Viel Action auf Gran Canaria - Schnorcheln, Rennrad, Palmitos Park, Las Palmas, Wasserpark, Wandern...
An Ostern zog es uns in den sonnigen Süden – unsere Wahl fiel auf die Kanareninsel Gran Canaria. Zwar waren wir nicht zum ersten Mal auf dieser vielseitigen Insel, doch diesmal erlebten wir sie zum ersten Mal gemeinsam mit den Kindern – und das machte die Reise ganz besonders. Neben entspannten Tagen bei Traumwetter erkundeten wir die lebendige Inselhauptstadt Las Palmas, wanderten zum beeindruckenden Roque Nublo und lieferten uns spannende Partien beim Minigolf. Brigitte und ich nutzten die perfekten Bedingungen für zahlreiche Rennradtouren durch die abwechslungsreiche Landschaft Gran Canarias. Natürlich kamen auch Spaß und Action für die ganze Familie nicht zu kurz: Wir machten den Palmitos Park und den Aquapark unsicher, verbrachten viele Stunden an unterschiedlichen Stränden – beim Schnorcheln, Baden und beim Suchen von Krebsen in den Felsen. Ein Besuch im legendären Hard Rock Café durfte ebenso wenig fehlen wie die täglichen Abkühlungen in unserem wunderschönen Pool der Ferienanlage. Gran Canaria zeigte sich erneut von seiner besten Seite – als perfekte Mischung aus Erholung, Aktivurlaub und Familienabenteuer....
Eckdaten:
Datum unserer Reise: 12-22.04.2025
Kosten: ~5000 Euro
Wetter: Sonne, 25 Grad
Radkilometer: 500 km
Unternehmungen:
- Palmitos Park. Aquapark
- Wanderung Roque Nublo
- Strände: Playa de Amadores, Playa Anfi del Mar, Puerto Mogan
- Sightseeing Las Palmas
- Emma Schwimmen mit Seelöwen
- Wanderung bei Fataga
- viele Rennradtouren
Unsere Ferienanlage: Playamar Bungalows Playa del Ingles über Booking oder Pauschalreise bei Check24
Gesellschaftsspiel am Abend: Würfelkönig das Brettspiel
Dienstag, 23.12.2025 von Winklmeier Markus
Du bist hier: Spanien
Inhaltsverzeichnis:
- 1. Zwischenstopp in Grassau und Ankunft in Arco (Tag 1 und 2)
- 2. Arco am Morgen (Tag 3)
- 2.1 Pisa und Fähre nach Sardinien (Tag 3)
- 3. Ankunft Sardinien - Wanderung ins Valle della Luna (Tag 4)
- 4. MTB, Reiten und Strand Spiaggia di Mugoni (Tag 5)
- 5. Strand Spiaggia di Porticciolo und Alghero (Tag 6)
- 6. Klettern Monteleone Rocca Doria & Silvesterfeier (Tag 7)
- 7. Wanderung zur Spiaggia Maimoni, dem Reiskornstrand (Tag 8)
- 8. Wanderung zum Capo San Marco (Tag 9)
- 9. Wanderung Grotta del Bue Marino & Olbia am Abend (Tag 10)
- 10. Piacenza & Sirmione (Tag 11)
- 11. Heimreise & Fazit Tag 12)
- Reiseführer-Tipp
- Aktivitäten Tipp
- Die perfekte Packliste für eine Reise nach Italien
- Weitere Italien Artikel
1. Zwischenstopp in Grassau und Ankunft in Arco (Tag 1 und 2)
Wie jedes Jahr an Weihnachten waren wir bei Brigttes Familie in Leiblfing eingeladen. Nach dem Familiennachmittag fuhren wir noch 2 Stunden bis nach Grassau. Am Abend spielten wir unseren Würfelkönig, bevor wir alle müde in das Bett fielen.
Die Sonne begrüßte uns am Morgen, und wir machten uns auf den Weg zum Grassauer Spielplatz, bevor wir noch eine kleine Runde über den Golfplatz drehten. In der Grassauer Ferienwohnung lösten uns Opi und Omi ab – die beiden wollten ein paar entspannte Tage in den Chiemgauer Alpen verbringen. Gegen Mittag setzten wir unsere Weiterreise nach Süden fort. Über den Brenner ging es weiter, bis wir am späten Nachmittag Arco am Gardasee erreichten. Dort hatte ich ein kleines Apartment – die Casa Segantini – nur wenige Gehminuten von der Innenstadt entfernt gebucht.
