Der siebte Tag 29.07.2006: Ben Nevis, Urquhart Castle, Loch Ness, Eilean Donan Castle, Isle of Sky
Wanderung auf den Ben Nevis, Loch Ness, Urquhart Castle, Loch Ness Monster Exhibition 2000 in Drumnadrochit, Road to the Isles, Eilean Donan Castle (Kulisse für den Film Highlander), Kyle of Lochalsh, Ankunft Isle of Sky, Übernachtung im Auto am Hafen von Portree.
Um halb 7 klingelte mein Wecker. Ich war schon gespannt auf den heutigen Tag. Nach dem Frühstück fuhr ich los zur Jugendherberge kurz hinter Fort Wiliam. Es war bewölkt aber es regnete nicht und die Temparaturen waren angenehm warm. Ich packte meinen Rucksack und schnürte meine Wanderschuhe. Es war halb 8 und schon ging es los auf den berüchtigten Ben Nevis. Ich überquerte einen kleinen Bach und dort konnte man ein Hinweisschild lesen, das der Aufstieg sehr gefährlich ist, auf dem Berg das ganze Jahr über arktische Temperaturen herrschen und der Berg immer wieder Todesopfer fordert.
>>> Informationen Ben Nevis
In einem weiten Bogen geht es am Meall an t-Suidhe entlang bis auf 600 Höhenmeter. Die Höhendifferenz ist doch sehr hoch, da ich ja von knapp über 0 Meter losgegangen bin. Es geht einen schönen Weg hinauf, aber doch ziemlich steil. Ich habe noch immer eine herrliche Aussicht über den Loch Linnhe und die umliegenden Täler. Es sind nur wenige Wanderer unterwegs. Den Weg kann man fast nicht verfehlen und noch immer sehe ich keine Schwierigkeiten beim Aufstieg. Je höher ich komme, desto windiger wird es und auch die Wolken werden mehr, bzw. der Nebel dichter. Ich überquerte zweimal ein Bachbett bevor es Zickzack den Pfad hinaufgeht. In der Ferne hört man Schaafe, aber mittlerweile habe ich fast keine Sicht mehr. Der Nebel ist so dicht, das ich nur noch ein paar Meter sehe. Immer wieder stehen Steinmänner am Weg, damit man die Orientierung nicht verliert. Kurz unter dem Gipfel wird es plötzlich immer kälter und eisiger. Mit dickem Pullover bewaffnet kämpfe ich mich weiter.
Auf dem Gipfel ist die Ruinie der einstigen Beobachtungswarte zu erkennen. Ich stand auf einem riesigem Plateau. Die Temperaturen waren wahrscheinlich um den Gefrierpunkt, da sich an meiner Kamera die Farbglasur löste und meine Finger einfrierten. An einem Steinaltar stehen viele Gedenktafeln und Bilder der Verstorbenen. Anscheinend hat der Berg viele Opfer gefordert. Bei dem Nebel kann man sich schließlich leicht verirren und an einer Seite ist eine Steilwand die 600 Meter hinunterfällt. Für den Aufstieg brauchte ich 2 1/2 Stunden. Nach kurzer Rast machte ich mich wieder auf dem selben Weg zurück. Immer mehr Wanderer kamen mir entgegen, teilweise mit Turnschuhe und T-Shirt. Viel Spaß auf dem Gipfel dachte ich mir. Nachdem ich wieder freie Sicht ins Tal hatte, setzte ich mich ins Gras und machte erstmal Brotzeit und ich genoß die herrliche Aussicht. Um kurz vor 12 Uhr Mittags erreichte ich wieder meinen Ausgangspunkt.
Fazit: Eine anstrengende Wanderung, da man doch über 1300 Meter Höhe überwinden musste, aber der Weg war sehr einfach.
Kurz nach Mittag war ich wieder auf der Straße in Richtung Norden. An einem Kriegerdenkmal vorbei die 82 nach Loch Ness. Vorher kam ich noch zum Loch Lochy. Seltsame Namen geben die Schotten ihren Seen.
Kurz vor Drumnadrochit steht das Urquhart Castle. Auch hier kommt mein Explorer Pass zum Einsatz. Das Wetter war herrlich und ich hatte eine wunderbare Aussicht über den See. Der Besuch der Runinen ist sein Eintrittsgeld wert. Besonders von der schmalen Plattform im linken Turm, die man über eine enge Wendeltreppe erreicht, hat man schöne Ausblicke über die ganze Anlage. Von hier aus sieht man die Stelle im See, wo Nessie am häufigsten den Kopf rausgestreckt haben soll. Ich hab sie leider nicht
gesehen .....
