Eckdaten der Reise:
Datum: von 09.08 bis 30.08.2020
Tourpartner: Brigitte, Emma & Timi
Day 1: Fahrt nach Leipzig
Day 2: Freizeitpark Belantis und Ankunft Mecklenburgische Seenplatte
Day 2-5: Baden, MTB und Paddelboot am Jamelsee
Day 5-9: Nordsee bei Husum - Watt, Baden, MTB und Stadtbesichtigung
Day 9: Dänemark - Aalborg
Day 10- 21: Norwegen - Bergen, Fjorde, MTB, Trailläufe, Wanderungen, Gletscher Nigardsbreen, Hytters, Bergpässe...
Day 21: Norwegen - Dänemark - Aarhus
Day 22: Dänemark - Heimfahrt - Schwarzach
1.Tag - Fahrt nach Lützen bei Leipzig 372 km
Am Sonntagvormittag packten wir nach einer kleinen Laufeinheit unsere letzten Sachen in den Caddy. Meine Packstrategie war eine buchstäbliche Meisterleistung :-) Ich hatte schon vor Wochen einen Ablagetische aus Holz für den Caddy gebastelt, so dass Kisten darunter und auch darauf verstaut werden konnten und dadurch unser Gepäck aufgeräumt war. Somit fanden wir uns besser zurecht und man musste nicht das gesamte Auto ausräumen. Dabei hatten wir viel, Babyjogger, 3 Räder am Radständer, Badesachen, Schlauchboot, Kleidung, Zelt, Luftmatratzen, große Kühlbox und noch vieles mehr. Am Nachmittag gingen wir noch zu unserem Straßenfest und als am späten Nachmittag unsere Zwerge bratfertig waren, konnte unsere Reise in den hohen Norden beginnen...
Unser erstes Ziel war Lützen, wo wir in der Gaststätte "Zum Amboß" eine Nacht verbringen wollten. Nach 3 1/2 Stunden Fahrt und 370 Kilometern erreichten wir unsere Unterkunft. Wir wurden sehr freundlich empfangen und bekamen auch noch ein kleines Abendessen. Kaputt fielen wir dann in die Federn...
2.Tag - Freizeitpark Belantis und Weiterfahrt
Um 8 Uhr bekamen wir ein leckeres Frühstück. Die Übernachtung kostete nur 60 Euro (Stand 2020). Da wir noch Zeit hatten, gingen wir zum nahegelegenen Spielplatz und fuhren dann ca. 20 Minuten zum Freizeitpark Belantis in Leipzig. Hier war natürlich Maskenpflicht beim Anstellen an den Attraktionen und auch während der Fahrt, dank des Corona Virus. Wir fuhren mit Emma Achterbahnen, Freefall, mit einem Boot, saßen in einer Schiffschaukel die sich auch noch drehte, testeten einen Abenteuerspielplatz und kamen durch verschiedene Themenbereiche, wie z.B. die griechische Sagenwelt, Ritter, Indianer und Piraten. Der Park war nicht schlecht, aber riss uns auch nicht vom Hocker. Einmal sehen sollte genügen. Für Timi war leider nicht viel geboten, außer ein paar kleineren Spielplätzen. Zum Schluss gab es noch eine Kleinigkeit zum Essen, bevor wir uns auf die Weiterreise machten...
Ankunft im Hexenwälchen am Jamelsee
Am späten Nachmittag setzten wir unsere Reise in den hohen Norden fort. Nach 3 1/2 Stunden Fahrt mit 353 Kilometern. erreichten wir in der Mecklenburgischen Seenplatte den Naturcampingplatz "Hexenwäldchen" am Jamelsee. Zur Begrüßung bekamen wir kühle Getränke, bis wir alle Unterlagen ausgefüllt hatten. Wir wurden von einem freundlichen Mitarbeiter zu unserem Platz begleitet. Mitten im Wald zwischen hohen Nadelbäumen fanden sich an allen Ecken die Camper. Vom Bootwanderer mit klitzekleinem Zelt, Campingbusse, kleine und große Zelte, VW Busse und Indianerzelte sahen wir zwischen den Bäumen stehen. Viele Camper waren mit Kindern unterwegs. Alle hatten eines gemeinsam, auf den großen Komfort wurde verzichtet, dafür hatten wir Natur pur und ein großes Gefühl von Freiheit schwebte in der Luft. Wir bekamen ebenfalls einen idyllischen Platz zugewiesen. Ein kleiner Nachteil ist der sandige Boden wo man viel Dreck in das Zelt zog. Zusammen bauten wir unser Zelt auf und räumten unsere Kisten ein und richteten die Schlafplätze her. Emma und ich gingen noch an das Ufer des Jamelsees. Da das Wasser so einladend aussah, sprangen wir noch bei Dunkelheit in den warmen See. Um 22 Uhr war Nachtruhe am Campingplatz angesagt. Die Zwerge schliefen tief und fest und Brigitte und ich sahen uns noch einen Teil unserer Schottensaga an...
Blogempfehlung:
Warum du deinen nächsten Urlaub unbedingt an der Mecklenburgische Seenplatte verbringen solltest auf Campingliebe.de
3.Tag - Baden, Laufen und Bootfahren am Jamelsee
Erst um 8 Uhr kamen wir aus den Federn. Leider hatte Emma Durchfall. Wahrscheinlich waren die vielen Achterbahnfahrten am gestrigen Tag doch etwas zu viel für die kleine Maus :-) Somit wollten wir diesen Tag etwas ruhiger verbringen. Leider musste Emma immer wieder auf die Toilette. So schön der Campingplatz und seine Lage auch war, aber die Sanitäranlagen waren ziemlich verdreckt und veraltet. Aber Augen zu und durch, bzw. Nase zu :-) Emma ging es schnell besser, so dass wir am Naturkinderbadestrand baden konnten. Ich schwamm den gesamten See ab und kam auf 2 Kilometer. Zwischendurch legte ich auch noch eine 10 Kilometer Laufeinheit ein und am späten Nachmittag pumpte ich unser Boot auf, um eine Runde auf dem See zu paddeln bzw. schwimmen. Ich hing mir ein Expander Seil um und zog das Boot mit den Kindern im Kraulstil durch den See. Puhhh das war ziemlich anstrengend, dafür ein super Training :-) Am Abend kochten wir uns Nudeln mit dem Gaskocher und dazu gab es eine eisgekühlte Radler...
