brigitte und ich stiegen noch bei den Chasm Wasserfällen und dem Monkey Creek aus um lauftechnisch die beiden, kurzen Trails zu genießen.
Von Te Anau bis nach Lumsden:
Am frühen Nachmittag erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt von Gestern, Te Anau. Ich legte eine Open Water Swim Einheit ein und ballerte 9 km mit einer 4 er Pace am Lake Te Anau entlang. Brigitte war mit den Kindern am Spielplatz und dann wechselten wir uns ab und Brigitte lief am See eine Runde. Später duschten wir in einer öffentlichen Duscheinrichtung. Das hat auch nach 2 Tagen ohne Dusche nicht geschadet :-) Wir fuhren dann noch eine Stunde weiter bis zum kleinen Örtchen Lumsden, wo wir einen Freedom Campingplatz anfuhren. Hier parkten wir am alten, schon lange stillgelegten Bahnhof. Es gab saubere, öffentliche Toiletten, einen Spielplatz und Trinkwasser. Wir bruzelten einen Fisch und dazu gab es Nudeln und Salat :-)
Day 41: Lumsden bis Curio Bay 174 km
Am Morgen wurden wir wieder von der Sonne auf unserem Bahnhof in Lumsden begrüßt. Emma sauste wieder auf den Spielplatz. Um 9 Uhr waren wir auch schon wieder startklar. Unser erstes Ziel war die Ortschaft Invercargill, das Keith Richards während eines Rolling Stones Besuch 1965 als "Arschloch der Welt" bezeichnet hatte. So schlimm war es dann doch nicht. Wir fanden einen schönen Park mit vielen Blumen, Grünflächen und Spielplatz. Zuerst gab es ein Brotzeit in der Sonne und dann durften sich die Kinder am Spielplatz austoben :-) In der Nähe des Visitor Centers befand sich, wie schon in vielen anderen Städten auch, eine Gedenkstelle, wo Blumen und Kerzen niedergelegt wurden, zur Trauer und Gedenken an die Todesopfer durch einen feigen Anschlag in Christchurch vor einigen Tagen...
Am Leuchtturm von Waipapa:
Von Invercargill fuhren wir dann weiter an den Catlins. Unser erster Stopp war der historische Leuchtturm aus 1881. Hier wanderten wir einen kleinen Trail, hielten die Füße ins Wasser, suchten Krebse und sahen 2 Seelöwen in freier Natur, die sich von uns nicht stören ließen. Natürlich hielten wir den vorgeschriebenen Abstand von 10 Metern ein.
Der südlichste Punkt Neuseelands:
Unser nächstes Ziel war der Slope Point, der südlichste Punkt Neuseelands. Hier wanderten wir einen Trail bis zu den Steilklippen, wo wir eine herrliche Aussicht hatten. Auch diese kleine Wanderung war es wieder wert...
Unser letzes Ziel, die Curio Bay:
Wir fuhren vorbei an vielen Schafsherden bis zum Campinplatz an der Curio Bay. Hier kochte Brigitte erst ein leckeres Abendessen, bevor wir uns noch auf die Suche nach Pinguinen am Strand machten. Ein einziger war noch zu sehen. Nur aus sicherer Entfernung durften wir ihn beobachten. Trotzdem ein Erlebnis diese Tiere in freier Natur zu sehen. Als es dunkel war, gingen Emma und ich mit der Stirnlampe auf Krebssuche. Wir fanden natürlich viele am Strand und ich ließ mich von den angriffslustigen Tierchen in den Finger zwicken, was Emma super lustig fand...
Day 42: Curio Bay bis Dunedin 201 km
Ich schrieb gestern noch bis um 2 Uhr Nachts an meinem Reisebericht. Entsprechend müde war ich am Morgen :-) Brigitte ging zum laufen und ich kraxelte zu Timi nach unten und kuschelte mich an den kleinen Zwerg. Später gingen Brigitte und Emma noch zum schwimmen, während Timi und ich den Camper umbauten. Lange blieben sie nicht, da das Wasser eisig war. Laut Internet nur 15 Grad. Brrr :-) Trotzdem wollte ich es auch versuchen. Der Strand war traumhaft und das Wasser ebenfalls, aber eisig. Ich kraulte so dahin, bis ich mit einem Auge direkt neben mir eine schwarze Flosse sah... Ich war ganz schön erschrocken, da ich dachte es wäre ein Hai, aber es waren 2 Delfine, die neben mir schwammen und spielten. Ich hielt immer wieder kurz aus und die beiden schwammen mit mir. Echt ein wahnsinns Erlebnis. Nach 20 Minuten verabschiedete ich mich von den Tümmlern, da ich schon fast erfroren war :-) Nach einer heißen Dusche ging ich noch mit Brigitte und den Kindern an den Strand. Die Delfine waren noch immer da und wir konnten Fotos machen. Vor allem durften meine zwei Kinder die Delfine in freier Wildbahn erleben. Wieder ein Erlebnis der Superlative...
