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16 Tage Abenteuer in Frankreich - Zelt, Strand, Sightseeing & französische Küche

Frankreich, unser Nachbar stand noch nie so richtig auf unserem Reiseplan. Klar waren wir schon mal in Paris, auch in den französischen Alpen, aber Normandie oder Bretagne kennen wir nur vom Hörensagen. Also stand unser Ziel für den Sommerurlaub 2022 fest. Natürlich plante ich einen kindertauglichen Spontanurlaub. Planen ist eigentlich nicht das passende Wort. Eigentlich wollten wir in die Normandie und uns einfach nur treiben lassen, ohne groß vorab etwas zu buchen. Der Weg dorthin sollte für unsere Mäuse nicht zu beschwerlich sein, somit machten wir Zwischenstopp in der wunderschönen Stadt Straßburg.

Als Überraschung für Emma und Timi hatte ich im Vorfeld schon Eintrittskarten für Disney Land Paris gebucht. Ich gebe ja auch zu, dass ich als großer Disney Fan, nicht weniger Freude an dem Parkbesuch hatte. Unsere weitere Reise verschlug uns dann in Etappen der Seine entlang in Richtung Meer. Hier kamen wir dank der traumhaften Gegend nur langsam voran. Kleine Städtchen, Burgen, Schlösser und idyllische Landschaften hielten uns etwas auf. So schön hatten wir Frankreich nicht erwartet. Endlich erreichten wir dann westlich von Le Havre den Ärmelkanal. An der Küste fuhren wir dann über Ouistreham zum Omaha Beach.

Leider fanden wir nur schwierig freie Campingplätze. In der Ferienzeit ist fast alles ausgebucht. Aber nach langer Internet Recherche fanden wir gemütliche Campingplätze mit toller Lage, Pool und Spielplatz. Hier half mir die App "park4night". Immer 3 Nächte hielten wir uns auf einem Campingplatz, um dann weiter zu ziehen. Nach Bayeux ließen wir Calvados hinter uns, um das Department Manche zu besuchen. Und wieder fanden wir traumhafte Strände, wo wir bei Ebbe Krebse suchten und bei Flut in den kühlen Wellen badeten. In der Normandie ist ein Städtchen schöner und gemütlicher als das andere.

Klar gehörte auch ein Besuch des UNESCO Weltkulturerbes Le Mont-Saint-Michel dazu, auch wenn die Klosterinsel touristisch überfüllt war. Eigentlich wollten wir noch der englischen Kanalinsel Jersey einen Besuch abstatten, aber die Überfahrt funktioniert nur noch mit Reisepass, den ich leider nicht auf dem Schirm hatte. An sich ist es klar, da England aus der EU ausgetreten war. Normalerweise denke ich an alles, dieses Mal nur an fast alles. Schnell war aber eine Alternative mit dem Strand Montmartin Sur Mer gefunden, bevor es dann nach 16 Tagen Frankreich wieder nach Hause ging.

In diesem Artikel kannst du unser Abenteuer in Frankreich nachlesen und dir viele nützliche Tipps für deine nächste Reise holen. Lass dich überraschen...

Donnerstag, 01.09.2022 von Winklmeier Markus

Du bist hier: Roadtrips

1. Eckdaten der Reise

Datum: 29.07-14.08.2022

Tourpartner: Brigitte, Emma & Timi

Unterwegs: 16 Tage

gefahrene Kilometer: ca. 3200 km

Ausgaben Gesamt: ca. 3300 Euro

3 Übernachtungen in Apartments

3 Übernachtungen im kleinen Zelt

9 Übernachtungen im Familienzelt

18 Stunden Zelt Auf- und Abbau

2. Die Route von Niederbayern durch die Normandie

- Route Niederbayern - Normandie

- Route Seine und Calvados

- Route Manche

3. Reiseführer-Tipp

4. Anreise nach Straßburg (Tag 1)

Da ich am Freitag noch arbeiten musste, Emma in der Schule war, konnten wir erst am Nachmittag starten. Bis nach Straßburg waren es ca. 450 Kilometer. Trotz der vielen Baustellen kamen wir relativ zügig voran und erreichten Abends um 20 Uhr Straßburg. Schnell fanden wir unsere zentral gelegene Unterkunft Gite Saint Florent Studio, wo wir direkt vor dem Haus parken konnten. Wir bezogen das gemütliche Apartment, um dann noch in einer nahegelegenen Pizzeria den Urlaubsstart mit einem guten Essen zu feiern.