Nachdem wir unsere Sachen ausgepackt hatten, brachen wir auch schon zu einem ersten Spaziergang auf. In Arco findet sogar nach Weihnachten noch ein Weihnachtsmarkt statt. Wir schlenderten an den Ständen mit Lebkuchen, Glühwein und anderen winterlichen Leckereien, vorbei. Die ganze Stadt war festlich geschmückt und erstrahlte in bunten Farben. Den Abend ließen wir in einer gemütlichen Pizzeria ausklingen, bevor wir in unsere Unterkunft zurückkehrten.
Casa Segantini: Unkomplizierte Anreise, dank eines Videos per WhatsApp. Hier wurde erklärt wie man die Tiefgarage, Schlüsselbox und Hauseingang findet. Die Wohnung ist geräumig und war sehr sauber und gemütlich. Die schöne Innenstadt von Arco ist nur ein paar Gehminuten entfernt. Somit ein klarer Winkl-Tipp :-)
2. Arco am Morgen (Tag 3)
Auch an diesem Tag begrüßten uns Sonnenschein und blauer Himmel. Wir schlenderten durch das morgendliche Arco und stöberten in einigen Outdoorgeschäften. Natürlich führte uns unser Weg auch noch einmal über den Weihnachtsmarkt, wo wir uns ein paar süße Leckereien gönnten. Anschließend setzten wir unsere Reise in Richtung Sardinien fort.
2.1 Pisa und Fähre nach Sardinien (Tag 3)
Gegen Mittag fuhren wir entlang der Ostküste des Gardasees nach Süden. Am späten Nachmittag erreichten wir Pisa und parkten in der Nähe des Schiefen Turms, den wir von außen bestaunten. Unweit davon entdeckten wir eine gemütliche Pizzeria, in der wir zu Abend aßen.
Um etwa 19 Uhr kamen wir am Fährhafen von Livorno an. Nach einer Stunde konnten wir an Bord der Moby-Fähre fahren und unsere kleine Kabine beziehen. In der Lounge spielten wir gemeinsam und holten uns an der Schiffsbar noch ein Getränk. Als das Schiff um 22 Uhr ablegte, lagen wir bereits in unserer Koje.
3. Ankunft Sardinien - Wanderung ins Valle della Luna (Tag 4)
Um 7 Uhr legten wir in Olbia auf Sardinien an. Bei angenehmen Temperaturen fuhren wir vom Schiff aus in Richtung Nordwesten. In einem Supermarkt besorgten wir unser Frühstück und ließen es uns anschließend an einem Strand bei Capo Testa in der Sonne schmecken – frische Semmeln mit Marmelade, Käse und Wurst. Von dort aus starteten wir auch unsere Wanderung durch das Valle della Luna zu den Buchten von Capo Testa.
Das Valle della Luna bei Capo Testa ist einer der magischsten Orte im Norden Sardiniens. Die geschützten Buchten und zerklüfteten Granitfelsen wirken, als wären sie aus einer anderen Welt. Der Name „Tal des Mondes“ kommt nicht von ungefähr: Die runden, vom Wind geschliffenen Felsformationen erinnern tatsächlich an eine Mondlandschaft – besonders im warmen Abendlicht.
Zwischen den Felsen liegen kleine, versteckte Buchten mit türkisfarbenem Wasser, die ideal zum Baden und Schnorcheln sind. Die Gegend ist auch bekannt für ihre besondere Atmosphäre: Schon seit den 1960er Jahren war sie ein Treffpunkt für Künstler, Freigeister und Naturverbundene, was man bis heute spürt.
Die Mischung aus spektakulärer Landschaft, kristallklarem Meer und einer fast mystischen Ruhe macht das Valle della Luna zu einem unvergesslichen Erlebnis – perfekt zum Wandern, Entdecken oder einfach nur Staunen.