Blogempfehlung:
Mecklenburgische Seenplatte: Urlaub im Land der 1000 Seen - ein umfangreicher Seenplatten-Guide von Marcel auf Campingnerd.de
4.Tag - MTB durch den Nationalpark und Baden
Auch heute war das Wetter wieder traumhaft schön und sehr warm. Teilweise hatten wir über 30 Grad. Nach dem Frühstück sauste die Familie Winklmeier mit dem MTB los. Emma an der Stange und Timi im Babyjogger. Unser eigentliches Ziel wäre Waren an der Müritz gewesen, aber die sandigen Wege durch den Nationalparkwald bremsten uns stark und teilweise mussten wir schieben. Somit entschlossen wir uns eine kleinere Runde zu fahren. Am Granziner See machten wir Pause und sprangen in das kühle Nass. Auf dem sonnigen Steg wurden wir schnell trocken und sahen den vielen Kanufahrern zu, wie sie in die kleine Havel einbogen. Dieses Flüsschen verband viele Seen miteinander. In den nächsten Jahren wollen wir auch eine mehrtägige Bootswandertour durch die Mecklenburgische Seenplatte unternehmen. Unsere MTB Fahrt ging zu einem kleinen Fischrestaurant, wo wir uns mit frischen Fischsemmeln und kühler Radler stärkten. Nach ca. 25 Kilometern erreichten wir wieder unseren Campingpatz. Ganz klar gingen wir nochmals zum Baden und genossen das schöne Sommerwetter am Strand. Am Abend kochten wir fleißig mit dem Gaskocher. Müde fielen die Zwerge ins Bett und auch Brigitte und ich hielten uns nicht mehr allzu lange...
5.Tag - Müritz und Fahrt an die Nordsee 418 km
Gleich nach dem Frühstück packten wir unsere Siebensachen zusammen und fuhren in das eine Stunde entfernte Waren an der Müritz. Wir aßen eine Kleinigkeit in einem Restaurant direkt am Seeufer. Leider war das Essen ein buchstäblicher Griff ins Klo :-) Aber ein leckeres Eis in der Fußgängerzone entschädigte dies. Wir bummelten durch das schöne Städtchen, bevor unsere Reise in den hohen Norden weitergehen konnte. Nach knapp 400 Kilometern erreichten wir den herrlich gelegenen Campingplatz "Nordseecamping zum Seehund" in Lundenbergsand bei Husum. Wir bekamen einen schönen Rasenplatz und bauten auch gleich unser Zelt auf. Es gab zwei super Spielplätze und die Sanitären Anlagen waren sehr sauber und einladend. Wir schafften es auch noch zum Sonnenuntergang an den Strand zu gehen um dann mit einer Stirnlampe bewaffnet Krebse zu suchen und auch zu finden...
6.Tag - Mit dem Rad nach Husum und Wattwandern
Heute kamen wir rein gar nicht aus den Federn :-) Ich lief eine 10 km Runde am Deich entlang und kam gerade rechtzeitig zum Frühstück zurück. Gestärkt fuhren wir mit dem Rad nach Husum. Wir genossen ein leckeres Eis am Binnenhafen. Der Hafen mit Kuttern, Traditionsseglern, Restaurants, Cafes und Fischbrötchenbuden ist in Husum eines der beliebtesten Ziele. Wir marschierten noch zum Schloss von Husum, das im Stil der niederländischen Renaissance 1577-82 erbaut wurde. Am Nachmittag radelten wir zurück, um rechtzeitig zur Ebbe am Lundenbergsandstrand zu sein. Wir stapften durch den Matsch und wanderten im Watt in Richtung Meer. Natürlich war Krebse fangen, wie schon gestern ein Highlight für uns Kinder :-) Am Abend grillte ich Fleisch und dazu gab es leckere Kartoffeln, Schorle für die Zwerge und Dosenbier für Brigitte und mich...
7.Tag - Strand Fuhlehörn auf der Insel Nordstrand
So richtig früh kamen wir auch am heutigen Tag nicht aus den Federn :-) Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Auto auf die Halbinsel "Nordstrand" oberhalb Husums. Unser Ziel war der Sandstrand Fuhlehörn. Der Strand ist traumhaft. Es gibt eine Liegewiese, davor Sandstrand und dann kommt das Wattenmeer. Es waren auch nicht viele Besucher trotz des schönen Wetters und Wochenendes hier. Wir marschierten sofort ins Watt. Wir fanden Krebse und Schlammlöcher wo die kleinen und großen Kinder ihre Freude hatten :-) Aber es gab auch herrlich warme Wattflüsschen, in denen wir baden konnten und vor allem den Matsch wieder vom Körper waschen konnten. Erst am Abend fuhren wir zum Campingplatz zurück. Brigitte warf mich in Husum raus, wo ich dann 8 Kilometer in einer 3:46 Pace zurück ballerte. Wir kochten uns etwas Leckeres und natürlich durfte der abendliche Spielplatzbesuch nicht fehlen...
8.Tag - MTB am Deich bis zum Strand Everschopsiel
Ich schrieb bis in die Nacht meinen Reisebericht. Weit nach Mitternacht raschelte es vor dem Zelt. Mit der Stirnlampe bewaffnet fand ich in unserer Abfalltüte einen Igel, der sich unsere Nudelreste schmecken ließ :-) Es war also kein Einbrecher und ich konnte somit beruhigt ins Bett gehen... Brigitte lief eine Morgenrunde, während wir noch schliefen. Dann gingen wir baden im Campingplatzeigenen Naturbadeweiher. Nach dem Frühstück mussten wir unser Zelt umziehen, da wir einen Tag länger als geplant bleiben wollten und unser Platz heute wieder vergeben wurde. Nach Mittag radelten wir am Deich in Richtung St. Peter Ording entlang. Wir kamen bis zum kleinen Strand Everschopsiel, wo wir dank der Flut zuerst baden und dann bei einsetzender Ebbe im Watt marschieren konnten. In einem nahegelegenen Restaurant stärkten wir uns, um mit extremem Gegenwind zurück zum Zeltplatz radeln zu können :-) Den Abend ließen wir mit einer Brotzeit, Spielplatz und Film am Tablet ausklingen...
