Island - ein atemberaubendes Land voller Abenteuer
Während unserer 15-tägigen Reise durch Island durften wir unvergessliche Abenteuer erleben. Schon beim Schreiben dieses Berichts gerate ich wieder ins Schwärmen, denn über Island gibt es unendlich viel Schönes zu erzählen. Für abenteuerlustige Kinder ist der nordische Inselstaat ein ideales Reiseziel. Rückblickend würden wir ein paar Tage mehr einplanen, um die langen Fahrstrecken zu verkürzen. Auch die Westfjorde, die wir aus Zeitgründen streichen mussten, wären eine eigene Reise wert. Aber wir sind uns sicher: Wir kommen wieder! Denn die Natur der Insel ist schlicht atemberaubend.
Baden in Island - mehr als nur Entspannung:
Ihr werdet euch wundern, wenn ich erzähle, dass Island neben einem aufregenden Roadtrip auch einen tollen Badeurlaub bietet. In jeder kleinen Ortschaft gibt es ein Freibad mit 25 m Schwimmbecken, schnellen Rutschen, Hot Pots und Sauna. Da das Wasser durch die kostenlose Thermalenergie beheizt ist, macht das Baden so richtig Spaß. Die Badekultur ist tief in der isländischen Lebensart verankert. Ebenso findet man natürliche, heiße Quellen im ganzen Land und es macht riesig Spaß in dem meistens 40 Grad warmen Wasser. Wir waren 13 mal während unserer Reise beim Baden.
Unsere Highlights auf einen Blick:
- Stadtbesichtigung Reykajvik mit spannenden Museen (Whales, Aurora, Punk, National)
- Wahlewatching, Begegnungen mit Seehunden, Puffins (Papageientaucher) und Reiten auf Islandpferden
- Der Golden Circle: Wasserfälle, Baden im Secret Lagoon, aktive Geysire
- Landmannalaugar mit Besteigung des Brennisteinsalda 884 m und Baden im heißen Fluss
- Gletscherlagune Fjallsarlon und Diamond Beach
- Küstenwanderungen, Insel Sandey, Sanddünenlandschaften
- Petras Steinsammlung, Vulkanwanderung Namafjall
- Wasserfälle Godafoss und Geitafoss
- Hering Museum in Siglufjördur, Höhlenbesichtigung in Vatnshellir
Donnerstag, 25.09.2025 von Winklmeier Markus
Du bist hier: Roadtrips
Inhaltsverzeichnis:
- 1. Eckdaten der Reise
- 2. Die Route unseres Roadtrips
- 3. Reiseführer-Tipp
- 4. Ankunft in Island (Tag 1)
- 5. Ein Tag in Reykjavik - Sightseeing Morgenlauf (Tag 2)
- 5.1 Hallgrimskirkja bis Laugavegur (Tag 2)
- 5.2 Laugavegur und Regenbogenstraße (Tag 2)
- 5.3 Maritime Museum (Tag 2)
- 5.4 Whales of Island Museum - Winkltipp (Tag 2)
- 5.5 Aurora Museum Reykjavik (Tag 2)
- 5.6 National Museum (Tag 2)
- 5.7 Punk Museum (Tag 2)
- 5.8 Irish Pub (Tag 2)
- 6.1 Golden Circle - Perlan (Tag 3)
- 6.2 Golden Circle - Þingvellir (Tag 3)
- 6.2 Golden Circle - Laugarvatn und Geysir (Tag 3)
- 6.3 Golden Circle - Gullfoss (Tag 3)
- 6.4 Golden Circle - Secret Lagoon (Tag 3)
- 6.5 Golden Circle - Krater Kerið (Tag 3)
- 7. Ausritt auf Islandpferden - Ankunft Godaland Glamping (Tag 4)
- 8. Landmannalaugar – Eine abenteuerliche Farbenpracht (Tag 5)
- 8.1 Besteigung Brennisteinsalda (Tag 5)
- 9. Am Gletscher - Skaftafell, Vatnajökul, Diamond Beach (Tag 6)
- 10. Vestrahorn, Wikinger und Ankunft Djúpivogur (Tag 7)
- 11. Wanderung von Djúpivogur zur Insel Sandey (Tag 8)
- 12. Der Osten - Petras Steinsammlung, Puffins & Elfen (Tag 9)
- 13. Námafjall, Wasserfälle & Whale Watching Akureyri (Tag 10)
- 14. Siglufjördur, Hering Museum, Reykjafoss (Tag 11)
- 15. Seehunde, Wandern Svörtuklettar, Freibad (Tag 12)
- 16. Halbinsel Snaefellsnes - Küste, Höhle & Murals (Tag 13)
- 17. Viking World und Keflavík (Tag 14)
- 18. Heimreise nach Bayern (Tag 15)
- 19. Fazit
- 20. Aktivitäten Tipp bei Get Yor Guide
- 21. Die perfekte Packliste für einen Roadtrip
1. Eckdaten der Reise
Datum: 02. bis 16.08.2025
Tourpartner: Brigitte, Emma & Timi
Unterwegs: 15 Tage
Städte: Reykjavik, Akureyri und viele kleinere Städtchen
Länder: Island
Wetter: Sonne, Wolken, wenig Regen, 8-17 Grad
gefahrene Kilometer mit dem Dacia Duster Allrad: ca. 2500 km
Ausgaben Gesamt: ca. 9300 Euro
Wanderungen: 11
Badetage: 13
Höchster Gipfel: Brennisteinsalda 884 m.
Tipp: Reykjavik Card
Auto: Dacia Duster 4x4 über Check24
Parken: Parka App funktionierte einwandfrei
Gesellschaftsspiel am Abend: Würfelkönig
Übernachtungen
2 Übernachtungen Hostel B47 in Reykjavik
1 Übernachtungen Fisherinn Guesthouse in Stokkseyri
1 Übernachtungen Godaland Glamping im Zelt in der Nähe von Hvolsvöllur
1 Übernachtungen Hunkubakkar Guesthouse in der Nähe von Kirkjubæjarklaustur
1 Übernachtungen Höfn Cottages in Höfn
2 Übernachtungen Helgafell Hostel in Djúpivogur
1 Übernachtung Stori Bakki Guesthouse oberhalb Egilsstaðir
1 Übernachtung Klara Guesthouse in Ólafsfjörður
1 Übernachtung Tjörn oberhalb Hvammstangi
2 Übernachtungen Vatnsas 10 in Stykkishólmur
1 Übernachtung Raven`s Bed in Keflavik
4. Ankunft in Island (Tag 1)
Das Abenteuer Island konnte beginnen. Gegen Mittag fuhren wir voller Vorfreude nach München. Der Self-Check-in von Islandair funktionierte reibungslos. Der Service an Board war sehr gutDie Kinder erhielten ein kostenloses Menü und kleine Spiele, Wasser und Kaffee wurden gratis angeboten, und das Personal war ausgesprochen freundlich. Nach einem 4 stündigen, aber doch angenehmen Flug erreichten wir schließlich den Flughafen Keflavik in IslandMit einem aufgegebenen Koffer und drei Rucksäcken traten wir ins Ankunftsterminal, wo uns große „Welcome to Iceland“-Plakate empfingen.
Wir hatten einen Dacia Duster 4x4 günstig über Check24 gebucht. Das Fahrzeug war ideal für die geplanten Hochlandabenteuer, da wir mit ihm auch die unbefestigten F-Straßen befahren durften. Die Abwicklung zog sich etwas hin, doch nach etwa 45 Minuten hielten wir endlich den Schlüssel in der Hand. Wir verließen das Flughafengebäude und gemütliches Islandwetter begrüßte uns: Regen, Wind und dichter Nebel, dazu ein Hauch von Schwefelgeruch :-) Das Blatt würde sich aber schon am nächsten Tag wenden, denn wir hatte während unserer 15-tägigen Reise täglich Sonnenschein, wenig Regen und meisten angenehme 15 Grad.
Nach einer knapp dreiviertelstündigen Fahrt erreichten wir Reykjavík. Wir hatten im Zentrum das gemütliche Hostel B47 für zwei Nächte gebucht. Ganz unkompliziert gelangten wir mit einem Code, den wir vorab per Mail bekommen hatten, in das Gebäude. Unser sauberes Zimmer war mit Stockbetten ausgestattet, wo wir es uns für die nächsten zwei Tage gemütlich einrichteten. Wir legten uns bald schlafen, damit wir fit für die Stadtbesichtigung am nächsten Tag sein würden.
Hostel B47 in Reykjavik: Schon mal vorab, alle unsere gebuchten Unterkünfte in Island können wir uneingeschränkt weiterempfehlen. Es sind keine 5 Sterne Hotels, aber gemütlich und für unsere Bedürfnisse immer perfekt ausgestattet - so auch das Hostel B47. Der Check-in erfolgt unkompliziert über einen vorab zugesandten Code, was maximale Flexibilität bei der Anreise ermöglicht. Unser Zimmer mit Stockbetten war geräumig und sauber. Die Gemeinschaftsküche erwies sich als sehr gut ausgestattet, das WLAN funktionierte zuverlässig, es gab einen Getränke- und Süßigkeitenautomaten und der Preis war für isländische Verhältnisse günstig. Das wichtigste Plus ist jedoch die Lage: In nur zwei Minuten zu Fuß erreicht man die berühmte Hallgrímskirkja. Somit ein klarer Winkl-Tipp :-)
5. Ein Tag in Reykjavik - Sightseeing Morgenlauf (Tag 2)
Reykjavik ist eine sehenswerte Stadt mit zahlreichen Museen und spannenden Sehenswürdigkeiten. Am frühen Morgen wollte ich mir einen ersten Eindruck verschaffen und die isländische Hauptstadt lauftechnisch erkunden.
Kurze Fakten über Reykjavik: Die Stadt ist die nördlichste Hauptstadt der Welt, zählt rund 140.000 Einwohner und erstreckt sich über eine Fläche von 277,1 km². Sie liegt im Südwesten Islands am Fuß der Halbinsel Reykjanesskagi. Das Klima ist geprägt von vergleichsweise milden Wintern und kühlen Sommern. Laugardalur gilt als wichtigster Park der Stadt. Unter den kulturellen Highlights finden sich unter anderem ein Walmuseum, das Nationalmuseum, Auroramuseum, Punkmuseum und die gläserne Perlan-Kuppel auf dem Hügel Öskjuhlíð. Wahrzeichen der Stadt ist die Hallgrímskirkja – eines der höchsten Gebäude Islands.
Mehr Informationen findest du auf Wikipedia.
Während meine Familie noch schlief, schnürte ich die Laufschuhe. Es ging ein kühler Wind und es nieselte leicht. Nur 200 m neben unserem Hostel liegt die berühmte Kirche "Hallgrímskirkja". Von dort joggte ich vorbei an einer kleinen Bäckerei bis zur Fußgängerzone Laugavegur, die wichtigste Einkaufs- und Ausgehstraße Reykjaviks. Ich entdeckte, die Regenbogenstraße, das isländische Punkmuseum, das Hardrockcafé und lief bis zum Maritime Museum. Dort machte ich kehrt, um entlang des Hafens zurück zum Ausgangspunkt zu laufen. Ich sah einen Leuchtturm, ein Riesenrad und eine Eisenbahndenkmal. Ich orientierte mich immer an der nicht zu übersehenden Hallgrímskirkja.
Auf dem Rückweg hielt ich in der Bäckerei, kaufte frische Semmeln, süßes Gebäck und einen Kaffee to go für Brigitte. Nach rund sieben Kilometern erreichte ich wieder das Hostel B47. Mittlerweile waren alle wach und wir frühstückten zusammen. Gut gestärkt konnte der erste Tag auf Island beginnen.
5.1 Hallgrimskirkja bis Laugavegur (Tag 2)
Trotz windigem und kühlem Wetter, aber ohne Regen, machten wir uns auf den Weg, um die schöne Stadt Reykjavik zu erkunden. Gleich neben unserem Hostel erhebt sich das Wahrzeichen der Stadt – die imposante Hallgrimskirkja. Wir bewunderten die majestätische Kirche von außen, da sie zum Zeitpunkt unseres Besuches leider geschlossen war.