Wir ließen unser Auto kurz nach dem Fahrdamm in einer Parkbucht stehen und wanderten auf der linken Seite in Richtung einer Feriensiedlung. Bei einem großen Betonmast bogen wir nach rechts auf einen kleinen Trampelpfad ab. Dort mussten wir einige Steine überklettern, bevor wir einem ausgewaschenen Pfad zwischen Zistrosen und Wacholderbäumen folgten. Bei ein paar abenteuerlich geformten Kletterfelsen suchten wir einen Geocache. An einer Gabelung hielten wir uns links, um in ein zunehmend breiter werdendes Tal zu gelangen – das Valle della Luna. Eine kleine Quelle ist dort die einzige Trinkwasserversorgung. Noch immer leben einige Aussteiger in den zahlreichen Höhlen dieses Tals.
Schließlich erreichten wir die kleine Badebucht der Cala dell’Indiano. Die Kinder und ich kletterten über die Felsen und suchten nach Krebsen und anderen Meerestieren, als ich auf einem rutschigen Felsen ausglitt. Beim Aufprall wurde mir schwarz vor Augen. Die Kinder riefen sofort nach Brigitte, die ein paar Meter hinter uns unterwegs war. Als ich wieder zu mir kam, machte ich eine erste Bestandsaufnahme: Der rechte Ellbogen und der linke Oberschenkel schmerzten heftig. Mir wurde übel, und ich konnte nicht mehr aufstehen. Hoffentlich war nichts gebrochen. Langsam setzte ich mich auf, während die Kinder mich umsorgten. Ich atmete tief durch und versuchte aufzustehen – mit mäßigem Erfolg. Erst jetzt sah ich den nassen Felsen, auf dem ich ausgerutscht war.
Humpelnd und unter starken Schmerzen ging ich weiter. Gebrochen war zum Glück nichts, doch die Ellbogenschmerzen sollten mich noch monatelang begleiten, und die Prellung am Oberschenkel noch einige Wochen. Trotzdem biss ich die Zähne zusammen und marschierte weiter durch das Valle della Luna. Die Pfade schlängelten sich entlang der Küste bis zur Aussichtsplattform am alten Leuchtturm. Von dort aus bot sich uns eine großartige Sicht – sogar bis nach Korsika. Anschließend wanderten wir zuerst über eine gepflasterte, dann über eine asphaltierte Straße zurück zum Auto. Am wunderschönen Sandstrand am Ausgangspunkt kühlten wir unsere Füße im Wasser und buddelten im Sand.
Ankunft an der Ostküste - Agriturismo Porticciolo
Nach unserer schönen Wanderung fuhren wir an die Ostküste Sardiniens, in die Nähe von Alghero. Bereits im Vorfeld hatte ich einen gut bewerteten Reiterhof ausfindig gemacht, den wir nun ansteuerten. Der freundliche Reitlehrer von Tre Stelle Sa Mandra hatte sogar noch einen Termin für den nächsten Tag frei, sodass Emma eine Reitstunde nehmen konnte.
Unser letztes Ziel des Tages war unsere Unterkunft, das Agriturismo Porticciolo. Auf dem weitläufigen Anwesen wurden wir herzlich empfangen und bezogen eine schöne, geräumige Hütte. Nachdem wir unser Gepäck ausgepackt und eingeheizt hatten, wurde es angenehm warm. Wir ließen den Abend bei einem gemütlichen Abendessen ausklingen und spielten anschließend noch ein Spiel.
Agriturismo Porticciolo: Wunderbares Anwesen, wo wir sehr freundlich empfangen wurden. Das Frühstück war lecker, die Hütte geräumig und sauber. Es gibt einen Spielplatz und der Ausgangspunkt ist für Wander- und Radausflüge und Strandbesuche ideal. Ein klarer Winkl-Tipp!
4. MTB, Reiten und Strand Spiaggia di Mugoni (Tag 5)
Am Morgen quälte ich mich aus dem Bett. Nach dem gestrigen Sturz tat einfach alles weh – eigentlich gab es keinen Punkt am Körper, der nicht schmerzte. Trotzdem schaffte ich es irgendwie, in die Gänge zu kommen. Nach einem entspannten Frühstück im Haupthaus machten wir uns auf den Weg zum Reiterhof Tre Stelle Sa Mandra.
Emma lernte dort ihr Pferd kennen und stand vor der Herausforderung, dass der Reitlehrer nur Englisch und natürlich Italienisch sprach. Doch die beiden kamen gut zurecht – immerhin hatte Emma schon etwas Englisch in der Schule gelernt.