9. Tag - Fahrt nach Dänemark - Aalborg 345 km
Es hieß nun Abschied nehmen von der Nordseeküste. Wir wollten weiter in den hohen Norden. Wir packten unser Zelt zusammen und frühstückten noch ausgiebig. Ein paar Wildhasen leisteten uns Gesellschaft. Zum Leidwesen von Emma ließen sich die kleinen Klopfer nicht streicheln :-) Wir fuhren noch zum Einkaufen zu Aldi. Da in Norwegen Bier und Wein sehr teuer ist, mussten wir diesen Vorrat natürlich noch auffüllen :-) Aber auch unsere Lebensmittel waren zu Neige gegangen, so dass ein Einkauf dringend nötig war. Unser nächstes Ziel war der Norden von Dänemark, besser gesagt Aalborg. Von dort waren es nur noch 60 Kilometer bis Hirtshals, wo unsere Fähre nach Kristiansand in Norwegen am Dienstag ablegen wird. Die Einreise nach Dänemark war problemlos. Es wurde nur stichprobenartig kontrolliert und wir wurden durchgewunken. In Dänemark gibt es nur wenige Coronavirusfälle, so dass es fast keine Auflagen gibt. Keine Maskenpflicht, nur eine Abstandsregelung und Desinfektionsmittel. Nach knapp 350 Kilometern und 3 Stunden Fahrt erreichten wir die schöne dänische Stadt Aalborg. Unser Hotel "First Aalborg" liegt sehr zentral direkt am Limfjorden. Wir checkten kurz ein, um zur kleinen Stadtbesichtigung bei Traumwetter zu starten. Wir marschierten direkt am Sund in Richtung Osten. Der Limfjorden trennt Festland Dänemark von der Nordjütischen Insel. Aalborg ist eine junge Stadt mit vielen Studenten und jungen Besuchern. Wir besichtigten die Kirche "The Church of our Lady" die teilweise aus dem 11. Jahrhundert war, sahen die Aalborg City Hall aus 1762 und die Budolfi Cathedral aus dem 16. Jahrhundert. Wir marschierten durch die historische Altstadt mit Fußgängerzone und aßen in einem gemütlichem Burger Restaurant. Die Preise waren ziemlich gesalzen :-) Ein Burger Menü mit Getränk kostete ca. 20 Euro. Zum Abschluss gab es noch ein leckeres Eis für unsere tapferen Zwerge. Kaputt fielen die kleinen am Abend ins Bett. Ich lief noch eine 11 km Runde am Fjord in den Sonnenuntergang. Schade das ich kein Handy zum fotografieren dabei hatte. Es wären traumhafte Bilder geworden. Die Dusche danach war bitter nötig :-)
10. Tag - Ankunft in Norwegen 100 km
Am Morgen bekamen wir noch ein leckeres Frühstück in unserem First Hotel Aalborg. Dann machten wir uns auf die weitere Reise. Wir hatten noch 60 Kilometer bis nach Hirtshals, wo unsere gebuchte Fähre nach Norwegen schon wartete. Für 380 Euro bekamen wir eine Überfahrt bei Color Line bis Kristiansand, incl. 2 Wochen später der Rückfahrt. Wir waren frühzeitig am Fährhafen, so dass wir noch über eine Stunde im Auto warten mussten, bis wir auf die Fähre fahren durften. Wir genossen zuerst das schöne Wetter an Deck in der Sonne während der Abfahrt. Später gingen wir zu unseren gebuchten Sitzplätzen, wo die Kinder ein Nickerchen hielten und ich ein interessantes Buch las ("Mit 50 Euro um die Welt" von Christopher Schacht). Nach knapp 4 Stunden Überfahrt erreichten wir norwegischen Boden. In Kristiansand fuhren wir von der Fähre und hielten uns westwärts in Richtung Stavanger. Nach ca. 40 Kilometern erreichten wir unser heutiges Ziel, den herrlich gelegenen Campingplatz "Solstrand Camping" kurz nach Mandal in Vigeland am Snigsfjorden. Wir mieteten uns eine "Cabin" für ca. 80 Euro. Die kleine Hütte war perfekt für uns, mit 4 Betten, kleiner Küche, Terrasse und Toilette. Mit Emma auf dem Rad lief ich eine traumhafte Strecke bis zu einer kleinen Badebucht am Fjord. Hier hielten wir die Füße ins Wasser, genossen den Sonnenuntergang und kraxelten auf Bäume. Insgesamt waren wir knapp 8 Kilometer unterwegs. Zurück am Campingplatz sprang ich noch in das angenehm kühle Wasser des Fjords. Den Abend ließen wir bei einer Radler und einem Film gemütlich ausklingen
11. Tag - Kanu, MTB. Run - Fahrt bis Feda 50 km
Am Morgen packten wir zusammen und frühstückten gemeinsam. Die Stärkung war nötig, da eine Kanutour geplant war. An der Rezeption des Campingplatzes konnten wir uns für 50 NOK die Stunde ein Kanu samt Schwimmwesten ausleihen. Wir paddelten auf dem Fluss Skarpesvingen landeinwärts. Der Fluss fließt direkt ins Meer. An vielen Stellen war der breite Fluss aber sehr seicht, so dass ich zweimal aussteigen und das Boot schieben musste :-) Auf einer kleinen Sandinsel legten wir an um Rast zu machen. Insgesamt waren wir 2 Stunden incl. Pause und 4 Kilometer unterwegs. Dann packten wir unsere Sachen ins Auto und putzten die Hütte, um dann die nächste sportliche Einheit starten zu können :-) Wir fuhren mit dem MTB direkt ab dem Campingplatz zu einsamen Stränden, wo wir die Füße ins Wasser hielten, Krebse suchten und Picknick machten. Traumhaft schön hier, so dass wir uns kaum losreißen konnten. Erst am späten Nachmittag fuhren wir weiter an der norwegischen Küste nordwärts. Nach nur 50 Kilometern in der Nähe von Feda fanden wir den kleinen Campingplatz "Svindland Camping", wo wir für umgerechnet 60 Euro eine einfache Hytter (=Hütte) bekamen. Brigitte zauberte ein leckeres Abendessen, während ich mit den Zwergen spielte. Später lief ich noch coole und einsame Trails, durch Matsch, Urwald und wegloses Gelände auf den 320 m hohen Rolla. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit war ich von meiner 8 km 300 Hm Tour zurück in der Hütte. Ich dusche kalt, da ich keine Duschmarke hatte, aber es trotzdem dringen nötig war :-)