Die Hallgrimskirkja ist mit knapp 75 Metern das höchste Gebäude Islands und wurde nach dem bekannten Dichter und Pfarrer Hallgrímur Pétursson benannt. Ihr Bau begann im Jahr 1945 und zog sich über mehrere Jahrzehnte hin, bis die Kirche 1986 endgültig fertiggestellt wurde. Die markante Architektur, die an die Formen erstarrter Lavaflüsse erinnert, macht sie zu einem einzigartigen Bauwerk und einem der beliebtesten Fotomotive Reykjaviks. Besonders berühmt ist der Turm, von dem man normalerweise einen atemberaubenden Panoramablick über die gesamte Stadt und die umliegende Landschaft genießen kann.
5.2 Laugavegur und Regenbogenstraße (Tag 2)
Von der Kirche spazierten wir an einem kleinen Spielplatz und den farbenfrohen Häusern Reykjavíks vorbei, bis wir die bekannte Einkaufs- und Kulturstraße Laugavegur erreichten. Sie ist die älteste und zugleich wichtigste Flaniermeile der Stadt und verdankt ihren Namen den heißen Quellen („Laug“), an denen früher die Wäsche gewaschen wurde. Heute reihen sich hier Boutiquen, Designerläden, Buchhandlungen und zahlreiche Cafés aneinander, die tagsüber zum Bummeln und abends mit ihrem lebendigen Nachtleben locken.
Am Morgen war die Straße noch ruhig, doch die ersten Geschäfte und Cafés öffneten bereits ihre Pforten. In einem gemütlichen Café genossen wir Kaffee und heiße Schokolade – ein kleiner Luxus, denn die Preise in Island sind für uns ziemlich gewöhnungsbedürftig. In Restaurants und Cafés zahlten wir meistens mehr als das Doppelte im Vergleich zu Deutschland. Etwas günstiger kauften wir in den Supermärkten Bónus, Krónan und Nettó ein, wo man ungefähr 20 % über den deutschen Preisen einplanen sollte. Wir können empfehlen selbst zu kochen. Dafür sind die gut ausgestatteten Hostels ideal.
Wir schlenderten durch die Einkaufsstraße. Kamen vorbei an bunten Häusern, Irish Pubs, Cafés, Restaurants, Boutiquen, Galerien und einladenden Souvenirläden. Wir gelangten zur bunten Regenbogenstraße. Sie ist eine der bekanntesten und farbenfrohsten Straßen der Stadt. Offiziell heißt sie Skólavörðustígur und führt direkt von der Einkaufsstraße Laugavegur hinauf zur Hallgrimskirkja. Ihren Spitznamen verdankt sie dem leuchtenden Regenbogen, der über die gesamte Straßenmitte gemalt ist.
5.3 Maritime Museum (Tag 2)
Unser nächstes Ziel war das Maritim Museum. Schon vorab buchten wir die Reykjavik Card für 2 Erwachsene. Dadurch hatten wir für 34 Euro/Person freien Eintritt zu den interessantesten Museen und Sehenswürdigkeiten der isländischen Hauptstadt. Kinder sind meistens kostenfrei, somit benötigt man für die Kleinen keine Card.
Das Museum befindet sich im alten Hafenviertel von Reykjavík und ist Teil der Reykjavík City Museums. Es wurde 2005 eröffnet, nachdem das Gebäude – früher eine Fischverpackungsfabrik – umgestaltet wurde. In der Dauerausstellung „Fish & Folk – 150 Years of Fisheries“ wird die Entwicklung der Fischerei in Island von einfachen Ruderbooten bis zu modernen Trawlern gezeigt. Das Museum beleuchtet nicht nur technische Aspekte der Schifffahrt, sondern auch das Leben der Fischer, die Küstenkulturen und das Zusammenspiel von Mensch und Meer in Island.
Wir bekamen an der Kasse die Reykjavik Card ausgestellt, um dann das Museum zu besichtigen. Wir schlenderten durch die kleinen Ausstellungshallen. Sonderlich interessant fanden wir dies leider nicht, aber eine Stunde kann man sich hier schon aufhalten. Ein alter Taucheranzug, getrocknete Fische und alte Filme über die Seefahrt waren dann doch sehr sehenswert.
5.4 Whales of Island Museum - Winkltipp (Tag 2)
Nur eine Straße weiter befindet sich das Whales of Iceland Museum – allerdings ist der Eintritt leider nicht in der Reykjavík Card enthalten. Für Kinder gibt es spannende Rätselaufgaben, die den Besuch für die kleinen Entdecker besonders interessant machen. Das „Whales of Iceland“ (auch Wal-Museum Reykjavík) ist ein naturkundliches Museum in Reykjavík, das 2015 eröffnet wurde.
Es widmet sich umfassend den Walen, die in isländischen Gewässern vorkommen, und zeigt lebensgroße Modelle von 23 Walarten, die in der Region beobachtet wurden. Das Museum nutzt interaktive Ausstellungen, audiovisuelle Elemente und einen Audioguide (in vielen Sprachen), um über Walbiologie, Wanderungen, Bedrohungen durch Umweltfaktoren und den Schutz der Arten zu informieren. Die Größe der Wale ist beeindruckend – wir kamen aus dem Staunen kaum heraus!
Nachdem wir gemeinsam alle Rätsel gelöst hatten, erhielten die Kinder stolz ein Zertifikat als „Walspezialist“. Uns hat der Besuch dieses spannenden Museums sehr gut gefallen – lehrreich, eindrucksvoll und ideal für Familien.
5.5 Aurora Museum Reykjavik (Tag 2)
Wieder nur eine Straße weiter befindet sich das Aurora Reykjavik - The Northern Lights Center. Auch dies ist nicht in der Reykjavik Card inkludiert. Aber unser Interesse an den nordischen Lichtern war zu groß, somit bezahlten wir den Eintritt.
Aurora Reykjavík ist Islands erstes und einziges Museum, das sich ganz dem Phänomen der Nordlichter / Aurora Borealis widmet. Ziel des Museums ist es, Besuchern sowohl wissenschaftliche als auch kulturelle Aspekte der Nordlichter näherzubringen – inklusive Mythologie, Forschung und Fotografie. Ausstellungen sind interaktiv gestaltet: Besucher können etwa mit einem Foto-Simulator üben, die Nordlichter richtig zu fotografieren. Im Nordlicht-Kino läuft ein etwa 30-minütiger Film in 4K über Nordlichter – projiziert auf eine große Leinwand.
Am Ende wurden wir mit einer 3D Brille ausgestattet, mit der wir die Nordlichter bestaunen konnten. Auch dieses Museum hat uns sehr gut gefallen.
Etwas hinter dem Aurora Museum befindet sich das „Fly over Island 3D“. Wir entschieden uns jedoch, auf diese Attraktion zu verzichten – einerseits aus Zeitgründen, andererseits, weil der Eintrittspreis recht hoch war.
„Fly over Island 3D“ ist eine beeindruckende 3D-Visualisierung oder Simulation, die einen virtuellen Flug über Island ermöglicht. Dabei werden mithilfe moderner 3D-Grafiktechnologien die faszinierenden Landschaften Islands realistisch dargestellt – von schneebedeckten Gletschern über aktive Vulkane bis hin zu Wasserfällen und Lavafeldern.
5.6 National Museum (Tag 2)
Wir schlenderten am Ufer entlang in Richtung National Museum. Der Eintritt für dieses interessante Museum war in der Reykjavik Card inkludiert. Die Kinder bekamen ein Blatt mit Rätseln zu verschiedenen Themen des Museums. Im ersten Stock starteten wir unserer Rundtour durch die Geschichte Island.
Das National Museum of Iceland in Reykjavík bietet einen spannenden Einblick in die Geschichte und Kultur des Landes – von den ersten Siedlern bis heute. In den Ausstellungen werden Artefakte aus der Wikingerzeit, Kunstwerke und Alltagsgegenstände gezeigt, die die Entwicklung Islands anschaulich darstellen. Multimediale Präsentationen machen den Rundgang informativ und abwechslungsreich.
Nach den kulturellen Eindrücken ging’s noch in den Spielebereich des Museums. Wir verkleideten uns als Ritter, und die Kinder hatten ihren Spaß beim Herumtoben. Genau richtiges Timing – kaum waren wir fertig, hörte der Regen auf. Also schlenderten wir am Reykjavíkurtjörn entlang, dem kleinen See mitten in der Stadt, und landeten schließlich wieder in der Fußgängerzone.
5.7 Punk Museum (Tag 2)
Als absoluter Punk-Fan kam ich am Punk Museum einfach nicht vorbei. Schon seit meiner Jugend begleitet mich dieser Musikstil – da passte das ungewöhnliche Museum mitten in Reykjavík perfekt ins Programm. Bereits beim Morgenlauf war mir der Ort aufgefallen: ein ehemaliges öffentliches WC, geschmückt mit einem großen Anarchy-Zeichen über dem Eingang. Wir stiegen die Treppe hinab, und laute Punkmusik schlug uns sofort entgegen. Eine ältere Punklady (viel älter als ich) kassierte den Eintritt, und neugierig tauchten wir in dieses schräge, aber charmante Museum ein.
Im Inneren erzählen Fotos, Instrumente, Plakate und alte Tonträger die Geschichte des isländischen Punk seit den späten 1970er-Jahren. Die Ausstellung ist unkonventionell, laut und liebevoll gemacht – man darf vieles anfassen und ausprobieren. Wer Musik und schräge Geschichten mag, bekommt hier einen authentischen Einblick in die rebellische Seite Reykjavíks. Wir hörten laute Musik aus Kopfhörern und trommelten am Schlagzeug. Wir fanden das Museum genial und es bekommt 5 von 5 Winkls :-)
5.8 Irish Pub (Tag 2)
In Reykjavík gibt es überraschend viele Irish Pubs, die für ihre gemütliche Atmosphäre und ihr lebendiges Nachtleben bekannt sind. Sie sind beliebte Treffpunkte für Einheimische und Reisende gleichermaßen – besonders, wenn Livemusik oder Sportübertragungen laufen. An einem Irish Pub konnte ich noch nie vorbei gehen. Ich liebe Guinness und Livemusik.
Einer der bekanntesten Pubs ist das "The Drunk Rabbit" direkt an der Austurstræti, wo regelmäßig Livebands spielen. Auch das "The Dubliner" oder das "Irishman Pub" sind feste Größen in der Pubszene von Reykjavík und versprühen echtes irisches Flair – mitten in Island.
Wir entschieden uns für den "Irishman", da es dort von 14 bis 18 Uhr eine Happy Hour gab. Das Guinness kostete dann nur noch 7 statt 14 Euro. Livemusik spielte leider keine, aber dafür schallte gute Rockmusik aus den Lautsprechern. Wir fühlten uns puddelwohl in der Kneipe.
Schwimmbadbesuch: Nach dem Pub Besuch gingen wir ins Hostel zurück, um unsere Badesachen einzupacken. Direkt neben unserer Unterkunft befindet sich das Sundhöllin. Auch hier kamen wir mit der Reykjavik Card kostenlos hinein. Die Sundhöllin ist das älteste Schwimmbad Reykjavíks und ein echtes Stück Stadtgeschichte. Es wurde bereits in den 1930er-Jahren eröffnet und beeindruckt mit seiner schönen, funktionalen Architektur im Stil des Modernismus. In Island sind die Schwimmbäder genial. Meistens sind es beheizte Freibäder. Die Wassertemperatur im Schwimmerbecken beträgt immer über 30 Grad, somit ist es egal welche Außentemperatur es hat. Wir zogen schon am Eingang die Schuhe aus und gingen mit den Socken in den Umkleidebereich. Geduscht wir immer nackt und man wäscht sich mit Duschgel ab. Das Wasser ist kaum gechlort, somit sollte jeder sauber ins Wasser gehen. Natürlich hielten wir uns an diese isländischen Vorgaben. Ich zog meine Bahnen im Schwimmerbecken, Brigitte machte es sich in einem der 40 Grad heißen Hot Pots bequem und die Kinder sprangen vom Sprungturm in das warme Wasser. Wir hatten riesigen Spaß in diesem Bad und wir würden noch viele weitere, ebenso schöne Freibäder in diesem Urlaub genießen.
Später kochten wir in der gut ausgestatteten Gemeinschaftsküche des Hostels Nudeln und ließen den Abend bei einem Spiel gemütlich ausklingen.
6.1 Golden Circle - Perlan (Tag 3)
Am frühen Morgen starteten wir unseren Roadtrip durch Island. Heute stand der berühmte Golden Circle auf dem Plan und dann die Ringstraße um die komplette Insel. Mit unserem Dacia Duster 4x4 (Check24) machten wir uns auf die Achse. Unser erstes Ziel war der Perlan. Das ungewöhnliche Gebäude in Reykjavík ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Islands.