Weiterreise nach Dunedin:
Auf unserer Fahrt nach Dunedin hielten wir immer wieder an Aussichtspunkten um die herrliche Küstenlandschaft zu genießen. Auf dem Weg zum Nugget Point, einem Leuchtturm sahen wir einen Seelöwen aus nächster Nähe. Emma war gleich verliebt in den Kerl :-) Beim Nugget Point wanderte zuerst Brigitte mit Emma den atemberaubenden Trail zum Leuchtturm und ich blieb bei Timi im Camper, da der den Schlaf der Gerechten gefunden hatte :-) Als die beiden zurück waren lief ich den 1 km langen Trail zum spektakulär gelegenen Leuchtturm und wieder zurück, bevor wir in Richtung Dunedin weiterfuhren.
Übernachtung in Dundedin am Freedom Campingplatz:
In Dundedin fuhren wir den kostenlosen Freedom Campingplatz am Bahnhof an. Wir bekamen gerade noch einen Platz. Hier waren nur junge Camper und die Winkls :-) Wir marschierten in die schottisch, angehauchte Stadt. Im Zentrum wurde Livemusik gespielt und es gab viele Bars und coole Lokale. Ein wenig enttäuscht war ich trotzdem, weil ich als Schottlandfan, es mir noch schottischer vorgestellt hätte. Es gab eine Statue von Robert Burns, dem schottischen Dichter, da sich sein Neffe unter den ersten Siedlern um 1850 befand. Wir gingen in eine gemütliche Kneipe und aßen einen "gesunden" Burger mit Pommes, dazu isotonisches Bier :-) Zurück am Campingplatz, der tagsüber ein öffentlicher Parkplatz ist, war vor fast jedem Camper Party angesagt. Es roch gewaltig nach Gras und gesoffen wurde was das Zeug hielt. Die Kinder, ich mit eingeschlossen, schliefen trotz der Gaudi sehr gut. Nur Brigitte hatte mit dem Partylärm zu kämpfen :-)
Day 43: Dunedin bis Oamaru 124 km
Nach dem Camper Umbau rangierten wir als erstes aus unserer kleinen Parkbucht. Die ganzen Suffköpfe um uns herum schliefen noch :-) Wir fuhr in den Stadtteil St. Clair, wo sich spektakulär über dem Meer ein Hot Water Saltwater Swimming Pool befindet. Der Pool hat ein 34 Grad Kinderbecken und 28 Grad 25 m Bahnen zu bieten. Die Aussicht auf den Strand und die vielen Surfer im Meer war grandios. Ich paddelte in der schnellen Bahn knapp 3 km, wobei meine Mitstreiter alles andere als schnell waren. Ich war die ganze Zeit mit Überholen beschäftigt :-) Später schwamm Brigitte noch eine Runde und ich war im heißen Becken bei den Kindern. Brigitte ging dann mit Timi zum Duschen und ich übte mit Emma im 25 m Becken schwimmen. Und das viele Schwimmtraining in Neuseeland hatte sich bezahlt gemacht. Bei der kleinen Maus ist der Knopf aufgegangen und sie konnte ohne meine Hilfe schwimmen. Sie schaffte sogar alleine eine 25 m Bahn. Da waren Papa und Mama aber so richtig Stolz :-) Nach diesem Erlebnis gab es im Schwimmbadrestaurant ein leckeres Frühstück, bevor wir weiterfuhren...
Moeraki Boulders:
Auf unserer Weiterfahrt an der Ostküste hielten wir an den Moeraki Boulders. Das sind eine Anzahl ungewöhnlich großer kugelförmiger Konkretionen an der Koekohe Beach an der Küste von Otago. Die grau gefärbten Septarien liegen einzeln oder in Gruppen an der Küste. Wir wanderten vom Parkplatz am Sandstrand bis zu den Kugeln. Hier konnten wir tolle Fotos machen und liefen Barfuß im Sand und im Wasser bis wir pitsch nass waren und uns komplett umziehen mussten :-)
Unser heutiges Ziel Oamaru
Wir fuhren noch eine Stunde weiter nach Norden bis Oamaru, wo wir den Harbour Tourist Park Campingplatz für 50 Nz$ anfuhren. Hier gibt es eine Pinguinkolonie und die kleinen Watschler sollen am Abend unterwegs sein. Emma traf hier ihre Freundin Luise wieder, die sie vor Wochen auf einem Campingplatz kennengelernt hatte. Die beiden Mädels gingen gleich zusammen auf den Spielplatz um ihr Wiedersehen zu feiern :-) Brigitte und ich bruzelten dann ein leckeres Steak, dazu gab es Kartoffeln und Salat. Später marschierten wir los, um Pinguine zu sehen. Wir bekamen zwar keine zu Gesicht, aber dafür eine riesige Kormorankolonie. Als wir schon im Camper waren, rückten dann auch die Pinguine aus und marschierten zu ihren Brutstätten, erzählte uns unser Campingplatznachbar. Schade, aber einen Pinguin sahen wir ja schon vor 2 Tagen...