12. Tag - Fahrt an der Küste bis Tau 190 km
Am Morgen sah das Wetter noch ganz vielversprechend aus. Nach einem kleinen Frühstück konnte es auch schon wieder weitergehen. Unser erstes Ziel war das Städtchen Flekkefjord, wo wir Halt machten und durch das beschauliche Örtchen marschierten. "Hollenderbyen" heißt das älteste Stadtviertel des 9000 Seelen Städtchens und die klassischen Holzhäuser stehen mittlerweile sogar unter Denkmalschutz. Wir gingen in kleine Geschäfte, an den Hafen und natürlich zum Spielplatz :-) Kurz vor Mittag fing es zu Regnen an und wir setzten unsere Reise fort. Auf der Panoramastraße RV44 fuhren wir über Egersund bis Stavanger. Leider regnete es in Strömen, so das wir die Aussicht auf die Mini Fjorde, Seen und windige Küstenstreifen nur vom Auto aus genießen konnten. In Stavanger führte uns die Autobahn durch den 14 Kilometer langen Ryfast Tunnel unter das Meer hindurch bis nach Tau. Irgendwie war die Fahrt schon seltsam, wenn man sich vorstellte, das über einem das Meer tobte. Unser Ziel war der privat geführte Campingplatz Wathne Camping am See Tysdalsvatnet. Wir wurden sehr freundlich von einer älteren Dame empfangen und bekamen für 900 NOK eine first class Hütte mit Dusche, Küche, zwei Schlafzimmer und ein kleines Wohnzimmer. Wir richteten es uns gleich gemütlich ein. Emma fand sich eine neue Freundin, mit der sie den ganzen Nachmittag verbrachte. Timi sauste mit seinem Radl und ich lief einen Trail auf den 500 m hohen Gramsfjell. Vom Gipfel hatte ich eine Traumaussicht auf den Lysefjord. Es stürmte und regnete leicht und das brachte für meinen kleinen Traillauf das richtige Norwegenfeeling :-) Insgesamt brachte ich es auf 12 Kilometer 500 Höhenmeter. Den Abend verbrachten wir gemütlich in der Hütte
13. Tag - Wanderung auf den Preikestolen
Nach dem Frühstück fuhren wir auf einem abenteuerlichen Forstweg, den ich gestern zufällig während meiner Bergtour gelaufen bin. Da mein Navi immer Recht hat, fuhr ich tapfer von einem Schlagloch in das nächste. Wir überquerten einen Pass bis zur Ortschaft Jorpeland, von wo wir auf die Straße zum Wanderparkplatz Preikestolen gelangten. Pünktlich fing es zu regnen und stürmen an :-( Nach ein paar Minuten und checken meiner Wetter App wollten wir, wie viele andere, die Wanderung auf den Preikestolen versuchen. Nach ein paar hundert Meter Aufstieg fing es zu donnern, blitzen und in den höheren Lagen zu hageln an. Mit gesundem Menschenverstand entschieden wir die Tour abzubrechen. Wir flüchteten ins Auto und mussten leider 25 Euro Parkplatzgebühren für nichts bezahlen. Zurück in der Unterkunft gab es ein kleines Mittagessen und Brigitte und Timi legten sich schlafen. In Norwegen ändern sich die Wetterverhältnisse schlagartig. Das hatten wir schon vor 9 Jahren während unserer damaligen Norwegenreise erfahren dürfen. Ich schaute zum Fenster hinaus und sah Sonne und blauer Himmel. Die Wetter App meldete ebenfalls ein 3 Stunden Schönwetterfenster. Meine beiden Schlafmützen kamen zufällig aus dem Bett gekrochen und wir entschieden die Tour ein weiteres Mal an diesem Tag zu starten. Also fuhren wir nochmals die abenteuerliche Strecke bis zum Parkplatz. Bezahlten natürlich ein weiteres Mal 25 Euro :-) Nun ließen wir uns aber nicht mehr aufhalten. Emma war hochmotiviert und stieg die Serpentinen nach oben. Die kleine Maus suchte sich die besten Trails. Timi saß vergnügt auf meiner Schulter und ich drückte die steilen Anstiege nach oben. Ganz klar war dies ein super Training für die Oberschenkel und Waden. Wir kamen in ein Sumpfgebiet, das wir über Holzstege überqueren konnten. Der Weg war super angelegt und wir stiegen die natürlichen Steintreppen nach oben. Die Aussicht wurde immer spektakulärer. Das Wetter hielt und immer wieder blitzte Sonne und blauer Himmel durch die Wolken. Zum Schluss gab es noch eine seilversicherte, leichte Kletterpassage. Und dann endlich kamen wir nach 1 Stunden Aufstieg zum berühmten Preikestolen. Von der ungesicherten Kante geht es 600 m senkrecht zum Lysefjord hinab. Es fing leicht zu regnen an und der Wind peitschte uns ins Gesicht. Natürlich riskierten auch wir einen Blick über die Klippe. Klar mit Abstand, da ich die Kinder nicht in Gefahr bringen wollte. Wir hatten trotz des Windes einen atemberaubenden Blick auf den Lysefjord und den umliegenden Bergen. Meine kleine Emma fing zu weinen an, denn sie hatte Angst ich könnte bei meinen Fotoshootings