Es liegt auf dem Öskjuhlíð-Hügel und bietet eine beeindruckende Aussicht über die Stadt, den Atlantik und die umliegenden Berge. Im Inneren befindet sich ein modernes Museum mit interaktiven Ausstellungen über Islands Naturphänomene – darunter Vulkane, Gletscher und Nordlichter. Besonders sehenswert ist die künstlich begehbare Eishöhle, die einen echten Gletscher nachbildet. Auf der Aussichtsplattform oder im Panoramarestaurant kann man den Blick über Reykjavík genießen, besonders bei Sonnenuntergang oder Mitternachtssonne. Leider waren wir zu früh dran und konnten den Perlan nur von außen bestaunen.
6.2 Golden Circle - Þingvellir (Tag 3)
Nachdem wir uns in einem Supermarkt mit ein paar Vorräten eingedeckt hatten, verließen wir Reykjavík und machten uns auf den Weg ins Landesinnere. Die Fahrt führte durch eine wunderschöne Landschaft mit glitzernden Seen, sanften grünen Hügeln, Islandpferden, Schafen und kleinen Wasserfällen – ein echtes Postkartenpanorama. Schließlich erreichten wir die erste Sehenswürdigkeit des Golden Circle: Þingvellir.
Wir parkten in der Nähe des Öxarárfoss. Die Parkplätze sind gebührenpflichtig, der Eintritt in den Nationalpark jedoch kostenfrei. Auf gut ausgebauten Wegen wanderten wir zunächst zum imposanten Wasserfall und anschließend weiter zum Lögberg, dem berühmten „Gesetzesfelsen“.
Þingvellir ist ein geschichtsträchtiger und geologisch faszinierender Ort im Südwesten Islands. Hier wurde im Jahr 930 das isländische Parlament Alþingi gegründet – eines der ältesten Parlamente der Welt. Die Ebene liegt in einer Riftzone, wo die eurasische und die nordamerikanische Kontinentalplatte langsam auseinanderdriften. Dadurch entstanden beeindruckende Spalten und Felsenlandschaften, die heute Teil des Þingvellir-Nationalparks sind. Neben seiner historischen Bedeutung bietet der Ort auch atemberaubende Natur, klare Seen wie die Silfra-Spalte, in der man zwischen den Kontinenten tauchen kann, und weite Ausblicke über das Þingvallavatn, den größten natürlichen See Islands.
Natürlich waren wir nicht allein – der beliebte Sightseeing-Hotspot zog Scharen von Besuchern an. Schon kurz nach unserer Ankunft wurden wir mit dem typisch isländischen Wetter konfrontiert: Erst schien die Sonne, doch wenig später erwischte uns eine Regenwolke und wir waren pitschnass. Doch wie heißt es so schön – es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung. Also setzten wir unsere Wanderung, mit Regenjacken bewaffnet, einfach fort. Unterwegs kamen wir an der kleinen Kirche Þingvallakirkja vorbei und folgten idyllischen Bächen zurück zum Ausgangspunkt.
6.2 Golden Circle - Laugarvatn und Geysir (Tag 3)
Unser nächstes Ziel war das kleine Örtchen Laugarvatn. Besonders bekannt ist Laugarvatn für seine natürlichen Thermalbäder, das Laugarvatn Fontana Spa, wo man in heißen Quellen mit Blick auf den See entspannen kann. Auch kulinarisch ist der Ort interessant – hier wird traditionell Roggenbrot im heißen Sand gebacken, das von der Erdwärme gegart wird. Wir schlenderten zum See und sahen einige heiße Quellen blubbern.
Lange hielten wir uns nicht auf und fuhren weiter zum Geysir-Park. Wir bekamen zufällig einen Parkplatz und bezahlten mit der Parka App.
Der Große Geysir im Haukadalur-Tal ist Namensgeber aller Geysire weltweit und einer der bekanntesten Orte Islands. Heute ist er meist inaktiv, doch in unmittelbarer Nähe befindet sich sein kleiner, aber sehr aktiver Bruder Strokkur. Etwa alle fünf bis zehn Minuten schleudert Strokkur eine heiße Wasserfontäne bis zu 30 Meter in die Luft – ein beeindruckendes Naturschauspiel, das Besucher aus aller Welt anzieht. Wir hatten auch das Gefühl, dass die ganze Welt hier anwesend war :-)
Wir wanderten vorbei an heißen Quellen und dampfenden Löchern eine Anhöhe nach oben, von wo wir einen wunderbaren Ausblick auf das geothermischen Gebiet hatten. Ein schwefelhaltiger Geruch lag überall in der Luft.
6.3 Golden Circle - Gullfoss (Tag 3)
Wir setzten unsere Reise fort und erreichten nach wenigen Kilometern den Besucherparkplatz am Gullfoss, einem der bekanntesten Wasserfälle Islands. Auch hier wimmelte es von Touristen, die das Naturspektakel bestaunen wollten. So beeindruckend die Sehenswürdigkeiten des Golden Circle auch sind, freute ich mich schon darauf, in den kommenden Tagen abgelegenere und ruhigere Orte zu entdecken.
Wir reihten uns in den Strom der Besucher ein und folgten dem gut ausgebauten Weg bis zum Wasserfall. Dort bot sich ein überwältigender Anblick: In zwei Stufen stürzt der Gullfoss tosend in eine rund 70 Meter tiefe Schlucht, während feiner Sprühnebel in der Sonne Regenbögen entstehen lässt. Die rohe Kraft des Wassers und das Donnern in der Schlucht begeisterte uns Vier.
6.4 Golden Circle - Secret Lagoon (Tag 3)
Was gibt es schöneres als in heißen Quellen zu baden. Direkt am Golden Circle liegt das Thermalbad Secret Lagoon, unser nächstes Ziel. Die Secret Lagoon in Flúðir ist eines der ältesten natürlichen Thermalbäder Islands und ein echtes Highlight abseits der großen Touristenmassen. Das warme Wasser stammt direkt aus heißen Quellen und hat ganzjährig angenehme Badetemperaturen von etwa 38–40 °C. Umgeben von dampfenden Feldern, kleinen Geysiren und natürlicher Vegetation bietet die Lagune ein tolles Bild. Sicher nicht so kommerziell und überlaufen wie die Blaue Lagune.
Der Eintritt war mit rund 60 Euro für uns vier deutlich günstiger als in der Blauen Lagune. Wir genossen das heiße Wasser und hatten Glück das auch die Sonne schien. Wir blieben über 2 Stunden und entspannten nach den vielen Sehenswürdigkeiten des heutigen Tages.
6.5 Golden Circle - Krater Kerið (Tag 3)
Als letzte Sehenswürdigkeit des Tages besuchten wir den Kratersee Kerið. Der Krater entstand vor etwa 3.000 Jahren und ist rund 55 Meter tief, 270 Meter lang und 170 Meter breit. Besonders faszinierend ist der türkisblau schimmernde Kratersee, der sich am Boden gebildet hat und je nach Licht und Jahreszeit in unterschiedlichen Farben leuchtet. Die rötlich gefärbten Kraterwände bilden einen spannenden Kontrast zum klaren Wasser und zur umliegenden grünen Landschaft.
Wir bezahlten Eintritt und wanderten um den Krater und stiegen dann zum See hinab. Ein kurzer, aber eindrucksvoller Stopp auf jeder Islandreise. Wir fuhren dann bis zu unserem Ziel des heutigen Tages an die südliche Küste Islands, Stokkseyri in der Nähe von Selfoss. Hier hatten wir ein geniales und preisgünstiges Hostel gebucht, das Fisherin Guesthouse.
Hostel - Fisherin Guesthouse
Wir wurden im Hostel sehr herzlich empfangen und fühlten uns in der gemütlichen Unterkunft sofort pudelwohl. Am Abend spielten wir eine Runde Billard und kochten gemeinsam Nudeln. Danach ging ich mit den Mäusen noch ans Meer auf Krebssuche – leider fanden wir nur ein paar leere Schalen, wurden dafür aber mit einem wunderschönen Sonnenuntergang belohnt. Später kuschelten wir uns ins Bett und schauten noch einen Film. So ging ein erlebnisreicher Tag voller schöner Eindrücke zu Ende.
Das Hostel "Fisherinn Guesthouse" können wir sehr empfehlen. Es hat eine wunderschöne Lage, direkt am Meer. Das Personal war sehr freundlich und die Zimmer geräumig und sauber. Die Küche war bestens ausgestattet und auch die sanitären Anlagen in super Zustand. Somit ganz klar ein Winkl-Tipp.
7. Ausritt auf Islandpferden - Ankunft Godaland Glamping (Tag 4)
Unsere große Maus feierte heute ihren 11. Geburtstag – natürlich musste dafür ein ganz besonderes Geschenk her. Schon im Vorfeld hatten wir ihr erzählt, dass an diesem Tag eine anstrengende Wanderung mit vielen Höhenmetern geplant sei. In Wahrheit jedoch hatte ich bereits vor Monaten bei Eld Hestar die vierstündige „Elfin Tour“ gebucht. Und selbstverständlich sollte jeder von uns reiten – auch wenn außer Emma bisher noch niemand auf einem Pferd gesessen hatte. Das würde sicher spannend werden!
Nach einem gemeinsamen Frühstück und ein paar kleineren Geschenken für das Geburtstagskind machten wir uns auf den Weg zum vermeintlichen „Wanderparkplatz“. Doch Emma durchschaut uns schon während der Fahrt und grinste auf der Rückbank wie ein Honigkuchenpferd.
Am Reiterhof, in der Nähe von Selfoss, wurden wir freundlich von zwei deutschen Frauen empfangen, die im Sommer auf Island Reitstunden geben. Nach einer kurzen Einweisung und der Ausgabe der Helme saßen wir schneller als gedacht auf unseren Islandpferden – und galoppierten auch schon los. Die Elfen-Tour konnte beginnen! Zunächst ritten wir gemächlich einen kleinen Weg entlang, um uns an unsere Pferde zu gewöhnen. Mein Pferd war ein eher gemütlicher, grauhaariger Gaul – farblich passten wir also schon mal zusammen. Tims Pferd hingegen gehörte zur Sorte „Junge Wilde“, während die Tiere von Emma und Brigitte ruhig, aber flott unterwegs waren.
Unser weiblicher Guide erzählte uns während des Ausritts von den Elfen Islands. Diese geheimnisvollen Wesen spielen auf der Insel eine wichtige Rolle: Sie entscheiden, wo Straßen gebaut oder Häuser errichtet werden dürfen. Uns machte der Ritt riesigen Spaß – und das Wetter spielte glücklicherweise mit, kein Tropfen Regen weit und breit.
Auch landschaftlich war die Tour ein Highlight. Wir kamen an der Felsspalte Álfakví vorbei, sahen einen alten Schafsstall und durchquerten den warmen Fluss Varmá. Der Weg führte uns über Hügelwiesen und durch Lavafelder. Da wir in einer Reihe bleiben mussten und mein alter Ackergaul eher gemütlich unterwegs war, bremste ich die Gruppe etwas aus – bis Timi die Geduld verlor und kurzerhand an mir vorbeizog.
Nach rund zwei Stunden kehrten wir wieder zum Hof zurück, sattelten ab und verabschiedeten uns von unseren Pferden. Im Haupthaus wartete ein kleines Mittagessen auf uns: Suppe, Käse, Wurst und Brot – alles im Preis inkludiert. Zufrieden setzten wir anschließend unsere Reise fort.
Urriðafoss und Godaland Glamping
Von Selfoss aus fuhren wir weiter zum Urriðafoss, einem der beeindruckendsten, aber zugleich oft übersehenen Wasserfälle Islands. Er liegt im Süden des Landes im Fluss Þjórsá, dem längsten Fluss Islands. Mit seiner gewaltigen Wassermenge zählt der Urriðafoss zu den wasserreichsten Wasserfällen des Landes – mächtiger als viele seiner bekannteren Verwandten, auch wenn er nicht besonders hoch ist.
Vom gebührenpflichtigen Parkplatz führt ein kurzer Fußweg direkt zum Wasserfall. Dort sahen wir einige hartgesottene Angler, die dem nasskalten Wetter trotzten und einen Lachs nach dem anderen aus dem tosenden Wasser zogen. Lange hielten wir uns jedoch nicht auf, denn der Regen wurde zunehmend stärker.