Winkl Tipp

Gite Saint Florent Studio: In diesem günstigen, aber zentralen Apartment waren wir für eine Nacht untergebracht. Die Unterkunft können wir sehr empfehlen. Sie bietet einen Parkplatz, unkomplizierte Schlüsselübergabe mit einer Schlüsselbox, nette Kommunikation, gemütliche und saubere Ausstattung und ist ca. 20 Minuten Fußmarsch vom Zentrum entfernt.

5. Straßburg - Eine romantische Stadt im Elsass (Tag 2)

Als meine Mäuse noch tief und fest schliefen, lief ich in die ca. 3 km entfernte Straßburger Altstadt, um diese auszukundschaften. Es machte riesig Spaß durch die menschleeren Gassen zu laufen. Nach 10 Kilometern war ich zurück in der Unterkunft, wo mittlerweile alle wach waren und wir zusammen eine Kleinigkeit frühstückten. Da wir den Parkplatz des Apartments nur bis Mittag nutzen konnten, fuhren wir zum zentral gelegenen Parkhaus Historisches Zentrum Petite France (5 Euro für 6 Stunden), um von dort unsere Stadtbesichtigung zu starten.

Straßburg hatten wir bisher noch nie auf dem Schirm. Aber auf unserem Roadtrip in die Normandie wählten wir die wunderschöne französische Stadt als erstes Etappenziel aus. Und wir waren sehr positiv überrascht. Wir fanden herrliche Fachwerkhäuser, romantische Gassen und eine traumhafte Altstadt vor. Wir schlenderten vorbei an vielen historischen Gebäuden, bestaunten bunte Geschäfte, stiegen 330 Stufen auf das Straßburger Münster, waren im Viertel La Petite France, beobachteten viele Boote die durch das ehemalige Gerberviertel fuhren und genossen ein Eis auf einem der vielen gemütlichen Plätzen.

Da Straßburg vielfältig und sehr sehenswert ist, habe ich der elsässischen Hauptstadt einen eigenen Artikel gewidmet:

Unser Tipp für Straßburg: Get your Guide bietet verschiedene Touren in Straßburg an, z.B. Rad Führung durch das Stadtzentrum, Private Sightseeing Tour per Boot, Segway-Tour, Mittelalter-Tour und noch vieles mehr.

Erst am späten Nachmittag setzten wir unseren Roadtrip in die Normandie fort. Nach weiteren 440 Kilometern erreichten wir Le Pin einen kleinen Vorort von Paris. Hier hatte ich das gemütliche Apartment T2 RDC 1 A 4 COUCHAGES reserviert. Da wir am nächsten Tag Disneyland Paris besuchen wollten, war das ca. 10 Kilometer entfernte Apartment der beste Ausgangspunkt.

T2 RDC 1 A 4 COUCHAGES: Das gemütliche Apartment in dem Pariser Vorort Le Pin ist perfekt als Ausgangspunkt für einen Disneyland Besuch.

Ich bekam in einer netten Email die Anfahrtsbeschreibung und den Code für das Einfahrtstor. Im Innenhof gibt es genügend Parkplätze und das gemütliche Apartment ist geräumig und bestens eingerichtet. Da unsere Mägen knurrten, kochten wir Nudeln und aßen anschließend zusammen. Da es draußen noch sehr schön war, spielten wir Fußball im Innenhof, bevor wir uns schlafen legten.

6. Disneyland Paris & Walt Disney Studios Park (Tag 3)

Nach einem kleinen Frühstück fuhren wir ins Disneyland Paris. Da es eine Überraschung für Emma und Timi sein sollte, erzählte ich immer von einem Museumsbesuch und von vielen alten Bildern von Königen und Königinnen. Erst als wir vom Parkplatz an vielen Disney Bildern vorbeigingen, erkannte Emma wo wir waren :-) Vorab hatte ich das Parkticket auf der offiziellen Disneyland Paris Homepage gekauft. Ein Schnäppchen war es wahrlich nicht wirklich. 440 Euro mussten wir als Familie mit 2 Kindern für ein Tagesticket in beide Themenparks bezahlen. Aber man lebt nur einmal...