Day 44: Oamaru bis Timaru 88 km
Am Morgen ging Brigitte zum Laufen und entdeckte einige Seelöwen in der Nähe. Später ging ich noch mit den Kindern dorthin und wir konnte die Tiere aus nächster Nähe in freier Wildbahn beobachten. Später war Emma mit Luise am Spielplatz.
Oamaru:
Zusammen mit ihren Eltern besichtigten wir dann Oamaru. Angeblich die verrückteste Stadt Neuseelands. Und da muss ich zustimmen. Es gab viele coole Geschäfte, Second Hand Läden, wie z.B. einen Bücherladen, wo das originale Beiboot von Ernest Shackleton zu sehen war. Zufällig las ich in Neuseeland das Buch über seine missglückte Antarktisexpedition, was sehr spannend war. Auch konnte man Kleidung aus vergangenen Tagen kaufen. Und überall sah man das Plakat: Steampunkfestival.
Steampunk HQ:
Nach einem Frühstück in einem natürlich coolem Cafe, in einer alten Lagerhalle, entschieden wir mit Luise und ihren Eltern das Steampunkmuseum zu besuchen. Steampunk ist eine Kunstkooperation und Galerie im historischen, viktorianischen Stadtteil Oamaru. Häufige Elemente des Steampunks sind dampf und zahnradgetriebene Mechanik, viktorianischer Kleidungsstil und ein viktorianisches Wertemodell. Das Museum wurde 2011 eröffnet und feiert seine eigene industrielle Auseinandersetzung mit Steampunk mit einer Reihe von Geräten und Skulpturen. Wir fanden die postapokalyptische Ausstellung mega cool, auch ein wenig gruselig und interessant. Emma war begeistert und konnte sich fast nicht losreißen...
Ankunft in Timaru:
Nach dem Steampunkbesuch waren die Zwerge müde und schliefen sofort im Camper ein. Wir fuhren bis nach Timaru, an einen kostenlosen Freedom Campingplatz direkt am Strand. Wir aßen dann eine Kleinigkeit und gingen dann zum Schwimmbad, wo ich 3 km in der 25 m Bahn ballern konnte. Später übte ich dann wieder mit Emma. Die kleine Maus kann immer besser schwimmen. Übung macht den Meister. Ich marschierte dann mit den Kindern zum naheliegenden Spielkplatz und Brigitte konnte ein paar Bahnen ziehen. Für die Kleinen gab es dann Nudelsuppe im Camper und ich schnürte die Laufschuhe um noch eine zweite Trainingseinheit an diesem Tag zu genießen. Ich ballerte fast 1 Stunde eine Treppe rauf und wieder runter, so das ich auf ca. 400 Treppenhöhenmeter kam. Im Camper gab es dann noch Bohnen und ein Bierchen für mich. Die Kinder schliefen schon tief und fest...
Day 45: Timaru bis Christchurch 180 km
Auch heute ging Brigitte am Morgen zum Laufen. Später fuhren wir dann knapp 2 Stunden bis nach Christchurch. Hier entschieden wir uns, den Willowbank Wildlife Reserve Park zu besichtigen. Wir waren sehr positiv überrascht von dem Park. Wir sahen viele heimische Vogelarten, auch einen Kiwi durften wir bestaunen, aber leider nicht fotografieren, wir sahen neuseeländische Schweine, Truthähne, gaaaanz viele Enten, die Hunger hatten, Pferde, Esel, Alpakas... Fast alle Tiere durfte Emma füttern. Das Highlight war die Fütterung von Aalen. Wir durften die glitschigen Tiere streicheln und ihnen Fleisch geben. Auch die Maorikultur wurde in Form von Häusern, Statuen und Kunstwerken dargestellt. Auf jeden Fall ein gelungener Besuch und unsere beiden Zwerge waren restlos begeistert...
Noch eine Schwimmeinheit:
Nach dem Besuch des Wildlifeparks fuhren wir zum nahegelegenen Hallenbad. Hier zog ich wieder ein paar Bahnen und übte dann mit Emma. Später fuhren wir zum North South Holiday Park, wo wir dank Camper Mate ein gutes Angebot über 33 Nz$ für eine Powered Site bekamen. Es gab noch Nudeln zum Abendessen, bevor das Abendprogramm eingeläutet wurde...
