Tag1: Flug, Ankunft, Erkundung und erster Lauf
Datum: von 27.12 bis 03.01.2014
Tourpartner: Brigitte
Um 8 Uhr erhob sich unser Flieger von Sunexpress in die Lüfte von München. Leider war Brigitte etwas verschnupft und fühlte sich nicht gerade wohl. Ziemlich eingepfercht mussten wir fast 5 Stunden in der Boing 737 ausharren. Bei über 20 Grad, aber Bewölkung landeten wir am Flughafen von Santa Cruz. Ziemlich schnell bekamen wir unsere Koffer und wurden mit dem Bus zu unserem 3 Sterne Hotel La Caleta in Los Cancajos (5 min Fahrt) transportiert. Wir bekamen gleich unser Appartement, das ziemlich geräumig und sauber war. Leider störte der moderige Geruch etwas, aber man gewöhnte sich daran. Am Nachmittag starteten Brigitte und ich zur ersten Erkundungstour. Zuerst kauften wir im Supermarkt ein und versuchten verzweifelt ein Auto für die nächsten Tage zu mieten, was ein schier unmögliches Unterfangen war. Über Silvester war die Insel restlos ausgebucht. So mussten wir Pläne schmieden, wie wir unsere Ziele mit dem Bus erreichen konnten. Später marschierten wir am Ufer, neben Steilküste, schwarzem Lavasandstrand und Industrie bis fast Santa Cruz, wo wir wieder umkehrten. Brigitte duschte, während ich noch eine halbe Stunde zum Laufen ging. Am Abend aßen wir in ein nahegelegenes Restaurant. Es gab eine leckere Vorspeise, Kartoffeln und Knoblauchbrot und eine weniger leckere Hauptspeise, Lasagne und Spaghetti. Um ca. 21 Uhr legten wir uns, nach dem anstrengenden Tag, auch schon nieder.
Tag2: Santa Cruz, Las Nieves, Wandern und Regen
Ausschlafen war angesagt. Wir erhoben uns erst um halb 9 aus den Federn. Nach gemütlichem Frühstück machten wir uns zu Fuß auf den Weg in Richtung Santa Cruz. Das Wetter war herrlich, blauer Himmel, angenehme Temperaturen und Sonnenschein. Nach ca. 45 Minuten erreichten wir Santa Cruz. Zuerst kauften wir uns einen Kaffee in der Sonne. Danach bummelten wir durch die Fußgängerzone, bestaunten die bunten Häuser, das Rathaus, die Avenida Maritima, die Erlöserkirche, das Castillo und das bunte Treiben in den gemütlichen Gassen. Kurz nach Mittag fuhren wir mit dem Bus nach Las Nieves, eine kleine Ortschaft 200 Höhenmeter oberhalb Santa Cruz.
Eigentlich sollte es Ausgangspunkt zu einer Wanderung in eine wildromantische Schlucht sein. Leider schlug das Wetter ziemlich schnell um, so dass es noch während der Busfahrt zu regnen begann. Wir besichtigten in Las Nieves die wunderschöne Kirche Santuario de las Nieves und kauften uns nochmals einen Kaffee in der Kneipe daneben. Da der Regen schwächer wurde, entschlossen wir uns die Wanderung zu starten. Großer Fehler J Wir gingen ca. 30 Minuten in die Schlucht, als es so richtig zu schütten anfing. Völlig durchnässt kehrten wir um und warteten auf den Bus. Leider kam dieser nicht, weil ich die Zeitumstellung nicht berechnet hatte. So gingen wir nass bis auf die Unterhose zurück in die Kneipe und ließen uns ein Taxi rufen. Wir waren froh, als wir in unserem Appartement unter die Dusche durften. Nach einigen entspannenden Minuten bei einem gutem Buch zog ich die Laufklamotten an und los ging es in den strömenden Regen. In Richtung Santa Cruz konnte ich ein super Treppentraining absolvieren. Es standen mir 240 Stufen am Stück zur Verfügung, die ich drei Mal rauf und wieder runter sauste. Wieder einmal patsch nass ging ich unter die warme Dusche, bevor wir zum Essen in ein benachbartes Lokal marschierten. Es gab Pizza und Rotwein, bevor wir uns gemütlich einem Film widmeten.