Als erstes wollten wir die Walt Disney Studios besuchen. Als Disney Fan par excellence freute ich mich schon wie ein kleines Kind auf den Tag mit meinen Helden aus der Kindheit. Zuerst marschierten wir zum Marvel Avengers Campus. Leider hatten viele weitere Besucher die gleiche Idee und somit mussten wir für die Hauptattraktion "Spider-Man W.E.B. Adventure" fast eine Stunde anstehen. Aber die Fahrt in dem interaktiven 3D Ride, wo wir Spiderbots jagen mussten, war es absolut wert. Wir schossen wie verrückt die kleinen und auch großen Spinnen ab und sammelten Punkte in unserem Gefährt.

Emma und ich gingen dann in den Avengers Flight Force Coster, um Captain Marvel und Iron Man im Kampf gegen die Bösewichte zu unterstützen. Emma fuhr zum ersten Mal mit einer Looping-Achterbahn und war begeistert. Brigitte und Timi waren unterdessen im Toy Land, da der kleine Zwerg einfach zu klein für die Achterbahn war.

Emma und Brigitte gingen in den gruseligen Tower of Terror. Dafür durfte Timi mit mir zum zum Cars Roadtrip, eine Fahrt entlang des legendärsten Highways aus der Welt von Cars. Wir kamen vorbei an Lightning McQueen, Luigi und Guido. Spannend wurde es im Carstrophy Canyon, wo der riesige Wassertanker Copper in ein Erdbeben gerät und Feuer fängt.

Alle zusammen gingen wir in das wunderschöne Musical "Frozen", wo leider die Sitzplätze etwas beschränkt waren. Emma und ich fuhren im Crush`s Coaster, einer Achterbahn durch die Welt von "Findet Nemo".

Brigitte und Emma gingen dann noch in die Shuttle Achterbahn RC Racer, während Timi und ich mit dem Slinky Dog Zigzag Spin unsere Runden drehten. Leider verflog die Zeit wie im Flug, so dass wir am späten Nachmittag den Studio Park verließen, um das eigentliche Disneyland Paris zu besuchen. Auch hier war der Andrang, dank Ferienzeit und Wochenende, riesig. Dadurch verlor man viel Zeit in den Warteschlangen der verschiedenen Attraktionen.

40 Jahre Disneyland Paris und die Winkls waren dabei. Wir schlenderten über den Town Square, wo Timi ein Popcorn bekam. Im Frontierland fühlten wir uns wie Cowboys im Wilden Westen. Hier gab es ein altes Fort, die Big Thunder Mountain Achterbahn und einen Schaufelraddampfer. Die Achterbahn ließen wir aus Zeitmangel links liegen, da wir zu den Pirates of Caribbean wollten. Zuerst kämpften wir uns auf der Adventure Isle durch die Höhlen des Totenkopffelsens, über Bäume und Hängebrücken. Immer näher kamen die Piraten und Geisterschiffe.

Endlich saßen wir im Boot von Captain Jack Sparrow. Leider kamen wir nicht weit, da das Fahrgeschäft einen technischen Defekt hatte und wir über den Hinterausgang "gerettet" werden mussten. Dafür hatten wir riesigen Spaß im Frontierland. Hier irrten wir durch das Labyrinth von Alice im Wunderland, fuhren mit dem Boot durch zauberhafte Miniaturländer, wo klassische Geschichten, wie "Die Schöne und das Biest" zum Leben erweckt wurden. Auch der Zirkuszug von Dumbo begeisterte uns.

Bevor wir noch die ein oder andere Attraktion genießen wollten, gab es im Videopolis Theatre eine Kleinigkeit zum Essen. Die Preise sind sehr gesalzen, aber verhungern wollte auch keiner. Gestärkt gingen wir als letztes in das Discoveryland. Lange hatten wir nicht mehr Zeit, da es schon nach 20 Uhr war und die ersten Attraktionen ihre Pforten schlossen. Zuerst saßen wir im 3D Star Wars, einem intergalaktischen Abenteuer. Zusammen fuhren wir in Autopia ein futuristisches Auto, wie es sich die Ingenieure in den 50er Jahren vorgestellt hatten. Timi und ich wurden von Emma und Brigitte verfolgt, was die Mädels dank Bleifuß Timi nicht schafften.