Godaland Guesthouse & Glamping
In der Nähe machten wir noch einen kurzen Stopp im Krónan-Supermarkt, um Lebensmittel für das Abendessen einzukaufen. Nach etwa einer halben Stunde Fahrt erreichten wir schließlich unsere Unterkunft – das Godaland Guesthouse & Glamping. Auch hier wurden wir herzlich empfangen.
Wir hatten ein beheiztes Zelt mit kuscheligen Betten gebucht. Draußen regnete es und es war kühl, doch im Inneren war es warm und gemütlich. Jedes Bett war sogar mit einer Heizdecke ausgestattet. Nach dem Auspacken schnürte ich die Laufschuhe und joggte ein paar Kilometer durch den Regen.
Später brieten wir Fleisch, Würstel und Maiskolben in der Pfanne und kochten dazu Nudeln mit Soße. Wir genossen das Essen und einen guten Wein im riesigem Gemeinschaftssaal. Im Anschluss spielten wir unser Lieblingsspiel, den Würfelkönig – ein schöner Abschluss eines erlebnisreichen Tages.
Das Godaland Guesthouse & Glamping können wir wärmstens empfehlen. Der Empfang war herzlich, die Zelte komfortabel und bestens ausgestattet. Eine große Gemeinschaftsküche und ein riesiger Aufenthaltsraum laden zum Kochen, Essen und gemütlichen Beisammensein ein. Wir fühlten uns vom ersten Moment an rundum wohl. Die Unterkunft liegt nur einen kleinen Umweg von der Ringstraße entfernt. Auch bei Wind und Regen ist es im großen Zelt gemütlich und kuschelig. Auch diese Unterkunft bekommt 5 von 5 Winkls von uns verliehen.
Wir hatten den Parkplatz bereits im Voraus reserviert, da es an manchen Tagen zu Engpässen kommen kann. Unser Auto stellten wir noch vor dem ersten Flussbett ab. Wir waren uns nicht ganz sicher, ob wir die Furt mit unserem Wagen unbeschadet durchqueren würden. Eine freundliche Rangerin erklärte uns den wunderbaren Ort und zeigte uns den Weg zum Ausgangspunkt unserer Wanderung.
Mit gepacktem Rucksack und Regenkleidung machten wir uns auf den Weg. Schon bald kamen wir am heißen Fluss vorbei, in dem bereits zahlreiche Wanderer und Besucher entspannt badeten. Natürlich wollten auch wir nach unserer Tour das warme Geothermalbad genießen – aber zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen.
Bei der Hütte von Landmannalaugar herrschte geschäftiges Treiben: überall abenteuerlustige Wanderer, manche mit riesigen Rucksäcken – offensichtlich für mehrere Tage in der Hochebene unterwegs. Unser Ziel für diesen Tag war der Brennisteinsalda (855 m), der sogenannte „Schwefelberg“.
8.1 Besteigung Brennisteinsalda (Tag 5)
Der Brennisteinsalda, oft als der bunteste Berg Islands bezeichnet, macht seinem Namen alle Ehre. „Brennisteinsalda“ bedeutet „Schwefelwelle“ – und tatsächlich steigt aus zahlreichen Ritzen und Fumarolen schwefelhaltiger Dampf auf. Der Aufstieg ist moderat, doch die Aussicht auf dem Gipfel ist atemberaubend: Man blickt über die farbigen Berghänge, die schwarzen Lavafelder des Laugahraun und das weite Tal von Landmannalaugar. Der Schwefelgeruch mischt sich mit dem Wind und erinnert daran, dass Island eine lebendige Vulkaninsel ist.
Wir starteten unsere Wanderung auf dem Campingplatz bzw. am Informationszentrum von Landmannalaugar. Von dort führt ein markierter Pfad über das Lavafeld Laugahraun, das durch schwarze und bizarre erstarrte Lavabrocken geprägt ist. Der kleine Wanderweg war gut markiert und führte leicht ansteigend zum Fuße des Brennisteinsalda. Der Weg schlängelt sich über den Lavastrom, der beim letzten Ausbruch im 15. Jahrhundert entstanden ist. Inmitten des schwarzen Gesteins kontrastieren grüne Moose und dampfende Solfataren – ein erster Eindruck der geothermischen Aktivität der Region. An einer Weggabelung hatten wir die Möglichkeit abzubiegen und ohne die Besteigung des Gipfels zurück zum Ausgangspunkt zu wandern. Wir entschieden uns natürlich für eine Besteigung des Berges.
Der Pfad steigt allmählich an und führt vorbei an schwefelgelben Fumarolen, rötlichen Rhyolith-Hängen und Dampfquellen. Der Schwefelgeruch ist hier deutlich wahrnehmbar. Überall dampft und raucht es aus den Erdspalten. Der letzte Abschnitt ist etwas steiler, aber technisch unkompliziert. Der Pfad verläuft über lockeres Geröll und bietet unterwegs geniale Blicke auf die umliegenden Rhyolithberge. Nach ca. 1 1/2 Stunden standen wir auch schon auf dem Gipfel (855 m). Pünktlich zu unserem Gipfelsieg, blitzte die Sonne zwischen den Wolken hindurch. Wir hatten einen tollen Ausblick auf das Lavafeld Laugahraun, den schwarzen Bláhnúkur und im Norden die dampfenden Täler und bunten Hügel von Landmannalaugar.
Für den Abstieg wählten wir den Weg durch den Graenagil Canyon. Zunächst ging es steil über lockeren Schotter hinab, bis wir das grünlich schimmernde Flusstal erreichten. Zwischen leuchtenden Blumen und kleinen Wasserläufen führte der Pfad zurück Richtung Ausgangspunkt. Nach knapp 3 Stunden erreichten wir wieder den Ausgangspunkt. Wir freuten uns alle, ein heißes Bad im Fluss zu nehmen. Es gab eine kleine Holzbank und Hacken für die Kleidung. Umgezogen wird in freier Natur und schon saßen wir in dem heißen Fluss. Hier läuft ein kalter und heißer Fluss zusammen, so das angenehme 38-40 Grad entstehen. Wir genossen das wohltuende Bad in freier Natur - ein perfekter Abschluss der Wanderung.
Reynisfjara-Strand
Nachdem wir vom heißen Wasser ganz durchgewärmt und aufgeweicht waren, verabschiedeten wir uns von diesem außergewöhnlichen Ort und machten uns auf den Rückweg über die Schotterpiste Richtung Süden. Unterwegs setzte starker Regen ein, und wir hatten schon Bedenken, ob wir die teils steilen Anstiege überhaupt schaffen würden. Doch unser Fahrzeug meisterte jede Steigung problemlos. Nach einer langen, aber eindrucksvollen Fahrt erreichten wir schließlich die Südküste Islands.
Auf dem Weg zu unserer heutigen Unterkunft in der Nähe des größten Gletschers Europas, den Vatnajökull, machten wir Zwischenstopp am Reynisfjara-Strand. Der Strand an der Südküste Islands, nahe dem Ort Vík í Mýrdal, gilt als einer der spektakulärsten Strände der Welt. Er ist berühmt für seinen tiefschwarzen Lavasand, die beeindruckenden Basaltsäulen der Felsformation Reynisdrangar und die mächtigen Wellen des Atlantiks. Die steilen Basaltwände erinnern an eine riesige Orgel und bieten einen faszinierenden Kontrast zum dunklen Sand und den weißen Schaumkronen der Brandung.
Trotz seiner Schönheit ist Reynisfjara ein gefährlicher Ort – die sogenannten „Sneaker Waves“ (plötzlich anrollende Riesenwellen) haben schon mehrfach Menschen überrascht. Leider starb 2 Tage vor unserer Ankunft ein deutsches Mädchen durch diese gefährlichen Wellen. Wir hielten uns vom Wasser fern und bestaunten das Naturschauspiel.
Hunkubakkar Guesthouse
Anschließend hielten wir in einem Supermarkt, um Lebensmittel für das Abendessen einzukaufen. Da der Hunger groß war, aßen wir auch gleich im Auto. Noch etwa eine Stunde Fahrt lag vor uns, bis wir gegen 22 Uhr das Hunkubakkar Guesthouse erreichten. Wie überall auf Island wurden wir herzlich empfangen. Die Gastgeber gaben uns einige Wandertipps für die Umgebung und überreichten den Schlüssel zu unserer gemütlichen Blockhütte.
Wir waren ziemlich erschöpft nach dem langen Tag, packten unsere Sachen aus und legten uns bald schlafen.
Das Hunkubakkar Guesthouse ist zwar nicht das günstigste, dafür aber ausgesprochen schön. Im Preis inbegriffen ist ein köstliches Frühstück, das keine Wünsche offenlässt. Die gemütlichen Holzhütten sind geräumig, liebevoll eingerichtet und makellos sauber. Wir wurden herzlich empfangen und fühlten uns vom ersten Moment an wohl – ganz klar ein echter Winkl-Tipp!
9. Am Gletscher - Skaftafell, Vatnajökul, Diamond Beach (Tag 6)
Während die Kinder und ich noch schliefen, ging Brigitte bereits joggen. Ihre Strecke führte sie bis zur eindrucksvollen Schlucht Fjaðrárgljúfur und wieder zurück. Gemeinsam starteten wir anschließend in den Tag mit einem köstlichen Frühstücksbuffet, das eine große Auswahl bot.
Unser erstes Ziel war der kleinere, aber sehr sehenswerte Wasserfall Foss á Síðu. Er liegt direkt an der Ringstraße und ist nach einem kurzen Spaziergang leicht zu erreichen.
Ein paar Kilometer weiter erreichten wir das Skaftafell-Besucherzentrum, das im südöstlichen Teil Islands im Vatnajökull-Nationalpark liegt. Es ist ein idealer Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen, unter anderem zum bekannten Svartifoss-Wasserfall mit seinen markanten Basaltsäulen. Im Besucherzentrum erhalten Gäste viele Informationen über die Natur, Geologie und Gletscher der Region, über Wanderwege, Wetterbedingungen und Sicherheitsvorkehrungen. Zudem gibt es Ausstellungen, Kartenmaterial und ein Café. Das moderne Zentrum vermittelt einen ausgezeichneten Überblick über die beeindruckende Landschaft des Nationalparks, die von mächtigen Gletschern, schroffen Bergen und grünen Tälern geprägt ist.
Skaftafell Nationalpark
Wir parkten am gebührenpflichtigen Parkplatz, besuchten das Besucherzentrum und informierten uns über den Gletscher. Eigentlich hatten wir eine Gletschertour geplant, doch leider dürfen Kinder erst ab acht Jahren teilnehmen – Timi ist jedoch erst siebeneinhalb. Der kleine Bergsteiger war entsprechend enttäuscht.
Als Alternative entschieden wir uns für eine etwa einstündige Wanderung bis zum Gletscher. Die Landschaft des Nationalparks mit dem Vatnajökull-Gletscher war einfach atemberaubend – wir kamen aus dem Staunen kaum heraus. Vor dem Gletscher hatte sich eine Lagune gebildet, in der kleinere und größere Eisbrocken trieben. Wir versuchten, so nah wie möglich an den Gletscher heranzukommen, doch das eiskalte Wasser versperrte uns den Weg. Der Ausblick war dennoch fantastisch, und wir genossen die überwältigende Schönheit dieser einzigartigen Landschaft.
Gletscherlagune Fjallsárlón
Der Besucherparkplatz der Lagune war sehr überfüllt, aber wir fanden noch einen letzten Platz für unseren Dacia Duster. Wir gingen in Richtung Gletscherlagune. Hier wurden Fahrten mit dem Boot bis zu den riesigen Eisbrocken. Sicherlich eine atemberaubendes Erlebnis, aber für uns würde dies 2-stündige Fahrt 400 Euro kosten. Somit entschieden wir uns bis zur Lagune zu wandern und das Naturschauspiel vom Ufer aus zu bestaunen.
Fjallsárlón liegt am südlichen Rand des Vatnajökull-Gletschers. Sein Zufluss ist der Auslassgletscher Fjallsjökull, dessen Zunge bis in die Lagune reicht und regelmäßig Eisbrocken abbrechen lässt (Kalbung).
Gletscherlagune Jökulsarlon und Diamond Beach
Nur wenige Kilometer weiter befindet sich die ebenfalls traumhafte, jedoch deutlich stärker besuchte Gletscherlagune Jökulsárlón mit dem außergewöhnlichen Diamond Beach. Auch hier stellten wir unser Auto auf dem gebührenpflichtigen Besucherparkplatz ab.