Tag3: Vulkanroute die Paradetour der Insel
Für heute war gutes Wetter angesagt. Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Taxi zum, auf 1400 m gelegenen, Refugio del Pilar, dem Ausgangspunkt unserer Wanderung. Leider wurde es immer nebliger, je höher wir kamen. Die Fahrt kostete uns 30 Euro und um kurz vor 10 Uhr standen wir dann in der Nebelsuppe. Es war auch noch relativ kalt auf dieser Höhe. Das konnte ja heiter werden, da wir bis auf 1900 m hinauf mussten. Es half nichts und wir starteten unsere Tour. Es wurde von Meter zu Meter immer windiger und ungemütlicher. Aussicht gab es so gut wie keine. Als wir dann die Baumgrenze verließen, blies der Wind orkanartig über uns. Wir hatten Probleme uns auf den Füßen zu halten, trotzdem kämpften wir uns weiter bis zum höchsten Punkt auf 1904 m. Wir spürten unsere Finger nicht mehr, da es so eisig war.
Kaum ging es begab, kam auch schon der blaue Himmel durch die Wolken und die Sonne zeigte sich. Nach ein paar weiteren Metern hatten wir das schönste Wetter mit herrlicher Aussicht auf die Süd und Westküste. Wir wanderten über das Lavafeld La Malforada und stiegen auf den Gipfel des Volcan Martin. Es wurde auch wieder wärmer und wir genossen so richtig die Wanderung, Aussicht, Sonne und die Natur. Nach 19 Kilometern, 1100 Höhenmetern und 5 Stunden erreichten wir die Ortschaft Los Canarios (Fuencaliente), wo wir uns eine Kleinigkeit zum Essen kauften und die kontrastreichen Wanderung bei einem Bier Revue passieren ließen. Die Überschreitung der Cumbre Vieja ist eine der großartigsten und atemberaubendsten Touren der Insel, nicht nur wegen des ständigen Landschaftswechsels und der Einblicke in die vulkanische Vergangenheit der "Isla Bonita", sondern auch wegen der grandiosen Blicke zur Ost und Westküste. Auch den im Reiseführer beschriebenen Schlechtwettereinbruch, mit Wolken, Nebel und heftigen bis zu orkanartigem Sturm auf der Kammhöhe konnten wir genießen. Mit dem Bus fuhren wir dann wieder bis kurz vor Santa Cruz und wanderten die letzten 2 Kilometer zurück zum Hotel, das wir gegen 18 Uhr erreichten. Ich sprang noch in den eisigen Pool und schwamm noch ein paar Bahnen. Später gingen wir zum Essen in eine gemütliche Bar.
Tag4: MTB Tour von Mazo bis Las Nieves
Bei herrlichem Wetter starteten wir um 11 Uhr zur MTB Tour. Leider etwas verspätet, da unsere Bikes noch nicht fertig waren und wir warten mussten. Zuerst ging es steil in Richtung Mazo auf 600 Höhenmeter. Die Aussicht auf die Küste, Santa Cruz und den Flughafen war herrlich. Von Mazo radelten wir nach San Jose, auf den Montana de Brena, weiter einen Trail nach San Pedro und nochmals nach Las Nieves, wo wir uns einen Kaffee kauften. Von hier sausten wir zurück nach Santa Cruz und dann an der Küste wieder zum Hotel in Los Cancajos. Insgesamt waren wir 4 Stunden 900 Höhenmeter und 35 Kilometer unterwegs. Nach einer kurzen Rast ging ich noch zum Laufen. Tempodauerlauf bis Santa Cruz war angesagt. In einer Stunde schaffte ich 13 km incl. 500 Treppen und 300 Höhenmetern. Am Abend gingen wir zum Italiener in der Nähe zum Essen und ließen den Abend mit Wein und Pasta ausklingen.