Als letztes trennten sich nochmals unsere Wege. Emma und ich wollten es noch einmal wissen und gingen in den Star Wars Hyperspace Mountain, einer Indoor-Achterbahn, während Brigitte und Timi Orbitron Karussell fuhren.

Langsam wurde es finster, aber wir waren noch immer unermüdlich. In den vielen Disney Shops durfte sich jeder eine Kleinigkeit aussuchen. Emma und ich entschieden uns für eine Porzellan Mini Maus, die Zuhause im Wohnzimmer ihren Platz fand. Timi war eher von den Disney Lutschern angetan.

Um 22 Uhr bestaunten wir auf dem Town Square die tolle Lasershow zum 40-jährigen Jubiläum. Langsam wurden die Kinder aber dann doch müde und wir suchten mit etwas Umwegen unseren Parkplatz. Auf dem Weg dorthin schlief mir Timi am Arm ein. Müde, aber zufrieden fuhren wir in die 10 Kilometer entfernte Unterkunft, wo wir wir alle nach dem ereignisreichen Tag ins Bett fielen...

Tickets für Disneyland Paris bekommst du bei Get your Guide.

7. Entlang der Seine: Über Vernon, Gaillon nach Les Andelys (Tag 4)

Nach dem "anstrengenden" Disney-Tag schliefen wir etwas länger und setzten erst am späten Vormittag unsere Reise in die Normandie fort. Da Brigitte und ich die französische Hauptstadt schon mehrmals besichtigt hatten, ließen wir Paris einfach links liegen, um schnellst möglichst in das Tal der Seine zu gelangen. Unser erstes Ziel war die Provinzstadt Vernon, das als Einfallstor der Pariser zur Normandie gilt.

Am linken Seine-Ufer gründete Rollo, der erste Herzog der Normandie, einen ersten Stützpunkt. Nördlich der Seine-Brücke befindet sich ein kostenloser Parkplatz (Parking Tourelle) in der Nähe der alten Mühle. Dies ist ein perfekter Ausgangspunkt zur Besichtigung von Vernon.

Ein romantisches Bild bietet die ehemalige Mühle "Vieux Moulin". Hier wurde ein kleines Haus auf die Reste einer mittelalterlichen Brücke gebaut. Daneben befindet sich das Chateau des Tourelles, ein Schloss aus dem 12. Jahrhundert, das den Flussübergang zur Zeit von König Philipp II. militärisch absicherte.

Wir genossen von einem Bootssteg aus, die Aussicht auf die Seine, die alte Mühle und das Schloss. Wir waren angekommen in der Normandie.

Über die Seine-Brücke gelangten wir in das Zentrum von Vernon. Hier befindet sich die sehenswerte Stiftskirche Notre-Dame. Die gotische Kirche Notre-Dame wurde gegen Ende des 11. Jahrhunderts erbaut. Wir konnten die Kirche von innen besichtigen. 1160 gründete Guillaume de Vernon ein Domkapitel in Vernon und die Kirche Notre-Dame wurde zur Stiftskirche. In der Nähe der Kirche befindet sich eine Brasserie, wo wir einen kleinen Mittagssnack in der Sonne genossen. Hier stellten wir fest, dass man in Frankreich mit Englisch nicht immer weit kommt. Unsere Französischkenntnisse gehen leider gleich null, so dass wir uns mit Händen und Füßen verständigen mussten. Aber auch an das gewöhnt man sich und die Franzosen sind immer sehr nett und hilfsbereit.

Nicht weit von der Kirche entfernt befindet sich die Rue Carnot mit mehreren schönen Fachwerkhäusern. Wir marschierten dann zurück zum Auto, um die Fahrt im schönen Seine-Tal fortzusetzen.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Vernon:

- Schloss Bizy: Ist eine Schlossanlage am südlichen Rand von Vernon, welche Klein-Versailles genannt wird