Etwa 1230 erbaut, zählte die Burg zu den größten in Schottland. 1296 wurde sie von den Engländern eingenommen. Die letzte Garnison verließ die Burg 1692, die fortan dem Verfall überlassen wurde. In den 1930er Jahren erwarb ein Mr Chewett die Ruine, die 2003 von seiner Witwe dem National Trust for Scotland übereignet wurde.
Nach diesem Besuch fuhr ich weiter nach Drumnadrochit und ging in das Loch Ness Exhibition Centre für 6 Pfund Eintitt. Die Ausstellung wurde speziell als visuelle Vorführung gestaltet und betrachtet die Existenz Nessis von der wissenschaftlichen Seite. Man wird durch verschiedene Räume geführt, in denen die Untersuchungen von grauer Vorzeit bis heute dargestellt werden.
Raum 1 zeigt Schottlands 60 Millionen Jahre lange Reise der driftenden Kontinente, Amphibien, Reptilien, der Tod der Dinosaurier. Sind die Loch Ness Monster riesige prähistorische Reptilien, weil der See bis vor zwölftausend Jahren von Gletschern der Eiszeit ausgeschürft wurde. Loch Ness ist groß genug die 7 fache Weltbevölkerung aufzunehmen.
Raum 2 zeigt die Überlieferungen von merkwürdigen Fischen, z.B. wie 1933 die Sichtung eines Plesiosauriers.
Raum 3 zeigt Bilder und Fotos von Nessi bzw. irreführende Illusionen und Spiegelungen
Raum 4 In den siebziger Jahren begab man sich auf die Suche mit Kameras und Unterseebooten.
Raum 5 In den achtziger Jahren begann man mit intensiven Ultraschall-Untersuchungen. 1987 wurde ein Schallwellen Vorhang durch den See gezogen und drei große Kontakte wurden verzeichnet - Illusion ????
Raum 6 In den neunziger Jahren wurden sämtliche Daten analysiert: Das Wasser ist für Reptilien zu kalt und die Ernährungpyramide macht deutlich, dass für räuberische Wesen nicht genug Nahrung vorhanden ist.
Ich fand die Ausstellung sehr interessant und aufschlussreich.
Fazit: Sehr zu empfehlen !!
Um 17 Uhr machte ich mich auf den Weg nach Westen. Zuerst auf der Strasse 887 durch einsamste Gegenden, bis ich dann auf die berühmte Road to the Isles kam. Die Reise zur Isle of Skye begann. Die Landschaft war einfach gigantisch. Kleine Lochs, Glens und hohe Bens. Ich kam aus dem Staunen nicht heraus. Leider wurde das Wetter immer regnerischer. Vorbei an den Five Sisters erreichte ich Loch Duich, das schon Verbindung zum Atlantik hat. Dort steht das Eilean Donan Castle, bekannt aus dem Film Highlander. Leider war die Burg geschlossen, da gerade eine Hochzeit stattfand. Das Brautpaar wurde mir Dudelsack zum Castle begleitet. Es fing immer besser zu regnen an und ich fuhr nach Kyle of Lochalsh, wo die Skye Bridge, die einzige Verbindung der Isle of Skye zum Festland, steht. Leider fand ich hier keine Übernachtungmöglichkeit und musste somit weiterfahren. Auf der Strasse 87 ging es immer weiter auf der Isle of Skye. Sämtliche B&B`s und Hotels waren voll und es regnete in Strömen. Um 20 Uhr wurde es finster und ich saß noch immer im Auto. In der Ortschaft Luib fand ich wieder keine Unterkunft und musste aus einer engen Auffahrt rückwärts hinausfahren. Leider übersah ich eine kleine Mauer und meine Stoßstange verabschiedete sich mit einem riesigem Riss. Gereizt fuhr ich weiter nach Portree. Auch dort gab es keine Übernachtung für mich. Ich kaufte mir 2 Guinness und etwas zu Essen in einem Supermarkt. Am Hafen von Portree machte ich es mir im Auto mit meinem Schlafsack bequem, soweit es natürlich ging. Das war leider ein kurzzeitiger Tiefpunkt meiner Reise, aber Morgen sieht bestimmt alles wieder besser aus !!
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