von der Klippe fallen :-) Brigitte stieg mit den Kindern langsam ab, während ich außer Sichtweite auf dem Bauch zum Rand der Klippe robbte und coole Fotos machte. Fast wäre aber ein Häufchen in der Unterhose gelandet :-) Der Blick nach unten ist nichts für schwache Nerven. Zurück hielt das Wetter noch immer. Manchmal regnete es leicht, aber die meiste Zeit war es trocken. Ich war mal wieder brutal Stolz auf meine Emma, die 9 km, 600 Höhenmeter in knapp über 3 Stunden geschafft hatte. Top fit die kleine Maus. Zurück in der Hütte fing es so richtig zu regnen an, was mich aber nicht vom Grillen auf der Terrasse abhielt. Es gab Würstel und Lachs. Dazu ein leckeres Bierchen. Später sauste ich mit Timi während einer Regenpause über den Campingplatz, bevor wir den Abend ausklingen ließen
14. Tag - Fahrt bis Sauda 160 km
Wasserfälle, Fjorde und Abendlauf: Nach dem Frühstück packten wir unsere Siebensachen ins Auto. Es war jeden Tag eine Herausforderung alles geordnet zu stapeln um auch später wieder alles zu finden :-) Unser erstes Ziel war das Küstenstädtchen Sand am Sandsfjorden. Um dorthin zu gelangen mussten wir den Josenfjord mit der Fähre überqueren. Nach ca. 80 km erreichten wir das Örtchen Sand. Da Timi im Auto eingeschlafen war, marschierten Emma und ich zum Lachsstudio am Wasserfall Sandsfossen und Brigitte blieb bei Timi. Das Städtchen liegt inmitten eines Landstrichs voller Schluchten und einsamer Seen, voller Wasserfälle und versteckter Fjorde. Ein noch weitgehend unentdecktes Stück üppiger Natur, durch das der wohl lachsreichste Fluss Südnorwegens fließt. Emma und ich schlenderten zum Hafen und konnten uns gerade noch vor dem Regen in das kleine "Fargeriet Kafe" retten. Wir aßen eine Lachssemmel und tranken einen Apfelsaft. Als es zu regnen aufhörte, marschierten wir zurück zum Auto. Unser kleiner Zwerg war mittlerweile auch wieder wach. Da es wieder zu regnen begann, fuhren wir weiter und umrundeten den Sandsfjorden bis nach Ropeid. Hier genossen wir die Aussicht, bevor wir bis zum Wasserfall Svandalsfossen kamen. Wir parkten unser Auto und gingen direkt zum Wasserfall. Wir wurden pitsch nass durch das spritzende Wasser, aber wir hatten riesig Spaß dabei. In Sauda buchten wir eine Hütte für 800 NOK (80 Euro) im Sauda Fjord Campingplatz. Die Hütte war geräumig und gemütlich. Draußen regnete es in Strömen. Ich wollte das schlechte Wetterfenster natürlich für einen Lauf ausnutzen :-) Ich lief bzw. ballerte eine kleine Bergstraße bis zu einem kleinen Bergdörfchen mit urigen Häusern mit Grasdächern hoch. Auf selber Strecke ballerte ich auch nach unten. Teilweise kam die Sonne heraus und ich sah einen herrlichen Regenbogen. Die Aussicht auf den Saudafjord war traumhaft. Insgesamt war ich 8 km mit 400 Hm unterwegs. Nach mir lief Brigitte eine Regenrunde, während ich mit den Zwergen Nudeln kochte und Salat herrichtete. Den Abend verbrachten wir bei einem gemütlichen Film auf der Couch
15. Tag - Fahrt bis Nordheimsund 167 km
Wasserfälle, Panoramastraße, MTB zum Steinsdalfoss: Am Morgen packten wir früh unsere Sachen zusammen und kamen ausnahmsweise zeitig weg. Es war bewölkt, aber regnete nicht. Diesmal fuhr Brigitte, damit ich Fotos machen konnte. Der Weg war das Ziel. Die knapp 60 km Passstraße zwischen Sauda und Roldal ist wohl die aufregendste Straße in Südnorwegen. Streckenführung, Höhe, Luft, Landschaft alles ist dramatisch. Wir überquerten 2 Stauseen, einen direkt auf der Staumauer, stiegen Serpentinen bis 1000 m hoch. Teilweise regnete es, teilweise blitzte die Sonne hervor. Wir fuhren vorbei an kristallklaren Bergseen an vielen Schneefeldern und auch Schafe lagen immer wieder auf der Straße. Wir bogen bei Hara nach links in Richtung Hardangerfjord und hielten am Latefossen, einem 165 m hohen Doppelwasserfall. Bei Odda bogen wir ab und fuhren an der Westseite des Sorfjord bis nach Utne, wo wir mit der Fähre den Hardangerfjord bis Kvanndal überquerten. Von hier fuhren wir eine Panoramastraße bis nach Nordheimsund. 4 Kilometer südlich davon bekamen wir die bisher am schönst gelegensten Hütte in der wir bisher waren. Die Hütte selbst war ebenfalls super gemütlich und top eingerichtet. Besser geht nicht. Auch diese Hütte kostete 800 NOK, was sie aber mehr als wert war. Das Wetter war super, somit entschlossen wir uns mit dem Rad zum 7 Kilometer entfernten Steinsdalfoss zu radeln. Der Wasserfall war riesig und ein kleiner Weg führte uns hinter den Wasserfall. Tosend brauste das Wasser direkt vor uns in die Tiefe. In einem Souvenirladen direkt davor gab es ein leckeres Eis und wir fanden auch Mitbringsel für die Omis und Opis. Zurück in der Unterkunft machte Brigitte Abendessen, Timi schlief im Babyjogger am MTB und Emma und ich kraxelten auf den Steinen am Fjord. Nach dem Abendessen gab es dann Champions League. Zufälligerweise, hatte die Hütte einen kleinen Fernseher und im norwegischen TV wurde das Spiel FC Bayern gegen Paris Saint-Germain auch noch übertragen. Mit Dosenbier und Bayernhandtuch bewaffnet saß ich gespannt vor dem Mini Fernseher. Das Bayern auch noch 1 zu 0 gewann, war natürlich für mich als Bayernfan das Höchste. Triple hieß es dann für meinen Lieblingsverein