- Musee de Vernon: Das städtische Museum von Vernon

- Tour des Archives: Rest der alten Burg von Vernon

Unterkunft Tipp in Vernon: 3 Sterne Hotel Normandy

Gaillon: Einen kurzen Abstecher machten wir ins malerischen Gaillon. Hier gibt es kostenlose Parkplätze direkt im Zentrum, wo schöne Fachwerkhäuser zu bestaunen sind. Über einen kurzen, aber steilen Weg gelangt man zur Burg empor. Schon im frühen Mittelalter entstand am Ort die normannische Burg auf dem Kreidefels, um die Grenze der Normandie vor dem König von Frankreich zu schützen. 1453 begann Erzbischof Guillaume d’Estouteville, mit dem Bau einer Anlage, die nach seiner Auffassung die Bezeichnung „Schloss“ verdiente. Das Renaissance-Schloss wurde durch einen Brand 1754 verwüstet und 1940 von der deutschen Wehrmacht eingenommen. Seit Mitte der 1990er Jahre wurde die Restauration von Teilen der Schlossanlage in Angriff genommen.

Die Kinder stärkten sich noch mit einem Eis, damit sie die 15 minütige Fahrt zu unserem letzten Ziel "Les Andelys" überstehen konnten :-)

Unterkunft Tipp in Gaillon: 3 Sterne Chateau Corneille ca. 3 km vom Zentrum entfernt

Am späten Nachmittag erreichten wir Les Andelys, dass aus zwei Stadtteilen besteht, dem pittoresken, direkt an der Seine gelegenen Petit Andely und dem östlicher gelegenen Grand Andely mit der Eglise Notre-Dame. Wir steuerten den 3 Sterne Camping Platz "Camping L'Île des Trois Rois" an. Für Frankreich kann ich die App "park4night" empfehlen. Die App ist sehr übersichtlich und es sind tausende Stellplätze, wie Wohnmobilstellplätze, Camping- und Parkplätze dokumentiert. Oft mit Beschreibung und Bildern und viele Rezessionen sind auf Deutsch. Wir sind begeistert von der App und werden sie auch bei unserem nächsten Roadtrip wiederverwenden. Ebenfalls kann ich empfehlen, das Jahresabo für 9,99 Euro abzuschließen, damit mehr nützliche Funktionen zur Verfügung stehen.

Wir bekamen noch einen schönen Stellplatz für 42 Euro / Nacht mit Strom in der Nähe des Spielplatzes. Der Campingplatz neben der Seine bietet einen sehr schönen Poolbereich, ein Restaurant, einen tollen Spielplatz mit Hüpfburg und Blick zur Burg "Chateau Gaillard".

Da wir nur eine Nacht an diesem schönen Fleckchen bleiben wollten, baute ich aus Zeitersparnis nur unser kleines 3-Personen Zelt auf. Natürlich gingen wir baden im Pool und ich lief noch schnelle 10 Kilometer auf einem schönen Radweg bis kurz vor Gaillon und wieder zurück.

Auf unserem Campinggrill bereitete ich uns Fleisch und Gemüse zu und ein kühles Bier durfte natürlich auch nicht fehlen. Wir saßen noch bis um 22 Uhr in der lauen Sommernacht im Freien, bevor wir es uns im kuscheligen Zelt gemütlich machten.

8. Chateau Gaillard, die Metropole Rouen und Ankunft in Ouistreham (Tag 5)

Am Morgen joggten wir vor dem Frühstück eine kleine Runde und die Kinder begleiteten uns mit dem Rad. Nachdem wir das Zelt im Auto verstaut hatten, verabschiedeten wir uns von dem schönen Campingplatz und fuhren zum Chateau Gaillard hoch, dass mit seinen verfallenen Türmen über die Seine wacht.

Das Château Gaillard ist eine Ende des 12. Jahrhunderts von Richard Löwenherz, dem König von England und Herzog der Normandie, erbaute, aber bereits im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit zerstörte Burganlage im Zentrum des Vexin normand im Département Eure in der Normandie. Die zu den bedeutendsten Burgen des Mittelalters gehörende Anlage orientiert sich an den Kreuzfahrerburgen Palästinas und kostete seinerzeit die enorme Summe von rund 50.000 Livres. Bereits im Jahr 1862 wurden die Ruinen des Château Gaillard in die Liste der Monuments historiques aufgenommen.

Von Petit Andely erreicht man die Burg zu Fuß innerhalb einer guten Viertelstunde. Mit dem Auto fährt man eine weite Schleife hinauf zum Chateau. Etwas oberhalb der Burg befindet sich ein kostenloser Parkplatz. Wir marschierten von dort zur verfallenen Burg, von wo wir wir einen schönen Rundblick über Les Andelys und die Seine hatten.