Die Jökulsárlón-Gletscherlagune ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Islands. Sie liegt am Südrand des Vatnajökull-Nationalparks und wird vom Breiðamerkurjökull-Gletscher, einem Ausläufer des größten Gletschers Europas, gespeist. In der Lagune treiben unzählige Eisberge, die von der Gletscherzunge abbrechen und langsam in Richtung Meer driften. Je nach Licht und Wetter schimmern sie in faszinierenden Blautönen – ein beeindruckendes Naturschauspiel.
Direkt gegenüber, nur durch einen kurzen Wasserlauf getrennt, befindet sich der berühmte Diamond Beach. Dort werden die vom Meer angespülten Eisschollen an den schwarzen Lavasand gespült und glitzern in der Sonne wie Diamanten – daher der Name. Das Zusammenspiel aus tiefschwarzem Sand, leuchtendem Eis und dem Rauschen der Wellen macht diesen Ort zu einem der fotogensten Plätze Islands.
Zuerst spazierten wir zum Diamond Beach und sammelten dort funkelnde „Diamanten“ aus Eis. Im Wasser konnten wir sogar Seehunde beobachten – ein wirklich beeindruckendes Erlebnis. Anschließend gingen wir unter der Brücke hindurch bis zum Besucherzentrum, von wo aus sich ein atemberaubender Blick auf die Lagune bot. Direkt vor uns trieben Seehunde auf Eisschollen vorbei, und im Hintergrund erhob sich majestätisch der Vatnajökull, der größte Gletscher Europas.
An einem kleinen Imbissstand gönnten wir uns etwas zu essen und genossen diesen wunderschönen Ort – trotz der vielen Besucher – in vollen Zügen.
Höfn Cottages
Am späten Nachmittag setzten wir unsere Rundreise fort und erreichten das kleine Küstenstädtchen Höfn, das etwas östlich des Gletschers liegt. Dort kauften wir im Supermarkt alles für das Abendessen ein und spazierten anschließend zum idyllischen Hafen, wo wir den Blick über das Meer und die Boote genossen.
In Höfn gibt es ein wunderbares Freibad mit tollen Rutschen und mehreren Hot Pots. Die Kinder und ich absolvierten ein kleines Kraultraining in der angenehm warmen 25-Meter-Bahn, rutschten um die Wette und entspannten uns danach im heißen Wasser.
Nach dem erholsamen Bad fuhren wir zu den Höfn Cottages, wo wir für eine Nacht blieben. Wir machten es uns gemütlich, kochten ein leckeres Abendessen und ließen den Tag mit einem gemeinsamen Film ausklingen, bevor wir müde, aber glücklich einschliefen – mit Träumen von neuen Gletscherabenteuern.
Die gemütlichen Höfn Cottages sind sauber, zweckmäßig eingerichtet und für isländische Verhältnisse sogar relativ preisgünstig. Wir wurden herzlich empfangen und fühlten uns sofort wohl. Es gibt Gemeinschaftsduschen, Bettwäsche und Handtücher werden gestellt, und auf der Veranda kann man wunderbar die Abendsonne genießen. Bei Booking.com sind diese nur mittelmäßig bewertet, aber wir fanden die Holzhütten sehr gemütlich. Somit ein Winkl-Tipp!
10. Vestrahorn, Wikinger und Ankunft Djúpivogur (Tag 7)
Am frühen Morgen ging ich eine kleine Runde durch das kleine Örtchen Höfn joggen. Nach einer wohltuenden Dusche frühstückten wir zusammen in unserer kleinen Blockhütte. Gestärkt setzten wir unseren Roadtrip fort. Nur ein paar Kilometer weiter befindet sich eine Halbinsel, die wir erkunden wollten. Eine kleine Straße führte uns zu dem kleinen Besucherzentrum im Viking Cafe & Guesthouse am Fuße des Berges Vestrahorn.
Er besteht aus dunklem Gabbro-Gestein und erhebt sich steil bis auf etwa 454 Meter über dem Meeresspiegel. Besonders bekannt ist der Vestrahorn für seine dramatische Silhouette mit spitzen Gipfeln und schroffen Graten, die sich eindrucksvoll im nassen schwarzen Sand der umliegenden Strände spiegeln. Fotografen und Naturfreunde schätzen den Ort wegen seiner spektakulären Lichtstimmungen.
Küsten- Matsch- und Dünenwanderung
Wir kauften ein Ticket, um die faszinierende Küstenlandschaft zu erkunden. Mit dem Ticket öffnete sich eine Schranke und wir konnten innerhalb des abgesperrten Gebietes parken.
Ein kleiner Pfad führte zum Stokksnes Leuchtturm und von dort entlang der Küste nach Westen auf eine Landzunge. Wir kletterten über Felsen, gingen an kleine Buchten mit schwarzem Sand und durch weitläufige Dünenlandschaften.
Entlang der zahlreichen malerischen Pfade kann man Robben am Ufer beobachten, Rentiere durch die weiten Ebenen ziehen sehen und – mit etwas Glück – sogar Polarfüchsen begegnen. Hoch über uns zogen majestätisch unzählige Vögel ihre Kreise. Die meisten Tiere bekamen wir zwar nicht zu Gesicht, doch dafür konnten wir viele Vögel beobachten.
An der Nordseite der Landzunge traten wir den Rückweg an. Ein erkennbarer Pfad war allerdings nicht mehr vorhanden. Wir sprangen über kleine Wasserläufe – ganz nach unserem Geschmack eine echte Abenteuertour. Als unsere Schuhe schließlich durchnässt waren, beschlossen wir, barfuß durch den feuchten, schwarzen Sand zurückzuwandern. Das machte uns riesigen Spaß, denn beim Hüpfen auf der Stelle sank man langsam immer tiefer in den Matsch ein. Zurück am Auto stellte sich nur noch die Frage, wie wir unsere Füße ohne Wasser wieder sauber bekommen sollten – doch mit etwas Geduld gelang auch das.
Viking Village
Mit dem Auto fuhren wir in Richtung Ausgang, parkten aber kurz davor um ein Wikinger Dorf am Fuße des Vestrahorns zu besuchen. Das Wikingerdorf ist eine Attraktion, die es ermöglicht, ein nachgebautes Wikingerdorf zu erkunden – ursprünglich errichtet als Filmkulisse für einen Film, der jedoch nie gedreht wurde. Man kann zwischen den Holzhäusern mit ihren grasbewachsenen Dächern umherstreifen, kunstvolle Schnitzereien und Verzierungen entdecken und sich ganz in die faszinierende Zeit der alten Wikinger hineinversetzen.
Das Dorf ist nicht allzu spektakulär, aber trotzdem gefiel uns der kurze Abstecher in die Wikingerzeit. Im Anschluss aßen und tranken wir eine Kleinigkeit im Viking Cafe & Guesthouse.
Küste, Ankunft Djupivogur, Hallenbad
An der Küste fuhren weiter nach Osten und machten kurz Halt am Felsen Lækjavik. Eine spektakuläre Küstenlandschaft durften wir hier bestaunen. Nach einer weiteren halben Stunde Fahrt erreichten wir das kleine Küstenstädtchen Djúpivogur und unsere Unterkunft für die nächsten zwei Nächte, das Helgafell Hostel. Im nahen Framtid Hotel holten wir den Schlüssel und bezogen im Anschluss unser gemütliches Zimmer.
Direkt neben dem Hostel befindet sich das Hallenbad von Djúpivogur. Die Kinder und ich schwammen ein paar Bahnen und entspannten anschließend im warmen Wasser des Hot Pots. Anfangs hatten wir das Bad ganz für uns allein, erst später kamen noch einige Besucher hinzu.
Helgafell Hostel
Am Abend hatten wir einen Tisch im Framtid Hotel reserviert. Wir genossen eine leckere Pizza Margherita (23 Euro pro Pizza) und dazu Bier und Limonade (16 Euro pro Bier). Es war das einzige Mal, dass wir in Island essen gingen – aber das Essen war sehr lecker, wenn auch teuer.
Später besuchten wir noch die Steinsammlung von Jón, der uns herzlich begrüßte und mit Begeisterung seine beeindruckenden Funde erklärte.
Zurück im Helgafell Hostel spielten wir noch unseren Würfelkönig und sahen zusammen einen Film.
Als wir den Schlüssel für unser Zimmer im nahegelegenen Hotel Framtid abholten, wurden wir freundlich empfangen. Die Zimmer im Helgafell Hostel sind sauber und geräumig. Eine gut ausgestattete Küche sowie ein großer Aufenthaltsraum stehen den Gästen zur Verfügung. Gemeinschaftsduschen und Toiletten sind in ausreichender Zahl vorhanden und ebenfalls sehr sauber. Auch diese Unterkunft ist eindeutig ein echter Winkl-Tipp!
11. Wanderung von Djúpivogur zur Insel Sandey (Tag 8)
Unser ursprünglicher Plan war es, mit der Fähre zur Insel Papey zu fahren, um dort die niedlichen Papageientaucher (Puffins) zu beobachten. Leider wurde der Fährbetrieb vor einigen Jahren eingestellt – eine Information, die Google offenbar noch nicht erreicht hat. Es gibt zwar einen privaten Anbieter, doch dieser ist überteuert und darf aus Naturschutzgründen auf der Insel nicht anlegen. Somit blieb mir die Begegnung mit den Puffins vorerst verwehrt – aber am nächsten Tag würde ich sie doch noch zu Gesicht bekommen.
Also suchten wir nach einer alternativen Aktivität – und fanden sie schnell: Unser neues Ziel war die kleine Insel Sandey, die bei Ebbe zu Fuß erreichbar ist. Bei Sonnenschein, aber kräftigem Wind, machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg. Der Pfad führte von unserer Unterkunft bis zum Djúpivogur Airport, dessen Rollfeld im Grunde eine Schotterstraße mit kleinen Fähnchen zur Markierung ist. Von dort suchten wir uns einen Weg über Felsen, kleine Bäche und Sanddünen, bis wir schließlich einen wunderschönen Strand erreichten, über den wir zur Insel Sandey gelangten.
Dort entdeckten wir ein kleines Steinlabyrinth – natürlich versuchten wir gleich, den Ausgang zu finden. Die zweistündige Wanderung durch die unberührte Natur machte uns großen Spaß, und wir begegneten kaum einer Menschenseele.
Nach der Rückkehr belohnten wir uns mit einem weiteren Besuch im schönen Hallenbad von Djúpivogur. Auch heute zogen wir einige Bahnen und entspannten anschließend im heißen Hot Pot.
Am Abend kochten wir in der gut ausgestatteten Küche des Hostels Nudeln, dazu gab es Gurken und Tomaten – einfach, aber lecker. Den gemütlichen Tag ließen wir mit einer Runde Würfelkönig ausklingen. Als wir schon schlafen wollten, kam ein größere Gruppe Italiener, die um 22 Uhr mit dem Kochen anfingen und sich lautstark unterhielten. Gefühlt redeten alle gleichzeitig drauf los. Erst als später ein Bediensteter vom Hostel ein Machtwort sprach, wurde es etwa ruhiger und wir konnten auch schlafen.
12. Der Osten - Petras Steinsammlung, Puffins & Elfen (Tag 9)
Nach dem Frühstück brachen wir unsere Zelte im Hostel ab und fuhren zum Hafen von Djúpivogur. Brigitte erkundete diesen schon am frühen Morgen lauftechnisch. Wir bestaunten die witzigen Steinskulpturen - von jedem Vogel in der Region wurde ein Ei in der Form dargestellt. Zufällig lag im Hafen das mächtige Explorer Schiff von National Geographic, welches für Reisen in polare Regionen eingesetzt wird.
Auf der Fahrt entlang der isländischen Fjorde, entdeckten wir Fischzuchtanlagen, hielten kurz am Streitisviti Lighthouse, wo wir zum Meer schlenderten, sahen imposante Wasserfälle und genossen einfach nur die Aussicht. Der Weg ist das Ziel hieß die Devise.
Petra`s Stone Collection
Nach einer knappen Stunde Fahrt erreichten wir die sehenswerte Steinsammlung von Petra. In Stöðvarfjörður befindet sich Petras berühmte Sammlung, eine der außergewöhnlichsten privaten Sammlungen Islands. Über Jahrzehnte hinweg sammelte Petra Sveinsdóttir unermüdlich Steine und Mineralien aus der gesamten Region der Ostfjorde. Heute sind tausende ihrer Fundstücke im und rund um ihr ehemaliges Wohnhaus ausgestellt – glitzernde Quarze, schimmernde Achate und farbenprächtige Jaspissteine, liebevoll arrangiert in Garten und Räumen.