Tag5: MTB Tour, Strand und Silvester in Santa Cruz
Auch heute meinte es das Wetter gut mit uns. Sonne und blauer Himmel begrüßte uns am Morgen. Nach einem kleinen Frühstück (Jogurt, Semmel, Kaba, Banane) stiegen wir um 9 Uhr auf unsere Mountainbikes. Wir fuhren an der Küste bis nach Santa Cruz und von dort eine steile Serpentinenstraße in Richtung Las Nieves. Nach knapp über 1 Stunde machten wir kehrt und genossen bei der Abfahrt die Aussicht über Santa Cruz. Um 11 Uhr mussten wir unsere Räder wieder abgeben. Im Anschluss gingen wir in Richtung Strand. Zuerst kauften wir uns ein verspätetes, deftiges Frühstück mit Speck, Eiern und Käse. Danach gingen wir an den schwarzen Sandstrand. Ich legte eine 10 Minuten Open Water Schwimmeinheit durch die Wellen ein. Mit einem guten Buch genossen wir Sonne, Meeresrauschen und die Ruhe. Am späten Nachmittag machte es sich Brigitte im Hotelzimmer gemütlich und ich ging zum Laufen. Ich lief immer weiter nach oben, teilweise extrem steil, aber es machte Spaß. Nach ca. einer Stunde und 700 Höhenmetern versuchte ich wieder einen Weg nach unten zu finden, was mir über San Pedro gelang. Nach über 13 Kilometern erreichte ich wieder unser Appartement.
Nach einer wohltuenden Dusche fuhren Brigitte und ich mit dem Taxi nach Santa Cruz, wo wir in einem gemütlichen Lokal ein Silvesterdinner reserviert hatten. Für 55 Euro pro Person, bekamen wir eine leckere Vorspeise, Fisch, ein Steak als Hauptspeise, dazu eine Flasche Wein, eine Flasche Sekt um Mitternacht und ein Silvesterpaket mit Verkleidung. Wir genossen den gemütlichen Abend in romantischer Atmosphäre. Um 12 Uhr mussten wir pro Gongschlag eine Weintraube essen, was auf La Palma Tradition ist. Später fuhren wir wieder mit dem Taxi nach Hause. Das Jahr 2014 konnte beginnen.
Tag6: Wanderung im einsamen Norden der Insel
Nach dem Frühstück holten wir um 9 Uhr unser Auto einen Kia ab. Leider kamen wir nur für 2 Tage in den Genuss eines Fahrzeugs, da alles ausgebucht war. Wir fuhren zuerst nach Santa Cruz und dann an der herrlichen Ostküste in Richtung Norden. Das Wetter war traumhaft schön. Bei Barlovento bogen wir auf eine alte Verbindungsstraße ab. Durch dichten Lorbeerwald fuhren wir auf einer der aufregendsten Strecken der Insel. Unser Ziel war Santa Domingo de Garafia, ein Örtchen, das von der Welt vergessen wurde. Von hier starteten wir zu einer atemberaubenden Wanderung im einsamen Nordwesten. Wir wanderten vorbei an Drachenbäumen, alten, teilweise noch bewohnten Hütten, Ziegen und Hühner, durch herrliche Barrancos. Brigitte und ich kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die Insel zeigt sich hier von ihrer schönsten Seite.
Nach knapp über einer Stunde kehrten wir wieder um und fuhren dann mit dem Auto nach El Tablado, wo wir nochmals in einen Barranco wanderten. Hier hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf das verschlafene Dörfchen, die Steilküste, die vielen Kakteen und blühende Blumen. Es war einfach traumhaft und ich schoss unzählige Fotos, bevor wir wieder zurück fuhren. Auf halber Strecke nach Santa Cruz kehrten wir noch ein und aßen kanarische Kartoffeln, Eintopf und Oliven. Um ca. 18 Uhr erreichten wir wieder unser Hotel und träumten noch von den schönen Eindrücken. Den Abend ließen wir mit einem gutem Film auf unserem Netbook ausklingen.