Tipp: Die Hügel rund um das Chateau eignen sich perfekt als Picknickplatz.

Wir fuhren dann durch Les Andelys, wo der Marktplatz das Zentrum des Stadtteils Le Grand Andely bildet. Hier befindet sich die gotische Stiftskirche Notre-Dame-du-Grand-Andely und die Kirche Le Petit Andely, beide aus dem 13. Jahrhundert. Aus Zeitmangel bestaunten wir die Kirchen nur vom Auto aus. Schließlich wollten wir an diesem Tag noch das Meer sehen und wir hatten noch ein paar Kilometer und schöne Ortschaften vor uns.

Unterkunft Tipp in Les Andelys: 3 Sterne La Chaine D`or

Rouen - Die Hauptstadt der Normandie

Nach einer Stunde Fahrt erreichten wir die normannische Metropole Rouen. In der Altstadt dominiert Fachwerk und Gotik. Als perfekten Ausgangspunkt für eine Stadtbesichtigung können wir das Parkhaus "Parking de la Cathedrale" empfehlen.

Es gibt viel zu sehen in Rouen:

1. Der Uhrenturm, Gros Horloge: Astronomische Uhr aus dem 14. Jahrhundert

2. Justizpalast: ab 1509 von R. Leroux erbaut, ist das größte nichtsakrale gotische Gebäude Europas

3. Abteikirche Saint-Ouen: ist eine 1318 begonnene ehemalige Abteikirche im gotischen Stil von 130 Metern Länge

4. Kirche Saint-Maclou: wurde ab 1436 an der Stelle eines älteren Gotteshauses im Stil der Flamboyant-Gotik neu errichtet

5. Pestfriedhof Saint-Maclou: das 1348 angelegte Beinhaus ist von mit Schnitzereien von Totentanzszenen verzierten Holzgalerien umschlossen

6. Kathedrale Notre-Dame: wurde um 1180 im Westen als Ersatz eines älteren Bauwerkes begonnen. Um 1235/1237 war der Bau mit dem Chor im Osten vollendet

7. Der Turm Jeanne d`Arc: einer der letzten Reste der um 1200 erbauten Burg. Hier wurde Jeanne d’Arc 1431 von den Richtern verhört

8. Museum der schönen Künste: Musée des Beaux-Arts - Gemälde aus dem 15. bis 20. Jahrhundert

9. Kirche Sainte-Jeanne d`Arc: ist eine katholische Kirche im Stadtzentrum von Rouen, Nordfrankreich. Die Kirche der Heiligen Jeanne d'Arc wurde 1979 im Zentrum des alten Marktplatzes fertiggestellt

Geschichtliches: Rouen war im Spätmittelalter und der Renaissance mit etwa 40.000 Einwohnern eine Großstadt nach europäischen Maßstäben, von der noch zahlreiche und bedeutende kirchliche und profane Bauten erhalten geblieben sind. Eine Stadtmauer umschloss ein großes Areal; sie ist weitgehend verschwunden, aber am Verlauf der ringförmig geführten Straßen noch ablesbar. Seit dem 19. Jahrhundert wurden diese Bauwerke der Altstadt Vieux Rouen zunehmend als Kunstwerke entdeckt und in zahlreichen Bildern festgehalten. Victor Hugo hat die Stadt als Stadt der hundert Kirchtürme bezeichnet. Allerdings wurden im 19. Jahrhundert verschiedene Boulevards als neue breite, gerade Straßenachsen durch das unregelmäßige Netz der mittelalterlichen Gassen geschlagen. Weitere Bauwerke wurden durch Bombardements während des Zweiten Weltkriegs beschädigt oder zerstört, vor allem im Bereich zwischen Kathedrale und Seine, wo Neubauten der Nachkriegszeit das Stadtbild prägen. Dennoch sind heute noch an die zweitausend Fachwerkhäuser aus der Zeit seit dem Spätmittelalter erhalten.

Hotel-Tipp Rouen

Wir besichtigten die mittelalterliche Stadt im Schnelldurchgang. Bei unserem nächsten Besuch werden wir uns sicherlich mehr Zeit nehmen. Wir waren begeistert von den vielen, bunten Fachwerkhäusern (Es sind heute noch an die zweitausend Fachwerkhäuser aus der Zeit seit dem Spätmittelalter erhalten), den schönen Kathedralen und den kleinen, gemütlichen Gassen.