16. Tag - Bergen und Fahrt bis Voss 209 km
Am Morgen kämpften wir uns wieder aus den Federn. Nach so anstrengenden Champions League Finalspielen komme ich nur mäßig aus dem Bett :-) Brigitte ging als erstes zum Laufen und dann musste wieder einmal eine Ballereinheit für mich her. Und das auch noch mit nüchternem Magen. Ich ballerte 5 Kilometer wellig am Fjord in eine Richtung und das gleiche wieder zurück. Die 10 Kilometer schaffte ich in einer 3:45 Pace in 37:26 Minuten. Zurzeit bin ich lauftechnisch echt gut drauf. Leider gibt es dank Coronavirus keine Wettkämpfe :-( Kurz vor Mittag hatten wir dann alles im Auto verstaut, waren geduscht, geschniegelt und gebügelt und schon konnte es auch wieder losgehen :-) Unser Ziel für den heutigen Tag war Bergen, das "Tor zum Fjordland". Nach ca. 60 Kilometern und gut einer Stunde Fahrt parkten wir nahe am Zentrum in einer Parkgarage. Es regnet hier durchschnittlich an 280 Tagen im Jahr. Heut schien die Sonne extra für uns Winkls :-) Wir schlenderten durch die Fußgängerzone, kauften uns am Fischmarkt natürlich eine Krabben - und Lachssemmel und bestaunten die alten Hansehäuser. Die Gebäude gehören zum UNESCO Weltkulturerbe und es machte Spaß, die verwinkelten Geschäfte anzuschauen. Bryggen: Bergen war schon im Mittelalter wichtiger Warenumschlagsplatz und so errichtete die Hanse bereits im 14. Jahrhundert eine Niederlassung. Die ursprünglichen Gebäude wurden bei einem Großbrand im Jahr 1702 völlig zerstört, allerdings an gleicher Stelle originalgetreu wiederaufgebaut. Die Häuser sind somit über 300 Jahre alt und Bergens größte Attraktion. Sie werden genutzt als Restaurants, Boutiquen, Kneipen und Ateliers. In einer kleinen Kneipe kauften wir uns Kaba und Kaffee. Am Hafen bestaunten wir noch einen Dreimaster aus dem Jahr 1914. Am späten Nachmittag setzten wir unsere Norwegenreise fort. Mit einem kleinen Umweg fuhren wir bis nach Voss, einem geschäftigen Touristenort an einem See. Hier mieteten wir uns im Voss Campingplatz eine kleine Hütte, wieder für 800 NOK (80 Euro). Ich grillte Fleisch und Fisch und wir ließen uns das leckere Abendessen schmecken. Kaputt fielen wir einer nach dem anderen ins Bett
17. Tag - Von Voss bis nach Gaupne 148 km
Bergstraße, Wasserfälle und MTB: Heute packten wir schnell zusammen, frühstückten und die Kinder durften noch an den Spielplatz. Um 10 Uhr waren die Winkls auch schon abfahrbereit :-) Unsere erste Station weiter in Richtung Norden war der Wasserfall Tvinnevoss. Wir bestaunten ihn direkt aus der Nähe. Weiter führte uns eine atemberaubende Serpentinenstraße bis auf 1000 m hoch. Wir kamen vorbei an Schneefeldern, Schafen, blauen und wahrscheinlich eiskalten Bergseen. Das Wetter war norwegisch und deshalb in meinen Augen traumhaft. Wir sahen blauen Himmel, weiße wie graue Wolken, etwas Regen und auch Sonnenschein. Der Kontrast bot herrliche Bilder zum Fotografieren. Wir kamen über einen Pass und fuhren dann in Tiefe bis nach Vik, wo wir für 200 NOK (20 Euro) die Hopperstad Stabkirche aus dem Jahr 1140 besichtigen konnten. Einst gab es über 1000 Stabkirchen. Davon sind in ganz Norwegen nur noch 28 erhalten. In Vangsnes bestaunten wir die 12 m hohe Fridtjov Torsteinsson Statue, die dem Helden der Island Saga gewidmet ist. Von der Anhöhe aus hatten wir einen herrlichen Blick auf den Sognefjord und den dahinterliegenden schneebedeckten Bergen. Mit der Fähre setzten wir nach Hella über, von wo wir an der Sognefjordküste entlang bis nach Gaupne fuhren. Hier fanden wir im Sandvik Pluscamp für 640 NOK (64 Euro) eine gemütliche Hütte. Das Wetter war super und der Tag war noch lang, somit machten wir einen kleinen Ausflug durch Gaupne. Timi fuhr mit seinem Puky Roller, Emma mit dem MTB und Brigitte und ich liefen. Wir drehten eine knapp 7 Kilometer Runde bis zum Fjord und zurück. An einem Spielplatz kraxelten und rutschten wir fleißig :-) Zurück in der Hütte kochte Brigitte leckere Spaghetti und ich drückte noch in 30 Minuten mit dem MTB fast 400 Hm einen Berg nach oben, von wo ich eine traumhafte Aussicht auf das Gletschergebiet hatte. Nach dem Abendessen genehmigten wir uns eine Dusche in den Sanitären Einrichtungen des Campingplatzes, bevor wir den Tag ausklingen ließen
18. Tag - Von Gaupne bis Aurland 155 km