Tag7: Wanderung in der Caldera
Um kurz nach 7 Uhr standen wir auf, damit der Tag ausgenutzt werden konnte. Nach einem kleinem Frühstück fuhren wir nach Santa Cruz und von hier in Richtung Westen. Das Wetter war wieder herrlich. Von einem Aussichtspunkt hatten wir einen traumhaften Ausblick auf den schneebedeckten Teide auf Teneriffa. Durch einen Tunnel gelangten wir auf die Westseite der Insel. Auch hier empfing uns blauer Himmel und Sonne. In Los Llanos kauften wir uns erst einmal Kaffee und Kaba und eine Brotzeit für unsere Wanderung.
Ca. 10 Kilometer weiter am Barranco de las Angustias parkten wir unser Auto. Von hier ging es mit einem Taxitransfer eine abenteuerliche Straße steil nach oben. Immer wieder musste unser Fahrer haarsträubende Ausweichmanöver durchführen, damit wir nicht mit entgegenkommenden Fahrzeugen kollidierten. Auf 1200 m lag unser Ziel, Los Brecitos. Von hier starteten wir zu einer der großartigsten Wanderungen der Insel. Durch Kiefernwälder wanderten wir bis zur Playa de Taburiente, wo wir in der Sonne Brotzeit machten. Von hier stiegen wir durch die "Schlucht der Todesängste" hinab. Wir hatten einen eindrucksvollen Einblick in die wilde Welt der Schluchten, Felsnadeln und Kiefernwälder im Inneren der Caldera. Das ganze zeigte sich als völlig isoliertes Naturparadies mit dem fröhlich, verästelten Taburiente-Bach.
Um 15 Uhr erreichten wir wieder den Parkplatz und fuhren dann bis zum Ausblick "Mirador El Time" direkt an der Westküste, wo wir eine herrliche Aussicht auf die Caldera, Westküste, Llanos und die Cumbre Vieja hatten. Hier genehmigten wir uns Orangensaft und einen Kuchen. Im Anschluss besuchten wir noch Llanos, wo wir durch die Gassen bummelten und die alte Kirche besichtigten. Am späten Nachmittag fuhren wieder durch das Tunnel an die Ostküste und waren froh unter eine Dusche zu kommen. Frisch und wieder munter gingen wir noch zum Essen in ein Restaurant in der Nähe. Leider war unsere Auswahl nicht so lecker. Aber wenn man Hunger hat, dann frisst der Teufel auch Fliegen :-) Dafür gab es dann im Nachbarlokal eine leckere, kanarische Nachspeise und ein Bier, so war auch dieser Abend gerettet.
Tag8: Morgenlauf und die letzten Sonnenstrahlen
Um 8 Uhr starteten wir zum gemütlichen Morgenlauf. Ich baute noch ein paar Treppen mit ein, so das auch mein Training nicht zu kurz kam. Nach der Dusche und Frühstück checkten wir aus und verabschiedeten uns vom Appartement. Ein Bus holte uns um halb 11 Uhr und brachte uns zum Flughafen, wo wir gleich unsere Koffer abgaben. Mit der Sun Express flogen wir über Lanzarote wieder zurück nach München.
Fazit:
Zuerst gab es leichte Startschwierigkeiten (verschnupfte Brigitte, Wolken am ersten Tag, ein etwas miefendes Appartement), aber dann gefiel uns die Insel immer mehr und zum Schluss ist es die schönste kanarische Insel für uns geworden. La Palma ist eine wunderschöne, grüne Insel für Aktivurlauber. Unzählige spannende Wander und Mountainbike Routen verlaufen durch die Insel. Nur für einen kleinen Teil davon hatten wir Zeit. Wir werden sicher La Palma mit ihrer atemberaubenden Natur nochmals besuchen.