  • Kathedrale Notre-Dame
  • Ein schneller Flitzer
  • Der Uhrenturm, Gros Horloge
  • Astronomische Uhr aus dem 14. Jahrhundert
  • Église Saint-Vincent
  • Tolle Fachwerkhäuser
  • Es gibt noch 2000 Fachwerkhäuser aus dem Spätmittelalter
  • Wunderschöne Gassen
  • Kirche Sainte-Jeanne d`Arc
  • Justizpalast
  • Buntes Rouen
  • Kirche Saint-Maclou

Am Nachmittag verließen wir die normannischen Metropole Rouen um endlich an das Meer zu fahren. Eigentlich wollten wir die Küstenstadt Le Havre besichtigen, aber auch hier mussten wir Mut zur Lücke haben. Die Normandie ist zu schön, um in 2 Wochen alles zu sehen. Schon jetzt war uns bewusst, dass wir wiederkommen werden.

Somit fuhren westlich von Le Havre an der Küste entlang bis Cabourg um dort einen schönen Campingplatz zu finden. Leider stellten wir fest, dass fast alles ausgebucht war und man kurzfristig, dank Hauptreise- und Ferienzeit, nur schwer frei Plätze finden würde. Ich kämpfte mich durch die "park4night" App und fand in Ouistreham, immerhin für eine Nacht (49 Euro) einen freien Stellplatz im 4 Sterne "Camping Riva Bella Tohapi". Eigentlich wollten wir 3-4 Tage bleiben, da das auf- und abbauen des Zeltes immens viel Zeit kostet. Aber für das erste waren wir froh überhaupt einen Stellplatz gefunden zu haben. Für eine Nacht reichte wieder unser kleines Zelt, weil es weniger zeitintensiv beim Aufstellen ist. Das größere Familienzelt würden wir erst ab 2 Nächte auspacken.

Nachdem wir unser 3-Personen Zelt aufgebaut hatten, radelten wir zum traumhaften Sandstrand "Plage de Riva Bella" am Ärmelkanal. Da gerade Ebbe war, konnten wir uns auf die Suche nach Krebsen, Muscheln und sonstiges Getier machen. Erst bei Sonnenuntergang fuhren wir zurück, um es uns im Zelt kuschelig zu machen.

9. Riva Bella Ouistreham - Etreham (Tag 6)

Nach dem Frühstück mussten wir unser Zelt abbauen, da wir nur eine Nacht bleiben durften. Für heute waren Strand und Baden angesagt. Wir fuhren mit dem Auto an den Sandstrand "Riva Bella". Direkt vor dem Strand gibt es kostenpflichtige Parkplätze. Mit Strandmuschel und Sandspielzeug bewaffnet gingen wir an den schönen Strand. Zuerst war es noch etwas wolkig und windig, aber dann kam die Sonne.

Wir sprangen in die kühlen Fluten und die Kinder buddelten im Sand. Ich suchte in der "park4night" App nach freien Campingplätzen und wurde auch nach einiger Zeit fündig. Erst am Nachmittag machten wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel.

Hoteltipp in Ouistreham:_2 Sterne Hotel De La Plage direkt am Strand

Entlang der Küste fuhren wir in Richtung Westen zum 3 Sterne Campingplatz "Reine Mathilde" in der Nähe von Etreham. Wir waren sofort begeistert von der gemütlichen Anlage und dem freundlichen Empfang. Wir durften dieses Mal vier Nächte bleiben. Aber nach der ersten Nacht mussten wir zu einem anderen Platz umziehen. Somit stellten wir für die erste Nacht wieder unser 3-Personen Zelt auf.

Den Campingplatz können wir sehr empfehlen. Es gibt einen schönen Pool, einen kleinen Supermarkt und Brötchenservice, ein Restaurant und einen kleinen Spielplatz. Und vor allem sind die Besitzer sehr freundlich und hilfsbereit.