Wir staunten nicht schlecht, als wir die vielen unterschiedlichen Steine sahen. Im Haus befinden sich nicht nur Steine, auch viele andere Sammlerstücke wie Kugelschreiber, ausgestopfte Tiere und vieles mehr. Wir standen in Petras ehemaligem Schlafzimmer, wo auch ihre alten Tagebücher ausgestellt sind. Obwohl der Eintritt kostenpflichtig ist, können wir einen Besuch ihrer Sammlung wärmstens empfehlen. Petra war eine faszinierende Frau, die 2012 verstarb – ihre Leidenschaft für Steine und Mineralien lebt in diesem besonderen Ort weiter.
Hafnarholmi - Papageientaucher in freier Natur
Unsere Reise führte uns immer weiter in den isländischen Norden. In Egilsstaðir füllten wir unsere Vorräte im Krónan-Supermarkt auf. Da uns inzwischen der Hunger packte, aßen wir einen Teil davon gleich im Auto – es war schließlich schon nach Mittag, und unsere Mägen meldeten sich deutlich.
Unser nächstes Ziel war die Halbinsel Hafnarhólmi. Wir hatten gelesen, dass man dort bis Mitte August Papageientaucher aus nächster Nähe beobachten kann. Die Hoffnung, die niedlichen Vögel doch noch zu sehen, hatte ich noch nicht aufgegeben. Am kostenpflichtigen Parkplatz stellten wir das Auto ab und machten uns auf Entdeckungstour. Einige andere Besucher versuchten bereits auf den angelegten Holzstegen ihr Glück.
Hafnarhólmi liegt direkt beim kleinen Hafen von Borgarfjörður Eystri (Ostisland) und ist heute über einen Damm bzw. Hafenaufschüttung mit dem Festland verbunden. Der Felsen bzw. die Landzunge ist Heimat einer großen Kolonie des Atlantischen Papageientauchers (Puffins) – etwa 8.000 bis 10.000 Paare brüten hier jedes Jahr zwischen Mitte April und Mitte August. Das Gebiet ist zugleich Schutzgebiet und Besucher-Anlage: Ein Servicegebäude und Stege wurden errichtet mit Rücksicht auf Natur und Tierwelt.
Voller Vorfreude wanderten wir auf die kleine Halbinsel – und schon nach wenigen Metern entdeckten wir den ersten Puffin, stolz mit einem Fisch im Schnabel. Die Papageientaucher nisten hier in kleinen Erdhöhlen, und die ganze Insel ist geradezu übersät davon. Ich schoss tausende Fotos von den niedlichen Vögeln und freute mich wie ein kleines Kind, das gerade seine ersten Schritte macht.
Wir blieben noch eine Weile und beobachteten nicht nur die Puffins, sondern auch andere Meeresvögel wie die Dreizehenmöwe (Kittiwake), den Eissturmvogel (Fulmar) und die Eiderente, die hier ebenfalls ihren Nachwuchs großziehen. Für mich war das ein Erlebnis der ganz besonderen Art.
Hügel der Elfen in Bakkagerði
Nach den niedlichen Puffins fuhren wir ein paar Kilometer zurück nach Bakkagerði. Hier befindet sich der Hügel der Elfen und das alte Torfhaus Lindarbakki. In Bakkagerði, einem kleinen Ort in den Ostfjorden Islands, befindet sich der sagenumwobene Hügel der Elfen, auf Isländisch Álfaborg – die „Elfenburg“. Der Legende nach soll hier die Königin der Elfen wohnen und über ihr verborgenes Volk wachen. Der Hügel ragt eindrucksvoll über dem Ort auf und bietet einen weiten Blick über das Tal und die Küste. Beim Aufstieg spürt man die besondere, fast magische Atmosphäre dieses Ortes.
Kein Wunder, dass die Einheimischen ihn mit großem Respekt behandeln – viele betreten Álfaborg nur mit leiser Stimme und achtsamen Schritten. Auch wir verhielten uns ruhig und blieben auf den Wegen. Ein mystische Stimmung schwebte über uns. Vielleicht gibt es sie doch, Elfen und Feen und andere sagenumwobene Lebewesen.
Stóri-Bakki Guesthouse
Wir folgten einer abenteuerlichen Straße weiter nach Westen, bis wir schließlich unser heutiges Ziel erreichten – das Stóri-Bakki Guesthouse. Es liegt an der Straße nach Egilsstaðir und machte sofort einen einladenden Eindruck. Die Haustür stand offen, und im Inneren befanden sich vier Zimmer, jeweils mit einer praktischen Schlüsselbox ausgestattet – eine angenehm unkomplizierte Art des Check-ins.
Nachdem wir unser Gepäck verstaut hatten, lief ich noch eine flotte 5-Kilometer-Runde. Anschließend entspannten wir im privaten Hot Pot, bevor wir ein leckeres Abendessen zubereiteten und den Tag gemütlich mit einem Film ausklingen ließen.
Sehr nett eingerichtetes Guesthouse. Unkomplizierter Check-In mit einer Schlüsselbox. Geräumige Zimmer, großer Gemeinschaftsraum mit einer Spielesammlung, sehr sauber, gut ausgestattete Küche. Es gibt einen gemütlichen Hot Pot. Ein klarer Winkl-Tipp!
13. Námafjall, Wasserfälle & Whale Watching Akureyri (Tag 10)
Nach dem Frühstück setzten wir unsere Reise durch Island fort. Unser erstes Ziel war die Schlucht Jökulsá á Dal útsýnispallur. Vom Parkplatz wanderten wir nur wenige Minuten zur imposanten Fußgängerbrücke und bestaunten die gewaltige Schlucht, in der sich der Fluss tief in das Gestein eingeschnitten hat.
Bei strahlend blauem Himmel und warmem Sonnenschein fuhren wir anschließend weiter zu unserem nächsten Ziel – dem Rjúkandi-Wasserfall. Schon von der Straße aus konnten wir das Rauschen des Wassers hören und den feinen Sprühnebel sehen. Nach einem kurzen, aber lohnenden Aufstieg eröffnete sich uns ein beeindruckender Anblick: Der Wasserfall stürzt in mehreren Stufen über eine steile Felswand in die Tiefe. Die umgebende Landschaft aus grünen Hängen mit ein paar Schafen und moosbewachsenen Felsen verlieh dem Ort eine fast mystische Atmosphäre. Ein perfekter Ort, um die Füße im kühlen Wasser zu erfrischen und die Schönheit der isländischen Natur auf sich wirken zu lassen.
Auf dem Berg Námafjall
Wir fuhren weiter in Richtung Reykjahlíð, der Hauptort der Gemeinde Skútustaðir. Ein paar Kilometer vorher fanden wir unser nächstes Ziel, den Berg Námafjall bei Mývatn direkt an der Ringstraße. Ein faszinierendes geothermales Gebiet, das mit seiner kargen, fast außerirdisch wirkenden Landschaft beeindruckt. Schon beim Aussteigen stieg uns der schwefelhaltige Geruch in die Nase, und aus unzähligen Fumarolen und blubbernden Schlammtöpfen stieg heißer Dampf auf. Der Besucherparkplatz war ziemlich überfüllt und auf den vielen Wegen durch das geothermale Gebiet tummelten viele Besucher. Der Boden leuchtete in intensiven Gelb-, Braun- und Ockertönen – ein eindrucksvoller Kontrast zum tiefblauen Himmel. Zwischen den zischenden Dampfsäulen und dem glühend heißen Gestein fühlte man sich, als wäre man auf einem anderen Planeten gelandet.
Wir waren fasziniert von dieser atemberaubenden Landschaft. Direkt vor uns erhob sich der Berg Námafjall mit seinen 482 Metern. Die Besteigung gilt als kurz und ist normalerweise in etwa einer halben Stunde zu schaffen. Wir entschieden uns, von Süden (links) auf den Gipfel zu steigen und auf der Nordseite (rechts) wieder abzusteigen.
Zunächst wirkte der Gipfel recht unscheinbar, doch schon nach wenigen hundert Metern merkten wir, dass der steile Weg alles andere als leicht war. Der lose, sandige Untergrund machte jeden Schritt mühsam, und bald krochen wir teilweise auf allen Vieren Meter um Meter nach oben. Wanderer, die uns entgegenkamen, rutschten vorsichtig auf ihren Hintern hinab.
Erst als das Gelände flacher wurde, konnten wir wieder aufrecht weitergehen. Oben angekommen, wurden wir jedoch reich belohnt: Vom Gipfel bot sich ein grandioser Blick über das farbenprächtige Geothermalgebiet Hverir – überall blubberte, zischte und dampfte es. Die Erde leuchtete in Gelb-, Rot- und Brauntönen, während der Wind den Schwefelgeruch herübertrug. Der Abstieg war deutlich angenehmer und weit weniger rutschig. Nach knapp zwei Stunden erreichten wir wieder den Parkplatz.
Geitafoss und Godafoss
Unser nächster Halt war der Goðafoss, einer der bekanntesten und zugleich schönsten Wasserfälle Islands. Sein Name bedeutet „Wasserfall der Götter“ – und tatsächlich wirkt dieser Ort fast göttlich. In einem breiten Halbkreis stürzt das Wasser des Skjálfandafljót über etwa zwölf Meter in die Tiefe. Bei Sonnenschein bilden sich feine Regenbogen im aufsteigenden Sprühnebel, und die tosende Gischt erfüllt die Luft mit Energie. Es heißt, dass hier um das Jahr 1000 der Gesetzessprecher Þorgeir Ljósvetningagoði die Götterstatuen ins Wasser warf, als Island das Christentum annahm – ein Moment, der Geschichte und Natur an diesem Ort miteinander verbindet.
Nur wenige hundert Meter flussabwärts liegt der Geitafoss, oft übersehen, aber nicht weniger beeindruckend. Er ist kleiner und ruhiger, eingebettet in eine felsige Landschaft, die ihm einen ganz eigenen Charme verleiht. Wir bestaunten beide Wasserfälle von der Ferne, da wir weiter nach Akureyri mussten.
Whalewatching in Akureyri
Natürlich wollten wir in Island auch Wale beobachten. Ein guter Ort für dieses Abenteuer ist die Stadt Akureyri. Eingebettet am Ende des langen Eyjafjörður-Fjords liegt die Stadt malerisch zwischen Bergen und Meer. Mit ihren bunten Häusern, gemütlichen Cafés und gepflegten Blumenanlagen wirkt sie fast idyllisch – kein Wunder, dass Akureyri oft als eine der schönsten Städte Islands bezeichnet wird. Besonders beeindruckend ist die moderne Akureyrarkirkja, die hoch über der Stadt thront und einen herrlichen Blick auf den Fjord bietet.
Trotz ihrer überschaubaren Größe versprüht Akureyri eine lebendige Atmosphäre: kleine Boutiquen, Kunstgalerien und das geschäftige Treiben im Hafen erinnern daran, dass hier Kultur und Natur harmonisch ineinandergreifen. Ein Spaziergang entlang der Uferpromenade oder durch den Botanischen Garten, der selbst im hohen Norden üppig blüht, rundet den Besuch perfekt ab.
Wir hatten bei Whale Watching Akureyri eine dreistündige Tour ab 17 Uhr vorab gebucht. Vorher nutzten wir die Zeit, um in einem Supermarkt noch ein paar Dinge fürs Abendessen und den schnellen Hunger unterwegs einzukaufen. Direkt vor dem Laden machten wir eine kleine Pause, genossen ein frisch gebratenes Hähnchen mit Semmeln und stärkten uns für den bevorstehenden Ausflug.
Anschließend schlenderten wir gemütlich durch das schöne Akureyri. Die Stadt wirkte lebendig, aber dennoch entspannt, und der Weg zum Hafen führte uns vorbei an bunten Häusern und duftenden Blumenbeeten. Am Hafen holten wir unsere Tickets (ca. 100 Euro pro Person) ab, und kurz darauf durften wir schon an Bord des Katamarans gehen.
Pünktlich um 17 Uhr legte das Boot ab, und wir machten uns auf die Suche nach Walen im tiefblauen Eyjafjörður-Fjord. Nach knapp einer Stunde auf dem Wasser entdeckten wir den ersten Buckelwal – ein kurzer, aber beeindruckender Moment, denn schon nach wenigen Sekunden tauchte er wieder ab. Auch die beiden weiteren Wale, die wir später sahen, blieben weit entfernt und nur flüchtig zu erkennen.