Währenddessen erkundete ich mit Timi die Gegend auf dem Mountainbike. Wir fuhren über großartige Trails und machten einen Abstecher zum traumhaften Sandstrand Spiaggia di Mugoni.
Später holten wir Emma von ihrem zweistündigen Reitausflug ab. Die kleine Maus war völlig begeistert: Sie durfte am Strand entlang und sogar im Wasser reiten – ein echtes Highlight für sie.
Am Nachmittag radelten wir alle gemeinsam noch einmal zum Strand von Spiaggia di Mugoni. Die Kinder buddelten im Sand und erkundeten den Spielplatz, während Brigitte und ich die Sonne genossen und die Füße ins Wasser hielten.
Wir hatten einen wundervollen, sonnigen Tag, den wir am Abend mit einem Brettspiel gemütlich ausklingen ließen.
5. Strand Spiaggia di Porticciolo und Alghero (Tag 6)
Auch heute starteten wir mit einem entspannten Frühstück in den Tag. Anschließend wanderten wir entlang der Küste, vorbei an beeindruckenden Klippen, bis zum Strand Spiaggia di Porticciolo. Dort machten wir uns auf die Suche nach Meeresbewohnern.
Wir entdeckten einen Seestern, den wir vorsichtig in einen Eimer mit Wasser setzten, damit er nicht zu lange der Luft ausgesetzt war – schließlich hätte das dem kleinen Tier geschadet. Außerdem fanden wir Seeigel und zahlreiche Einsiedlerkrebse, die geschäftig über den sandigen Untergrund krochen.
Wir verbrachten einige Zeit am Strand, beobachteten die Tiere und machten ein kleines Picknick. Gestärkt wanderten wir zurück zur Unterkunft, wo wir im Garten noch eine Runde Fußball spielten.
Besichtigung Alghero
Am späten Nachmittag fuhren wir in das hübsche Städtchen Alghero, eine der geschichtsträchtigsten Städte Sardiniens. In Zentrumsnähe fanden wir problemlos einen Parkplatz und schlenderten durch die schmalen, charmanten Gassen der Altstadt, die noch heute den Einfluss der Katalanen widerspiegelt. Alghero wird nicht umsonst „Barceloneta“ – das kleine Barcelona – genannt, denn sowohl Sprache als auch Architektur erinnern an die lange Zeit unter katalanisch-aragonesischer Herrschaft.
Die Stadt ist von mächtigen, gut erhaltenen Stadtmauern aus dem 16. Jahrhundert umgeben, die einst zum Schutz vor Piratenangriffen erbaut wurden. Beim Spaziergang entlang der Mauern hat man einen wunderbaren Blick auf das Meer und die vorgelagerte Landzunge Capo Caccia. Besonders beeindruckend sind die alten Wehr- und Rundtürme, wie der Torre di Sulis, die über die Küstenlinie wachen und Alghero bis heute sein mittelalterliches Gesicht verleihen.
Inmitten der Altstadt besuchten wir die Kathedrale Santa Maria, deren Bau im 16. Jahrhundert begann. Sie vereint verschiedene Stilepochen – von der katalanisch-gotischen Architektur bis hin zu barocken Elementen – ein Zeugnis für die wechselvolle Geschichte der Stadt. Auch die kleinen Kirchen, wie die Chiesa di San Francesco mit ihrem wunderschönen Kreuzgang, erzählen von Algheros reichem kulturellem Erbe. Wir schlenderten weiter durch die Gassen, vorbei an Boutiquen, kleinen Handwerksläden und Juwelieren, die Algheros berühmten Korallenschmuck anbieten. Seit Jahrhunderten wird in der Region rote Mittelmeerkoralle gefischt, die als eine der schönsten weltweit gilt und ein typisches Symbol der Stadt geworden ist.
Schließlich fanden wir eine gemütliche Pizzeria, wo wir ein leckeres Abendessen genossen, während die untergehende Sonne die alten Mauern in warmes Gold tauchte.
Mit vielen schönen Eindrücken fuhren wir schließlich zurück zu unserer Unterkunft. Ein weiterer wundervoller Tag auf Sardinien – bereichert durch die Geschichte, Architektur und lebendige Atmosphäre von Alghero.