Wanderung zum Nigradsbreen Gletscher: Da der Tag schönes und sonniges Wetter bringen sollte, wollten wir diesen natürlich so gut es ging ausnutzen. Um 9 Uhr waren die Winkls auch schon on Tour. Wir fuhren weiter nordwärts mit Ziel Gjerde. Von dort zweigt kurz vor der Ortschaft eine Stichstraße in ein kleines Tal ab. Erst kurz vor dem Ende des Tales wurden wir von Straßenarbeitern aufgehalten, die uns erklärten das neu geteert wird und wir somit nicht zum Einstieg unserer Wanderung gelangen könnten :-( Aber es gibt bei uns immer einen Plan B. Das lernt man am besten, wenn man zwei Kinder hat. Da verläuft nie etwas nach Plan und man muss immer einen zweiten Plan parat haben. Und den hatten wir auch in diesem Fall. Wir fuhren bis zu einem weiteren Abzweiger, dieses Mal hinter der Ortschaft Gjerde, bis zum Wanderparkplatz an einem traumhaft gelegenen Gletschersee. Hier führte uns ein kleiner Trail über Matsch, Steine und Bäche in Richtung Nigardsbreen Gletscher, einem Nebengletscher des riesigen Ostedalsbreen Gletschers. Das Wetter und auch das Panorama waren vom Feinsten :-) Immer wieder mussten wir auf Holzleitern kleine und größere Felsen überwinden. Meine zwei Klettermäuse hatten riesig Spaß dabei, auch wenn Brigitte und ich manchmal ins Schwitzen kamen, da Timi nicht immer ganz so sicher über die Felsen lief und Treppen hoch bzw. runter stieg Nach 2,8 km kraxeln und steigen, erreichten wir den Gletscher. Natürlich bestaunten wir den Gletscher mit etwas Abstand, da ab hier Pickel und Steigeisen nötig wären. Für Gletschertouren mit den Zwergen müssen wir noch 1 oder 2 Jahre warten :-) Wir genossen die Aussicht bei einer kleinen Brotzeit, bevor wir den Rückweg antraten. Dies sollte auch der nördlichste Punkt unserer Norwegenreise sein, damit wir am kommenden Samstag unsere Fähre nach Dänemark nicht versäumen würden. Wir fuhren dann in Richtung Süden um in Kaupanger eine weitere Stabkirche von außen zu besichtigen. Über den Laerdalsfjord mussten wir mit der Fähre übersetzen um dann durch das 24 Kilometer lange Laerdalstunnel zu fahren. Nach dem Tunnel war unser Ziel in der Ortschaft Aurland erreicht. Hier fanden wir dank der "NorCamp" App eine kleine, aber gemütliche Hütte mit Traumaussicht auf den Aurlandsfjord für 600 NOK (60 Euro). Fast alle Unterkünfte fanden wir über die App. Manchmal rief ich vorher an, ob noch was frei wäre, damit wir nicht umsonst einen Umweg machen würden. Mit dem MTB radelten wir eine Runde durch die Ortschaft und fanden auch einen Spielplatz für unsere Mäuse. Da das Wetter so schön war, (14 Grad Lufttemperatur) wollte ich natürlich einen Sprung in den eisigen Fjord wagen :-) Das Wasser war wirklich eisig, aber was dich nicht umbringt, macht dich nur härter :-) Später grillten wir Fleisch auf unserer Veranda und das obligatorische Feierabendbierchen durfte auch nicht fehlen. Nach dem die Kinder im Bett waren, genoss ich noch ein gutes Buch auf der Terrasse und auch den Sonnenuntergang hinter den Bergen
19. Tag - Von Aurland bis Veggli 209 km
Morgenlauf, Wanderung zum Joanosi und Stabkirche: Am Morgen lief zuerst ich eine kleine 8 km Runde am Fjord und dann Brigitte. Gemeinsam frühstückten wir auf der Veranda mit dieser wunderschönen Aussicht auf den Fjord. Was kann man sich Schöneres vorstellen, als mit der eigenen Familie in einer solchen Traumumgebung zu frühstücken Kurz vor Mittag machten wir uns dann auf die weitere Reise. Über die Straße 50, früher eine der wichtigsten Transportstraßen zwischen Süd und Nordnorwegen, fuhren wir in eine einsame Bergwelt hinauf. Wir kamen vorbei an Gletscherseen, vielen Schafen und einsamen Hütten. Bei der Osterbo Hütte parkten wir unseren Caddy und starteten ganz spontan zu einer kleinen Wanderung. Schnell war der Rucksack gepackt und wir wanderfertig angezogen. Brigitte ist immer perfekt vorbereitet und vergisst so gut wie nie die wichtigsten Dinge, wie Brotzeit, Getränke, Regensachen und Wechselkleidung für die Kinder. Wir stiegen einen kleinen Kraxelpfad in Richtung Joanosi Gipfel (1164 m) nach oben. Nach ca. einer Stunde Aufstieg erklärten wir ein kleines Plateau auf ca. 1000 m für unseren Gipfel. Die beiden Mäuse bekamen ihre Brotzeit und wir genossen die Traumaussicht. Während des Abstiegs fanden wir Birkenpilze, die wir abschnitten und die es später zum Abendessen geben würde. Unsere Fahrt führte uns zur Uvdal Stabkirche, wo wir kurz ein Foto machten. Es war auch wieder Zeit eine Hütte für die Nacht zu suchen. Wir bekamen eine super geräumige "Hytter" in der Nähe von Veggli an einem Fluss für 600 NOK. Wir hatten sogar Dusche und WC in der Hütte und eine herrliche Veranda. Auch heute grillten wir wieder. Es gab Lachs, Fleisch und dazu die gefundenen Schwammerl. Während Brigitte den Abwasch tätigte, gingen die Mäuse und ich an den Spielplatz und zum Fluss, bevor wir den Abend langsam ausklingen ließen
20. Tag - Von Veggli bis Seljord 142 km