Die schneebedeckten Berge und die weite Fjordlandschaft waren zwar atemberaubend schön, doch von den Walen waren wir etwas enttäuscht. Meist sahen wir nur kurz eine Flosse, bevor minutenlang nichts geschah. Besonders für die Kinder – aber auch für Brigitte und mich – zog sich die Tour gegen Ende spürbar in die Länge. Als wir nach drei Stunden wieder im Hafen einliefen, waren wir zwar etwas müde, aber dankbar für das Erlebnis und die eindrucksvolle Kulisse Islands.
Klaras Guesthouse
Nach der Whalewatching Tour fuhren wir an der atemberaubenden Küste nordwärts bis Ólafsfjörður. Hier hatten wir die nächste Übernachtung gebucht. Das gemütliche Klara Guesthouse. Eingebettet zwischen hohen Bergen und dem tiefblauen Meer liegt der Ort idyllisch am Ende eines schmalen Fjords. Schon bei der Anfahrt bot sich ein traumhafter Blick auf die umliegenden Gipfel, die sich im Wasser spiegelten. Ólafsfjörður ist ein ruhiger, fast verträumter Ort, an dem die Zeit langsamer zu vergehen scheint. Im Hafen schaukeln bunte Fischerboote im Takt der Wellen, Möwen kreisen über den Dächern, und die klare Meeresluft trägt den Duft von Salz und Fisch durch die Gassen.
Auch das Klara’s Guesthouse ist gemütlich und liebevoll eingerichtet. Der Check-in verlief völlig unkompliziert über eine Schlüsselbox, sodass wir flexibel anreisen konnten. Die Badezimmer waren sauber und gepflegt, und am Morgen erwartete uns ein leckeres Frühstück mit frischem Brot, Käse, Wurst, Gemüse, heißer Schokolade, Kaffee, Müsli und Joghurt – alles, was man braucht, um gestärkt in einen neuen Tag zu starten. Ein weiterer Winkl-Tipp!
14. Siglufjördur, Hering Museum, Reykjafoss (Tag 11)
Nach dem Aufstehen aßen wir das leckere Frühstück, das wir in der Küche vorfanden, und gingen danach eine kleine Runde durch den Ort spazieren. Da es in Island in nahezu jeder kleinen Ortschaft ein Freibad gibt – so auch in Ólafsfjörður – entschlossen wir uns, den Morgen mit einer Badeeinheit zu beginnen.
Brigitte ging zuerst joggen, während ich mit den Kindern in die warmen Fluten stürzte. Es gab ein tolles 25-Meter-Becken für ein morgendliches Kraultraining, natürlich verschieden heiße Hot Pots, eine Sauna und sogar eine Eiswassertonne (4 °C), in der Timi und ich wetteiferten, wer am längsten darin aushalten würde. Besonders genial waren die zwei beheizten Laserrutschen – ein echtes Highlight! Wir verbrachten den gesamten Vormittag im Bad, bevor wir unsere Reise fortsetzten.
Hering Museum
Weiter nördlich erreichten wir das malerische Siglufjörður, die nördlichste Stadt Islands, eingebettet zwischen steilen Bergen und dem tief eingeschnittenen Fjord. Früher war Siglufjörður das Zentrum des Heringsfangs und wurde deshalb auch „Hauptstadt des Herings“ genannt. Heute erinnert das liebevoll gestaltete Heringsmuseum an diese Zeit und gehört zu den interessantesten Museen des Landes. Der Ort selbst hat seinen ursprünglichen Charme bewahrt – bunte Holzhäuser, kleine Cafés und der ruhige Hafen verleihen ihm eine fast nostalgische Atmosphäre. An sonnigen Tagen spiegeln sich die umliegenden Berge im Wasser, und die klare Luft macht jeden Spaziergang zu einem Genuss. Siglufjörður ist ein Ort, an dem man wunderbar zur Ruhe kommt – ein kleiner, friedlicher Hafen am Rande der Welt.
Wir schlenderten zum Heringsmuseum und bezahlten den Eintritt. Heringsmuseum hört sich nicht gerade spektakulär an, aber im Gegenteil, die Besichtigung war äußerst interessant. Dieses Museum nahm uns mit auf eine Reise in die Zeit des großen Heringsbooms in Island – zwischen etwa 1903 und 1968 war Siglufjörður ein Zentrum der Heringfischerei.
Das Museum verteilt sich über mehrere historische Gebäude, darunter eine alte Salzanlage von 1907, eine Fabrikhalle mit originalen Maschinen und ein Bootshaus, in dem das geschäftige Hafenleben jener Epoche nacherlebbar wird. Beim Rundgang sieht man nicht nur alte Arbeitsgeräte und Fotos, sondern bekommt auch ein Gefühl dafür, wie das Leben der Menschen damals war – die „Heringgirls“, die Fischer, die Arbeiter in den Fabriken. Ein Besuch lohnt sich nicht nur wegen der historischen Bedeutung, sondern auch wegen der Atmosphäre: Man spürt förmlich die Aufbruchsstimmung jener Jahre, das Summen der Maschinen und das Kreischen der Möwen im Hafen von früher.
Folklore Museum
Da sich der Hunger etwas meldete, suchten wir eine kleine Bäckerei, in der wir uns süßes Gebäck, Kaffee und heiße Schokolade bestellten. Das war ein idealer Zeitpunkt, denn draußen regnete es in Strömen – doch zum Glück hörte es bald wieder auf.
Da das Folkloremuseum im Eintrittspreis des Heringsmuseums inbegriffen war, wollten wir es natürlich auch besuchen. Das Folk Music Centre befindet sich im ältesten Haus von Siglufjörður, einem Holzhaus aus dem Jahr 1884, in dem einst der Priester und Volksmusiksammler Bjarni Þorsteinsson lebte. Es widmet sich der isländischen Volksmusik („þjóðlög“) – zeigt originale Musikinstrumente aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert und bietet Aufnahmen von Liedern, Gesängen und Spielweisen.
Wir besuchten das Museum, aber die Musik war so ganz und gar nicht nach unserem Geschmack – irgendwie dann doch wieder lustig.
Reykjafoss
Auf unserem Weg durch das Skagafjörður-Tal machten wir Halt beim Reykjafoss, einem der schönsten und zugleich weniger überlaufenen Wasserfälle Nordislands. Vom kleinen Parkplatz lief ich zuerst über grüne Wiesen und entlang eines plätschernden Bachs zum Wasserfall, um die heiße Quelle zu erkunden. Ein paar Wanderer saßen schon in dem relativ kleinen Tümpel. Somit lief ich wieder zurück und holte Brigitte und die Kids.
Schon von Weitem hörte man das Rauschen, und dann öffnete sich der Blick auf den majestätischen Reykjafoss, der in mehreren Stufen über dunkle Felsen in die Tiefe stürzt. Besonders bei Sonnenschein glitzert das Wasser, und feiner Sprühnebel liegt über der Szenerie.
Nur wenige Meter oberhalb des Wasserfalls verbirgt sich ein kleines Juwel: die heiße Quelle Fosslaug. Eingebettet zwischen Steinen und mit Blick auf den Fluss bietet sie ein natürliches, warmes Bad unter freiem Himmel – ein Ort, der pure Entspannung ausstrahlt. Das Wasser ist angenehm heiß, aber nicht zu heiß, und während man darin sitzt, kann man das Rauschen des Wasserfalls hören und die friedliche Landschaft genießen.
Der Besuch von Reykjafoss und Fosslaug gehört zu jenen Momenten in Island, die man so schnell nicht vergisst – ein perfektes Zusammenspiel von Natur, Ruhe und Magie. Obwohl unsere Wetter App starke Regenfälle voraussagte, schien die Sonne und kein Regentropfen machte uns nass. Glück muss man haben...
Guesthouse Tjörn
Wir fuhren anschließend weiter nach Hvammstangi und von dort über eine unbefestigte Straße bis zum kleinen Weiler Tjörn. Unser Guesthouse Tjörn lag in Sichtweite der Straße, idyllisch direkt neben einer kleinen Kirche. Nachdem wir unsere Sachen in das gemütliche Guesthouse gebracht hatten, kochten wir uns in der Gemeinschaftsküche ein leckeres Abendessen. Wieder verbrachten wir einen tollen Tag auf Island...
Wir wurden von der Besitzerin herzlich empfangen und gingen rasch in das Guesthouse Tjörn, da draußen ein eisiger Wind wehte. Unser Zimmer war gemütlich eingerichtet, die Gemeinschaftsdusche sauber und die Küche hervorragend ausgestattet – alles, was man für einen angenehmen Aufenthalt braucht. Wieder ein weiterer Winkl-Tipp!
15. Seehunde, Wandern Svörtuklettar, Freibad (Tag 12)
Als alle noch schliefen, lief ich eine kleine Runde bis zum Meer. Eigentlich wollte ich Seehunde entdecken, fand jedoch außer ein paar kreischenden Möwen keine weiteren Tiere. Trotzdem machte der Lauf durch den stürmischen Wind richtig Spaß.
Nach dem gemeinsamen Frühstück fuhren wir die Schotterstraße zurück in Richtung Hvammstangi, wo wir noch Einkäufe fürs Abendessen erledigen wollten. Ein Stück vor der kleinen Ortschaft bogen wir zur Küste nach Illugastaðir ab. Wir parkten am kleinen Wanderparkplatz und wanderten entlang der Küste. Uns war erzählt worden, dass man hier Seehunde beobachten könne – und es wurde nicht zu viel versprochen!
In einer kleinen Bucht tummelten sich drei oder vier der schönen Tiere, die entspannt im Wasser spielten. Wir beobachteten sie eine Weile, bevor wir wieder zum Auto zurückkehrten. Nach dem Einkaufen in Hvammstangi setzten wir unsere Fahrt fort – unser Ziel war Laugar, eine kleine Ortschaft oberhalb Búðardalur.
Zum Felsen Svörtuklettar - Schwarzer Felsen
Wir parkten oberhalb des Dala Hotels, wo unsere Wanderung am alten Badeplatz von Laugar begann. Nach ein paar Metern erreichten wir eine kleine heiße Quelle, die Guðrúnarlaug Hot Spring. Ein richtig schöner Ort. In einer kleinen Hütte kann man sich umziehen. Wir aber wanderten weiter bergan. Es ging durch grünes Weideland, über alte Spuren der Besiedlung – verfallene Bauernhöfe, Heuwiesen, schmalere Pfade –, bis wir schließlich zu den markanten schwarzen Felsen bei Laugar (Svörtuklettar) gelangten.
Oben angekommen öffnet sich ein weiter Blick über den Breiðafjörður mit seinen zahllosen Inseln und Buchten, das Meer-Licht und die Weite lassen einen tief durchatmen. Die schwarzen, vulkanisch gezeichneten Felsen wirken dabei wie Zeugen eines uralten Landschaftsbildes, rau, gleichzeitig majestätisch.
Der Weg ist kein durchgehender Gipfelanstieg, sondern eher eine gemütliche Wanderung mit Erlebnischarakter: viel Natur, Geschichte, Aussicht – ideal, um innezuhalten und die nordwestisländische Weite zu spüren. Meine beiden kleinen Bergsteiger meisterten die 430 Höhenmeter mit Bravour.
Oben angekommen, gönnten wir uns natürlich eine kleine Brotzeit, bevor wir wieder den Abstieg in Angriff nahmen. Timi und ich liefen die Trails hinunter und begannen schon, unsere Schwimmsachen zusammenzupacken, bis die Mädels kamen.
Freibad Sundlaugin Laugum
Etwas unterhalb des Parkplatzes entdeckten wir das wunderschöne Freibad Sundlaugin Laugum. Da wir noch etwas Zeit hatten, freuten wir uns umso mehr auf das heiße Wasser. Im 25-Meter-Becken zogen wir gemütlich ein paar Bahnen, ließen uns anschließend im 40 Grad heißen Hot Pot zu entspannen. Timi und ich lieferten uns wieder ein kleines Duell, wer im Eiswasserbecken am längsten durchhielt.
Bevor wir uns wieder auf den Weg machten, gab’s zur Belohnung noch ein Eis – perfekt, um gestärkt in die nächsten 100 Kilometer zu starten. Die Fahrt zu unserem heutigen Tagesziel zog sich etwas in die Länge. Viele Kilometer legten wir auf unbefestigten Straßen zurück, bevor wir schließlich Stykkishólmur auf der Halbinsel Helgafell erreichten.