6. Klettern Monteleone Rocca Doria & Silvesterfeier (Tag 7)
Nach dem Frühstück packten wir unsere Siebensachen ins Auto und machten uns auf den Weg nach Süden, bis wir Monteleone Rocca Doria erreichten – ein kleines, mittelalterliches Bergdorf im Nordwesten Sardiniens. Der Ort gehört zu den am dünnsten besiedelten in ganz Italien, was ihm einen besonderen, fast zeitlosen Charme verleiht.
Etwas oberhalb der Ortschaft befindet sich der Parkplatz für das Klettergebiet sowie den Via Ferrata della Regina. Ein Wegweiser führt direkt zum Fels. Nach ein wenig Suchen fanden wir schließlich auch die Kinderrouten. Obwohl Monteleone Rocca Doria insgesamt eher ein ruhiges und technisch anspruchsvolles Klettergebiet ist, gibt es einen kleinen, gut zugänglichen Bereich, der sich besonders für Familien und Kinder eignet.
Ein Sektor trägt passend den Namen Bambini. Da wir selbst keine großen Kletterhelden sind, arbeiteten wir uns mit vereinten Kräften durch eine Route im Schwierigkeitsgrad 5a (französisch). Wir waren froh, als wir oben angekommen waren und anschließend im Toprope weiterklettern konnten. Das Wetter und die Aussicht waren traumhaft, und wir genossen die Herausforderung bis weit in den Nachmittag hinein.
Ankunft in Cabras
Nach unserem Kletterabenteuer setzten wir die Reise weiter Richtung Süden fort. Gegen 17 Uhr erreichten wir das kleine Örtchen Cabras im Südwesten der Insel und checkten in unserer gebuchten Unterkunft Civico 47 ein. Der Besitzer begrüßte uns sehr herzlich, und unser Zimmer erwies sich als geräumig und sauber.
Kurz darauf machte ich mich mit dem Mountainbike auf die Suche nach einem Restaurant. Da es Silvesterabend war, wollten wir unbedingt gemeinsam ins neue Jahr feiern. Doch die Suche gestaltete sich schwierig: Viele Restaurants waren geschlossen, bereits ausgebucht oder boten nur teure Silvestermenüs an. Nach einer Stunde ergebnislosen Herumfahrens war ich schon kurz davor aufzugeben. Im Internet entdeckte ich noch eine Pizzeria, doch auch diese hatte geschlossen.
Gerade als ich zurück radeln wollte, bemerkte ich zufällig Licht in einem Restaurant auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Ich klopfte an die Türe, und eine freundliche Italienerin begrüßte mich. Sie erklärte, dass sie um 20:30 Uhr öffnen würden und noch einen Tisch für vier Personen frei hätten. Das Silvestermenü klang vielversprechend, der Preis passte und für die Kinder gäbe es Pasta – ein Glücksfall, sonst hätten wir an Silvester beinahe hungrig bleiben müssen.
Silvesterfeier
Erleichtert radelte ich zurück und verkündete die gute Nachricht. Wir machten uns frisch und gingen anschließend die rund zehn Minuten bis zum Restaurant. Wir waren die ersten Gäste und bekamen einen gemütlichen Tisch zugewiesen und wurden schon bald mit dem ersten Gang – einer Oktopussuppe – überrascht. Wir spielten Brettspiele und genossen das abwechslungsreiche Fünf-Gänge-Menü aus Fisch, Fleisch, Pasta, Salat und einer süßen Nachspeise. Der Wein war inklusive, und die Kinder freuten sich über jede Menge Fanta.
Um Mitternacht begrüßten wir gemeinsam mit vielen einheimischen Gästen das neue Jahr. Emma spielte auf ihrer Trompete ein Lied zum Jahr 2025, was für einen besonders schönen Moment sorgte. Gegen 1 Uhr machten wir uns schließlich auf den Heimweg und fielen müde, aber glücklich, in unsere Betten.
Civico 47: Mitten in Cabras befindet sich die schöne Unterkunft. Die Zimmer sind sauber und top eingerichtet. Das Frühstück ist reichlich und wird individuell zubereitet. Die Besitzer sind sehr nett und lesen jeden Wunsch von den Lippen ab. Zum Abschied bekamen wir einen Kuchen geschenkt. Cabras an sich hat nichts außergewöhnliches zu bieten. Die Unterkunft selbst ist ein klarer Winkltipp!