Wir packten mal wieder unsere Siebensachen ins Auto und setzten unseren Roadtrip fort. Unser nächstes Ziel war die alte Silberstadt Kongsberg. Wir parkten direkt bei der Stadtkirche, wo ein Spielplatz direkt in der Nähe war, was unsere Zwerge natürlich sehr freute. Wir schlenderten durch das Städtchen und wollten das Lagdalmuseum besichtigen. Leider war dies geschlossen und wir konnten die 32 restaurierten Bauernhäuser nur von außen bestaunen. Wir marschierten zurück zum Auto und fuhren weiter südwärts. Einen kurzen Stopp machten wir in Heddal, um Norwegens größte Stabkirche aus dem 13. Jahrhundert zu besichtigen. Am Abend erreichten wir das kleine Örtchen Seljord, wo wir leider an unserem gewählten Campingplatz keine Hütte mehr bekamen. Kurz vor unserer Ankunft schnappte sich eine Achtköpfige deutsche Reisegruppe die letzten Hütten. Aber in der Nähe bekamen wir eine kleine Hütte mit vier Betten. Die Lage hätte besser sein können, aber wir hatten ein Dach über dem Kopf und unsere Nudeln konnten wir auch kochen :-)
21. Tag - Von Seljord bis Aarhus 393 km
Am Morgen blinzelte die Sonne durch das Hüttenfenster. Brigitte startete zu einem kleinen Läufchen, während ich mit dem Packen begann und mit den Kindern Zähne putzte. Danach lief ich noch eine lockere 7 Kilometer Runde, bevor wir die letzten 200 Kilometer bis zur Fähre in Angriff nahmen. Wir fuhren über schöne Bergpässe, vorbei an Skigebieten und vielen blauen Bergseen. Kurz nach Mittag erreichten wir dann unser letztes Ziel in Norwegen, die Hafenstadt Kristiansand. Wir parkten im Zentrum und schlenderten durch die schöne Stadt. Bestaunten die 130 Jahre alte Domkirche, die leider an der Vorderseite gerade renoviert wurde. In der Sonne genehmigten wir uns einen leckeren Milchshake, bevor wir weiterfuhren. Schnell waren wir am Fährterminal von Color Line. Bis wir uns versahen parkten wir auch schon auf der riesigen Fähre und marschierten zu unseren Sitzen. Die Abfahrt genossen wir bei herrlichem Wetter an Deck und ich konnte noch sehr schöne Abschlussfotos machen. Um ca. 20 Uhr erreichten wir dann das dänische Festland in Hirthals. In Norwegen gab es keine Maskenpflicht, da dort der Coronavirus so gut wie gar nicht vorhanden war. Jedes Land hatte seine eigenen Regeln. Als wir in die Hoheitsgewässer von Dänemark kamen, mussten alle Passagiere ihre Maske aufsetzten. Wir fuhren dann noch knapp 200 Kilometer bis in die Nähe von Aarhus, wo ich ein kleines B&B über booking.com reserviert hatte. Wir wurden sehr freundlich empfangen und bekamen ein kleines, aber gemütliches Zimmer mit bequemen Betten. Wir trugen die bereits schlafenden Kinder in die Betten und schauten dann noch gemütlich eine Serie am Tablet an
22. Tag - Von Aarhus bis nach Zuhause 1089 km
Wir stellten uns den Wecker auf 7 Uhr, um pünktlich das Frühstück einnehmen zu können. Wir bekamen ein leckeres Frühstück serviert und konnten um 8 Uhr aufbrechen. Wir hatten noch 1100 Kilometer vor uns, um unsere Heimat zu erreichen.
Nach einer langen Fahrt und zwei kurzen Zwischenstopps erreichten wir am Sonntag um 21 Uhr unser Zuhause. Super schön war unsere dreiwöchige Reise in den hohen Norden :-)
Fazit:
Winkls on Tour im hohen Norden: Auch dieser Roadtrip mit unseren beiden kleinen Mäusen war wieder ein voller Erfolg. Klar lief nicht immer alles reibungslos, aber dafür gab es einen Plan B. Brigitte und ich sind mittlerweile perfekt in der Ausarbeitung von einem Plan B :-) Wir waren zum ersten Mal an der Mecklenburgischen Seenplatte und wir wurden sehr positiv von dieser herrlichen Gegend überrascht. Ganz sicher kommen wir wieder. Beim nächsten Mal wollen wir mehrere Tage mit dem Kanu durch die tausenden Seen wandern. Die weitere Reise an die Nordsee bei Husum faszinierte uns wie schon vor zwei Jahren ein weiteres Mal. Das Wattenmeer, die salzige Meer Luft, die freundlichen Leute, der schöne Campingplatz und die traumhafte Gegend gefiel den Outdoor Winkls. Ebenso überraschte uns Dänemark auf sehr positive Weise. Aalborg ist eine gemütliche und sehr schöne Stadt, wo es sich lohnt, einen Tag zu verbringen. Und wie schon vor 9 Jahren, als Brigitte und ich zum ersten Mal Norwegen besuchten, waren wir fasziniert von dem rauen und abwechslungsreichen Land. Für uns eines der schönsten Fleckchen auf unserer Erde. Auf unserem 2 wöchigem Roadtrip sahen wir unzählige Wasserfälle, Fjorde, erkundeten einsame Wanderwege, übernachteten in verschiedensten Hütten (Hytter), machten eine Kanutour, besichtigten die regenreichste Stadt Norwegens, Bergen, bei Sonnenschein, wanderten zum Gletscher Nigradsbreen, radelten mit dem MTB, fuhren auf atemberaubenden Bergstraßen, überquerten einsame Pässe und erlebten noch viele weitere Abenteuer. Trolle sahen wir keine, zum Leidwesen unserer Kinder :-) Auch dieses Stückchen Erde wird uns sicher ein weiteres Mal wiedersehen. Wir freuen uns schon darauf Die Eckpunkte: 22 Tage, 7 Übernachtungen im Zelt, 2 Übernachtungen in einer Pension, 12 Übernachtungen in einer Hütte, dazu ca. 5000 gefahrene Kilometer und ca. 3500 Euro Ausgaben. Das schönste an solchen Roadtrips ist, dass wir als Familie viel Zeit miteinander verbringen und gemeinsame Abenteuer bestehen dürfen. Das schweißt uns noch mehr zusammen als wir es eh schon sind...