Day 46: Christchurch 30 km
Heute wachte ich ganz und gar nicht glücklich auf. Der Tag des Abschieds von unserem Camper Van war gekommen. Wir packten alle unsere Sachen zusammen und reinigten das Fahrzeug von innen. Wir mussten dann noch an der Dumping Station das Dreckwasser ablassen und frisches Wasser auffüllen. Dann ging es noch zum Tanken und auch die Gaskartusche mussten wir füllen lassen. Wir checkten dann in unserem Hostel Jucy Snooze ein, wo wir unser gesamtes Gepäck auf das Zimmer brachten. Dann ging es zur Mietstation von Travellers Autobarn, wo wir problemlos den Van abgeben konnten. Per Uber fuhren wir dann in die Innenstadt von Christchurch. Bei Sonnenschein und 25 Grad marschierten wir durch das Zentrum. Irgendwie machte uns die Stadt traurig. Es gab an mehreren Stellen Blumen, Gedichte, Plüschtiere zum Gedenken an die 48 Verstorbenen des Anschlags vor 2 Wochen. Aber auch das Zentrum war eine einzige Baustelle wegen des Erdbebens 2011, wo viele Gebäude der Stadt teilweise vollständig zerstört wurden. Wir gingen dann in den riesigen Park, wo es natürlich einen Spielplatz gab. Zurück fuhren wir wieder mit dem Ubertaxi. Im Jucy Hostel machte uns Brigitte eine Suppe und Rühreier, der letzte Rest aus unserem Kühlschrank, bevor wir uns in die Betten schmissen :-)
Ausgaben unserer Reise:
Flüge (6 Stück): ~3.500 Euro
Hotels Hongkong, Singapur, Auckland und Christchurch: ~1.000 Euro
Camper Van Travellers Autobarn für 39 Tage: ~4.500 Euro
Campingplätze, Eintritte, Essen und Sonstiges: ~6.000 Euro
Gesamtausgaben: ~15.000 Euro
Fazit Gesamt - Hongkong, Neuseeland, Singapur
Winkls on Tour: 52 Tage in Hongkong, Neuseeland und Singapur sind nun leider vorbei. Eine unvergessliche und intensive Zeit mit meiner Familie. Es gab so viele Highlights und Abenteuer, z.B. als mich Delfine beim Schwimmen begleiteten und ich zuerst für Haie hielt, wir mit dem Camper im Sand stecken blieben, der traumhafte Milford Sound, Lake Wanaka, Franz Josef Gletscher, Steampunkmuseum, Seelöwen, Freedom Campingplätze, Auckland, die nervigen Sandflies, Krebse fangen am Strand, Goldgräberstadt Shantytown, ein nachtaktiver Kiwi im Zoo, der nördlichste Punkt, wie auch südlichste Punkt, Te Paki Sanddünen, Hot Water Beach, Trailrun auf den Mount Ngauruhoe, die Halbinsel Coromandel, eine stürmische Überfahrt von Nord zur Südinsel, Hobbiton, Disney Land in Hongkong, die vielen Tempel in Singapur, die unzähligen Spielplätze und noch vieles mehr. Und nicht zu vergessen die beiden größten Highlights, Emma lernte schwimmen und Timi ging seine ersten Schritte. Wenn sich irgendwann meine 4 jährige Tochter nur vage und mein 1 jähriger Sohn überhaupt nicht mehr an die Reise erinnern können, so bleiben unterbewusst die fremden Kulturen, Länder, Berge, Seen, Städte und Gerüche hängen und sicher prägt auch die intensive Zeit mit Papa und Mama. 52 Tage Spiel und ganz viel Spaß in fernen Ländern. Das ist es was wir unseren Kindern mitgeben möchten. New Zealand we never forgot you. Der Flug nach Hongkong verlief problemlos und auch mit 2 Kindern im Alter von einem und vier Jahren war die lange Flugreise stressfrei. Die Erfahrung auf kleinstem Raum im Camper zu verbringen war eine der Positivsten überhaupt. Dies machte uns als Familie so richtig viel Spaß und Lust auf mehr. Es gab nie Probleme und wenn doch so etwas ähnliches wie ein Problem auftauchte, hatte vor allem Brigitte immer die perfekte Lösung dafür parat. Und natürlich durften auch sportliche Einheiten nicht fehlen: 57 Wanderstunden mit Timi in der Kraxe und 185 Laufkilometer, 63 Schwimmkilometer, 44 Radkilometer :-)