7. Wanderung zur Spiaggia Maimoni, dem Reiskornstrand (Tag 8)
Nach einem späten Frühstück um halb neun gönnten wir uns noch eine gemütliche Stunde im Bett. Doch schon bald hielt uns nichts mehr im Apartment: Die Sonne schien, und am ersten Tag des neuen Jahres lagen angenehme, warme Temperaturen in der Luft. Also machten wir uns auf den Weg und fuhren mit dem Auto zur Sinis-Halbinsel im Westen Sardiniens. Das Örtchen Funtana Meiga liegt eingebettet zwischen Dünen, mediterraner Macchia und dem türkisfarbenen Meer und wirkt wie ein Rückzugsort fernab des Massentourismus. Nur wenige Häuser, eine entspannte Atmosphäre und der nahe, helle Sandstrand prägen das Bild. Von hier aus erreicht man schnell archäologische Stätten, einsame Buchten und die Natur der geschützten Oase Seu. Funtana Meiga eignet sich perfekt für alle, die Sardinien authentisch, still und naturnah erleben möchten.
Wir parkten unser Auto in Strandnähe und starteten die Wanderung zum berühmten Reiskornstrand. Schon kurz nach den letzten Häusern erreicht man ein schilfbekleidetes Fischerhäuschen, das wie ein stiller Wächter am Rand der Lagunenlandschaft steht. Hier weht der Duft von Meer und feuchtem Schilf, und der Weg öffnet sich in Richtung Naturpark Turrè Seu. Ein sandiger Pfad führt hinein in das geschützte Gebiet, das von niedriger Macchia, Wacholder und ausladenden Zistrosenbüschen geprägt ist. Manche stehen so hoch, dass sie uns fast überragten und den Weg wie ein grüner Tunnel säumten. Immer wieder kreuzen wir Stellen, an denen die Kinder begeistert Bäume zum Klettern entdeckten – robuste Wacholderformen oder windgebeugte Einzelbäume, die wie geschaffen für kurze Pausen und kleine Abenteuer am Wegesrand sind.
Mit zunehmender Nähe zur Küste wird das Rauschen der Brandung lauter. Der Pfad führt schließlich in die Dünenzone von Maimoni, wo der Boden beginnt, von den typischen Quarzkörnern zu glitzern. Sie sind es, die dem Strand seinen Namen „Reiskornstrand“ geben. Zwischen den Dünen hindurch gelangen wir schließlich hinunter zur Spiaggia di Maimoni.
Am Strand angekommen, wirkten Weite und Stille beinahe magisch. Die Mäuse spielten im Sand und ließen sich vom Wind treiben, während das Meer in wechselnden Türkistönen schimmerte. Ich wagte mich in das Wasser – eisige 14 Grad, ein herrlich belebendes Gefühl, bevor ich erfror :-)
Wir verbrachten eine schöne Zeit am Strand, genossen das Plätschern der Wellen und vor allem die Einsamkeit, die diesen Küstenabschnitt um diese Jahreszeit so besonders macht. Der Rückweg erfolgt auf demselben Pfad. Die Tour ist leicht, abwechslungsreich und verbindet Natur, Meer und kleine Familienabenteuer – eine ideale Halbtagestour direkt vor den Türen von Funtana Meiga. Ich fuhr mit den Kindern zurück, während Brigitte joggte. In der Bucht von Cabras beobachteten wir hunderte Flamingos in der Ferne. Das Abendessen fiel leider etwas spärlich aus, da am ersten Januar nicht ein einziger Supermarkt oder Restaurant in Cabras geöffnet hatte. Aber wir hielten uns mit Tomaten, Käse, Brot und Chips über Wasser. Natürlich durfte am Abend ein gemeinsames Brettspiel nicht fehlen.
8. Wanderung zum Capo San Marco (Tag 9)
Und erneut erwartete uns traumhaftes Wetter – ein guter Grund, nicht lange im Zimmer zu bleiben. Nach einem leckeren Frühstück lief ich los und Brigitte radelte mit den Kindern hinter mir her. Unser Ziel war das 13 Kilometer entfernte Örtchen San Giovanni auf der Halbinsel Sinis. Ich lief flotte 10 Kilometer und Timi den Rest. San Giovanni in Sinis ist ein kleiner, atmosphärischer Küstenort auf der Sinis-Halbinsel im Westen Sardiniens. Besonders eindrucksvoll ist die frühchristliche Kirche aus dem 6. Jahrhundert, deren schlichte Steinarchitektur in reizvollem Kontrast zur rauen Landschaft steht. Rundherum eröffnen sich weite Blicke über Dünen, türkisfarbenes Meer und die geschützte Naturzone des Sinis, die für ihre Ruhe und Ursprünglichkeit bekannt ist.