Vatnas 10
Wir bezogen unser kleines, aber überraschend geräumiges Ferienhaus für die nächsten zwei Tage in Stykkishólmur. Mit den Kindern ging ich anschließend zum nahegelegenen Spiel- und Sportplatz, wo wir eine Runde Basketball spielten. Auf Island muss man sich keine Sorgen um Diebstahl machen – sogar auf den öffentlichen Plätzen liegen Basketbälle bereit, die jeder frei benutzen darf.
Nach dem Abendessen spielten wir noch eine Runde Würfelkönig, bevor es schließlich ins Bettchen ging – müde, aber zufrieden nach einem weiteren schönen Tag in Island.
Der Check-In im Vatnas 10 erfolgte dank einer Schlüsselbox unkompliziert. Direkt vor dem kleinen Ferienhaus kann man parken. Die Wohnung war sauber und mit allem ausgestattet, was man so benötigt. Ein weiterer Winkl-Tipp!
16. Halbinsel Snaefellsnes - Küste, Höhle & Murals (Tag 13)
Am Morgen war Brigitte schon früh beim Joggen, während die Kinder und ich noch schliefen. Nach dem Frühstück wollten wir die Halbinsel Snaefellsnes erkunden. Die Halbinsel Snæfellsnes wird oft als „Island im Miniaturformat“ bezeichnet – und das völlig zu Recht. Auf relativ kleinem Raum vereint sie fast alles, was Island so einzigartig macht: Vulkane, Gletscher, schwarze Strände, bizarre Lavafelder, raue Küstenklippen und idyllische Fischerdörfer.
Über allem thront der mächtige Snæfellsjökull, ein vergletscherter Vulkan, der schon Jules Verne zu seinem Roman „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ inspirierte. An klaren Tagen kann man ihn schon von Reykjavík aus sehen, und in seiner Umgebung zeigt sich Island von seiner wildromantischsten Seite.
Ob man entlang der Küste von Arnarstapi wandert, durch die Lavafelder von Berserkjahraun fährt oder in Stykkishólmur durch die bunten Straßen schlendert – überall spürt man die besondere Atmosphäre dieser Region. Die Halbinsel Snæfellsnes vereint Ruhe, Weite und Kraft – ein Ort, der wie geschaffen ist, um die Seele baumeln zu lassen.
Unser erstes Ziel war die kleine Ortschaft Arnarstapi, wo wir unser Auto in der Nähe des Monument to the Bard of Snæfellsás und eines Spielplatzes parkten.
Wanderung an der Küste von Arnarstapi
Vom Monument wanderten wir an die traumhafte Küste. Dies ist ein wahrhaft beeindruckender Ort – wild, rau und voller Naturkraft. Die Klippen bei Arnarstapi bestehen aus dunklem Basalt und sind durch Jahrhunderte der Erosion vom Atlantik geformt worden: Felsbögen, Höhlen und schroffe Steilwände ziehen sich entlang der Küste. Eine beeindruckende Gegend. Einer der markantesten Punkte ist der Felsenbogen Gatklettur, der spektakulär aus dem Meer ragt und von Wellen umtost wird.
Entlang eines gut begehbaren Wanderwegs zwischen Arnarstapi und dem Nachbarort Hellnar kann man über Lavafelder, zwischen Felsspalten und mit Blick auf seevogelreiche Brutfelsen spazieren. In den steilen Klippen nisten zahlreiche Seevögel – ein lebendiges Schauspiel von Natur und Wildnis. Kurz vor Hellnar drehte ich um und lief über die schönen Trails zurück zum Auto, um anschließend nach Hellnar zu fahren. Brigitte und die Kinder setzten währenddessen ihre Wanderung zu Fuß fort. Fast zeitgleich trafen wir uns schließlich in einem gemütlichen Café in Hellnar wieder.
Höhlenbesichtigung in Vatnshellir
Um 13 Uhr hatten wir die Besichtigung einer Lavahöhle in Vatnshellir vorab gebucht. Wir waren schon gespannt auf die Führung in die Unterwelt Islands. Begleitet von einem Guide stiegen wir über eine Wendeltreppe rund 35 Meter unter die Erde hinab – in eine Welt, die vor etwa 8.000 Jahren durch einen Vulkanausbruch entstanden ist.
Unten herrscht eine fast mystische Stille, nur das Tropfen des Wassers und das Echo der eigenen Schritte sind zu hören. Die Wände schimmern in rötlichen und schwarzen Tönen, geformt von erkalteter Lava. Mit der Taschenlampe lassen sich bizarre Strukturen und glänzende Lavaskulpturen entdecken – ein eindrucksvolles Zeugnis der vulkanischen Kraft, die Island geschaffen hat.
Die Tour dauert etwa 45 Minuten und ist auch für Familien gut geeignet. Emma und Timi waren begeistert. Besonders beeindruckend ist der Moment, wenn das Licht kurz ausgeschaltet wird und man in völliger Dunkelheit steht – ein Erlebnis, das man so schnell nicht vergisst. Auch einen versteinerten Bergtroll durften wir bestaunen. Eine Tour, die wir nur weiterempfehlen können.
Vulkankrater Saxholl, Murals of Hellissandur und Kirkjufell
Während der Rückfahrt an der Nordküste Halbinsel Snaefellsnes hielten wir kurz am Vulkankrater Saxholl, wo Brigitte und ich schnell nach oben liefen. Wir bestaunten die Murals of Hellissandur bevor es stark zu regnen anfing und sahen den Wasserfall Kirkjufell.
Vulkankrater Saxhóll: Über eine Metalltreppe steigt man die gut 100 Höhenmeter hinauf und wird oben mit einem fantastischen Rundblick über die karge Lavalandschaft und bis hin zum Snæfellsjökull-Gletscher belohnt. Der Anblick des rötlich-schwarzen Lavagesteins und der weiten Ebene vermittelt eindrucksvoll, wie lebendig Islands vulkanische Geschichte ist.
Murals of Hellissandur: Nur wenige Kilometer weiter liegt der kleine Ort Hellissandur, der heute als Street-Art-Hauptstadt Islands gilt. Die farbenfrohen Murals of Hellissandur – großflächige Wandgemälde an alten Häusern, Garagen und Mauern – verleihen dem Ort eine ganz besondere Atmosphäre. Sie erzählen Geschichten von Meer, Natur und nordischem Leben und bilden einen spannenden Kontrast zur rauen, stillen Landschaft ringsum.
Wasserfall Kirkjufell: Zum Abschluss des Tages erreichten wir das wohl berühmteste Fotomotiv Islands – den Kirkjufell bei Grundarfjörður. Der markant geformte Berg, der oft als „schönster Berg Islands“ bezeichnet wird, erhebt sich elegant über der Küste. Besonders im Zusammenspiel mit dem nahegelegenen Kirkjufellsfoss, dem kleinen Wasserfall im Vordergrund, bietet sich ein Bild, das wie aus einem Märchen wirkt. Diese Schauspiel sahen wir dank dem Regenwetter nur vom Auto aus.
Schwimmbad, Spielpatz, Geochache und Abendessen
Zurück in unserem Ferienhaus in Stykkishólmur packten wir unsere Badesachen zusammen und gingen zuerst zum Spielplatz und suchten einen Geocache bei der Kirche, bevor es ins große Schwimmbad ging. Dort gab es schöne Rutschen und ein Schwimmerbecken, und wir hatten wieder jede Menge Spaß im angenehm warmen Wasser.
Anschließend gingen wir in eine Tankstelle zum Essen – es gab Pommes und Pizza. Nicht gerade günstig, aber für isländische Verhältnisse durchaus erschwinglich. Nach diesem langen, aber wunderbaren Tag fielen wir müde und zufrieden in unsere Betten.
17. Viking World und Keflavík (Tag 14)
Auch die schönste Reise geht einmal zu Ende – so leider auch unsere Islandreise. Nach einem kleinen Frühstück fuhren wir südwärts in Richtung Reykjavík und weiter nach Keflavík, wo wir unsere letzte Nacht verbringen wollten. Leider regnete es in Strömen, sodass eine Wanderung an diesem Tag ins Wasser fiel. Doch wir fanden eine gute Alternative: den Besuch des Viking World Museums in Keflavík.
Das Viking World Museum befindet sich im Stadtteil Njarðvík und widmet sich der nordischen Wikingergeschichte, insbesondere dem Schiffbau und den Entdeckungsfahrten jener Zeit. Der Höhepunkt der Ausstellung ist das lebensgroße Wikingerschiff Íslendingur („The Icelander“) – eine originalgetreue Nachbildung eines Schiffes vom Typ Gokstad aus dem 9. Jahrhundert. Insgesamt fanden wir die Ausstellung allerdings nicht besonders mitreißend – man kann das Viking World besuchen, muss es aber nicht unbedingt.
Auto abgeben, Schwimmbad und Abendessen
Nach einem kurzen Stopp in einem Café fuhren wir zu unserer Unterkunft. Leider konnten wir erst ab 16 Uhr einchecken, also nutzten wir die Zeit für eine kleine Pause. Das Ravens Bed erwies sich als gemütliche Unterkunft, liebevoll dekoriert und mit viel Charme eingerichtet.
Die Kinder blieben im Zimmer, während Brigitte und ich das Mietauto am rund 10 km entfernten Flughafen zurückgaben. Die Rückgabe verlief völlig unkompliziert und war in wenigen Minuten erledigt. Zur Unterkunft joggten wir anschließend zurück.
Ravens Bed
Später gingen wir mit den Kindern noch ins nahegelegene Freibad, das mit tollen Rutschen und warmem Wasser begeisterte – eine letzte, herrliche Badeeinheit auf Island. Zum Abendessen holten wir uns beim Chinesen etwas to go, das wir gemütlich in der Unterkunft aßen. Wir gingen früh schlafen, denn am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen, um rechtzeitig zum Flughafen zu gelangen.
Leider durften wir nicht früher als 16 Uhr einchecken, aber dann wurden wir freundlich empfangen. Die Zimmer waren sauber, es gab einen privaten Hot Pot, Frühstück und es wurde ein Flughafentransfer angeboten. Das Ravens Bed war sehr gemütlich und mit viel Liebe eingerichtet. Ein letzter Winkl-Tipp auf Island!
18. Heimreise nach Bayern (Tag 15)
Schon um 4:30 Uhr krochen wir aus den Federn und aßen noch eine Kleinigkeit. Der Besitzer des Ravens Bed brachte uns zum Flughafen. Wir gaben unseren einzigen Koffer ab – ansonsten reisten wir nur mit Rucksäcken als Handgepäck.
In den Duty-Free-Shops gaben wir unsere letzten isländischen Kronen aus, bevor wir in den Flieger nach Hause einstiegen …
19. Fazit
Dieses Mal will ich mich beim Fazit kurz halten :-) Island ist ein Muss für jede abenteuerlustige Familie. Unberührte und raue Natur, heiße Quellen, atemberaubende Landschaften, Gletscher, Papageientaucher, Wale, Seehunde, Fjorde, herzliche Menschen, abenteuerliche Straßen, geniale Freibäder mit warmem Wasser, gemütliche Unterkünfte und ein Wetter, das von Sonne bis Regen alles zu bieten hat – dazu die faszinierende Hauptstadt Reykjavík. Unsere Kinder – und auch wir – waren begeistert von diesem beeindruckenden Land im hohen Norden. Wir kommen wieder! Beim nächsten Mal wollen wir die Westfjorde erkunden …
21. Die perfekte Packliste für einen Roadtrip
Eine Packliste ist sehr hilfreich für einen Roadtrip mit dem eigenen Auto. Wer wollte nicht schon einmal im Leben einen Roadtrip machen, hat sich aber nie getraut? Mit der richtigen Planung ist es einfacher als man denkt. Klar gehört eine gewisse Unkompliziertheit dazu, um sich so einem Abenteuer zu stellen. Vor vielen Jahren bin ich alleine ohne Ziel und Plan durch Schottland gefahren und war begeistert von dieser Art zu reisen. Einmal im Auto zu schlafen,im Zelt, im Hostel oder auch B&B.
Damit auch ihr den richtigen Start zu diesem Abenteuer findet, habe ich eine Packliste für einen Roadtrip. Wenn man mit dem eigenen Auto oder vielleicht sogar Bus oder Camper unterwegs ist, kann man natürlich je nach Personenanzahl und Ladekapazität sicherlich das ein oder andere zusätzlich mitnehmen.