Wir sperrten unsere drei Mountainbikes ab und wanderten los. Unser Ziel war das Capo San Marco. Das Capo ist die südliche Spitze der Sinis-Halbinsel und einer der eindrucksvollsten Orte der Region. Der schmale Landstreifen ragt zwischen zwei Meeren ins Wasser und bietet fantastische Ausblicke auf die Küste, die Ruinen von Tharros und das leuchtend türkise Meer.
Wir bestaunten die Ruinen von oben. Man kann diese auch besichtigen, wir aber wanderten zu einem alten Leuchtturm und genossen die wunderbare Aussicht auf das Meer. Die Landschaft wirkt wild und unberührt: windgeformte Sträucher, helle Felsen und ein steter Duft von Meer und Macchia begleiten jeden Schritt. Am Ende des Kaps thront der kleine Leuchtturm, der dem Ort eine fast mystische Atmosphäre verleiht.
Das absolute Highlight war der Bilderbuchstrand von San Marco. Wir tauchten die Füße ins glasklare Wasser und liefen barfuß durch den warmen Sand. Später stärkten wir uns in einer kleinen Taverne, bevor es zurück zur Unterkunft ging: Dieses Mal joggte Brigitte, während wir drei mit dem Mountainbike zurückfuhren. Am Abend holte ich eine Pizza, dazu gab es einen guten Wein – und für die Kinder natürlich eine Limonade. So endete ein weiterer wunderschöner Tag auf Sardinien.
9. Wanderung Grotta del Bue Marino & Olbia am Abend (Tag 10)
Nach unserem letzten Frühstück in Cabras packten wir wieder unsere Sachen ins Auto und verabschiedeten uns von den netten Besitzern, die uns noch einen Kuchen geschenkt hatten. Wir fuhren durch das Landesinnere an die Ostküste bis nach Cala Gonone. Das Örtchen liegt an der Ostküste Sardiniens am Golf von Orosei und ist ein kleiner, malerischer Küstenort, der für seine dramatische Kalksteinlandschaft, türkisfarbenes Meer und zahlreiche Outdoor-Aktivitäten bekannt ist. Die Region wirkt gleichzeitig ruhig und ursprünglich, während sie doch ein perfekter Ausgangspunkt für Naturerlebnisse ist.
Der Parkplatz für die Cala Fuili (Caletta Fuili) befindet sich am südlichen Ende von Cala Gonone und ist über eine gut ausgebaute, aber kurvenreiche Straße erreichbar. Vom Parkplatz führt ein Fußweg über etwa 15–20 Minuten und mehrere Steinstufen hinunter bis zum Strand. Die Anfahrt ist unkompliziert, allerdings ist der Parkplatz in der Hochsaison schnell voll. Wir ergatterten noch einen freien Parkplatz, mussten aber ein paar hundert Meter auf der Straße gehen.
Die Cala Fuili selbst ist einer der ikonischsten Strände Sardiniens: feiner Kies, klares Wasser und eingerahmt von hohen Kalksteinwänden. Im Sommer sicher ideal zum Baden, Schnorcheln und Entspannen. Das Gebiet rund um Cala Gonone ist zudem ein Kletterparadies. Die Region bietet unzählige Sektoren für Sportkletterer, von leichten Routen bis zu schweren Projekten. Besonders rund um Cala Fuili und im nahegelegenen „Codula Fuili“-Tal finden sich viele gut abgesicherte Linien in beeindruckendem Fels.
Wir beobachteten die vielen Kletterer und entschieden uns eine kleine Wanderung zu unternehmen. Während der Tour öffnet sich immer wieder der Blick auf das tiefblaue Meer und die zerklüfteten Felswände des Golfes von Orosei. Der Weg ist technisch nicht schwierig, allerdings stellen einige Abschnitte mit losem Geröll und kleineren Höhenunterschieden eine gewisse Trittsicherheit voraus. Am Ende erreicht man die Steilküste. Über einen am Fels befestigten Stahlsteg erreicht man die Grotta del Bue Marino. Wir konnten ein paar Stalagtiten sehen. Leider verschließt eine Stahltüre den weiteren Zutritt ins Grotteninnere. Über einen kleinen Wanderweg gelangt wir zurück zum Ausgangspunkt. Da sehr viele Hunde mit ihren Besitzern unterwegs waren und die meisten ihre Rückstände nicht beseitigten, fand ich ein perfektes Häufchen zum reintreten. Dies merkte ich erst im Auto, als es etwas zu duften anfing. Da meine Schuhe aussortiert gehörten, warf ich sie in den nächsten Abfallkorb :-)
Wir fuhren im Anschluss zurück nach Olbia, wo wir am Hafen unser Auto parkten und zu Fuß in die Innenstadt marschierten. Rund um den lebhaften Hafen entfaltet sich eine charmante Mischung aus modernem Stadtleben und traditionellem sardischem Flair. Besonders die Altstadt mit der Flaniermeile Corso Umberto lädt zum Bummeln ein: kleine Boutiquen, Eiscafés, Weinbars und regionale Restaurants sorgen für eine entspannte, mediterrane Atmosphäre. Wir aßen in einer Pizzeria zu Abend, bevor wir mit dem Auto auf die Fähre von Moby fuhren und unsere Kabine bezogen. Wir legten uns bald schlafen, da wir alle müde von dem langen Tag waren.
10. Piacenza & Sirmione (Tag 11)
Schon um 7 Uhr erreichten wir mit der Fähre den Hafen von Livorno, der mit seinen weitläufigen Hafenanlagen und der Nähe zur historischen Festungsstadt einen eindrucksvollen ersten Blick auf das italienische Festland bot. Nachdem wir die Fähre verlassen hatten, machten wir uns auf den Weg nach Piacenza, eine traditionsreiche Stadt in der Emilia-Romagna, die für ihre schöne Altstadt, mittelalterlichen Plätze und die markante Piazza Cavalli bekannt ist.
Leider war es bei unserer Ankunft ziemlich kühl und nebelig. Dennoch fanden wir in Zentrumsnähe einen günstigen Parkplatz, um uns zu einer kurzen Stadtbesichtigung aufzumachen. Obwohl wir aufgrund des Wetters nicht lange bleiben konnten, bekamen wir doch einen Eindruck von den eleganten Palazzi und den ruhigen Gassen Piacenzas. In einem gemütlichen Café gönnten wir uns eine kleine Stärkung und wärmten uns auf, bevor wir unsere Fahrt nach Sirmione am Gardasee fortsetzten, wo wir noch eine weitere Nacht verbringen wollten.
Am späten Nachmittag erreichten wir unsere Unterkunft in Sirmione. Wir joggten gemeinsam in den historischen Stadtkern, wo wir uns ein leckeres Eis gönnten und den stimmungsvollen Sonnenuntergang über dem Gardasee beobachteten. Erst als es dunkel wurde, liefen wir zurück. Ganz in der Nähe unserer Unterkunft befand sich eine kleine Eislaufbahn, auf der die Mäuse noch ein paar Runden drehen konnten. Anschließend gingen wir in ein gemütliches Restaurant zum Abendessen. Leider war damit auch der letzte Abend unseres Urlaubs angebrochen. Doch wie heißt es so schön: Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub.
Appartamento Cinciallegra: Etwas komplizierte Schlüsselübergabe, aber sehr schöne und saubere Ferienwohnung. Zentral gelegen und der Preis ist ebenfalls in Ordnung. Ein klarer Winkl-Tipp!
11. Heimreise & Fazit Tag 12)
Am Morgen stärkten wir uns noch mit einem kleinen Frühstück, bevor wir die Heimreise antraten. Am Brenner legten wir einen letzten Zwischenstopp zum Shoppen ein, und am Nachmittag erreichten wir schließlich wieder unser heimisches Niederbayern.
Fazit: Es war bereits unser zweiter Besuch auf Sardinien – und erneut hat uns die Insel mit ihrer Ursprünglichkeit und der beeindruckenden Landschaft vollkommen begeistert. Auch das Winterwetter hätte kaum besser sein können: viel Sonne, klare Luft und angenehm frühlingshafte Temperaturen mitten im Winter. Sardinien hat uns einmal mehr verzaubert – und eines steht fest: Wir kommen ganz sicher wieder...