Während Brigitte mit den Kindern zum Baden in den Pool ging, fuhr ich noch eine kleine Erkundungstour mit dem Mountainbike. Auf wurzeligen Trails erreichte ich das kleine Küstenörtchen Aure Sur Mer. Über die "Rue de la Mer" gelangte ich an den felsigen Strand, wo gerade Ebbe war. Hier gefiel es mir und ich beschloss am nächsten Tag mit meiner Familie wiederzukommen.

Am Abend saßen wir gemütlich bei einem Glas Wein und einem guten Buch zusammen. Die Kinder durften am Tablet einen Film ansehen, bevor es in das kuschelige Zelt ging.

Hoteltipp in Etreham:_Gîte du Moulin mit der Bewertung fabelhaft

10. Mit dem Rad nach Aure sur Mer und Port-en-Bessin-Huppain (Tag 7)

Am Morgen wurde es nochmals etwas stressig, da wir unseren Zeltplatz bei "Reine Mathilde" intern wechseln mussten. Wir bauten nach dem Frühstück zuerst unser kleines 3-Personen Zelt ab, um an eine andere Stelle "umzuziehen".

Leider waren die letzten Camper mit dem Abbau noch nicht fertig und wir mussten somit warten. Jetzt durfte ich endlich das große Familienzelt aufbauen. Klar dauert dies länger, aber dieses Mal blieben wir auch für drei Nächte.

Endlich waren wir fertig und ein neues Abenteuer konnte beginnen. Wir fuhren mit dem MTB zuerst nach Aure sur Mer, um die alte Kirche "Eglise Sainte-Honorine dÀure-sur-Mer" zu besichtigen. Schon am Tag davor erkundete ich die Strecke mit dem Rad.

Über die Rue de la Mer erreichten wir den Strand, wo gerade langsam die Flut einsetzte. Wie kraxelten über Felsen und suchten Krebse. Auf beiden Seiten des kleinen Strandes fallen stelle Klippen ins Meer hinab.

Uns gefiel es an diesem Platz sehr gut und nur schwer trennten wir uns davon, um weiter zu fahren.

  • Am Strand von Aure sur Mer
  • Eglise Sainte-Honorine dÀure-sur-Mer
  • Krebssuche
  • Steile Klippen
Port-en-Bessin-Huppain

Auf kleinen Fahrradwegen fuhren wir oberhalb der Steilküste in Richtung Port-en-Bessin-Huppain. Wir hatten eine tolle Aussicht auf das Meer, grüne Wiesen und Pferde. Nach ein paar Kilometern erreichten wir das idyllische Fischerstädtchen. Port-en-Bessin-Huppain liegt an der Küste zum Ärmelkanal in der sogenannten Seinebucht, neun Kilometer nordwestlich von Bayeux.

Wir parkten unsere Fahrräder und marschierten durch das kleine, gemütliche Örtchen. Das Fischerviertel aus dem 19. Jahrhundert hat einen besonderen Charme. Wir machten Rast in einem kleinen Café und beobachteten die vielen vorbeischlendernden Touristen. Ein beeindruckendes Schauspiel ist es, wenn beim Öffnen der Schleusentore die bunte Fischereiflotte die Hafeneinfahrt passiert.

Aussichtstipp: Nördlich, etwas oberhalb von Port-en-Bessin-Huppain, befindet sich ein toller Aussichtspunkt, von wo man den schönsten Blick über das kleine Städtchen hat.

Sehenswürdigkeiten in Port-en-Bessin-Huppain:

- Kirche Saint-André in Le Port, erbaut 1880 bis 1898 an der Stelle des früheren Kirchbaus aus dem 12. Jahrhundert

- Kirche Saint-Pierre in Huppain aus dem 12./13. Jahrhundert

- alte Kirche Saint-Nicolas in Villiers-sur-Port aus dem 12./13. Jahrhundert

- Kirche Notre-Dame-de-Saintes-Reliques aus dem 13. Jahrhundert

- Schloss von Villiers-sur-Port aus dem 13. Jahrhundert

- Turm Vauban, 1694 als Bastion gegen Piraten und gegen eine englische Invasion errichtet

Hoteltipp in Port-en-Bessin-Huppain:_4 Sterne Mercure Bayeux Omaha Beach

Zurück zum Zeltplatz fuhren wir über Etreham. Insgesamt waren wir 20 Kilometer unterwegs. Eine schöne Radtour für die gesamte Familie. Timi fuhr ein paar Kilometer selbst und den Rest hing er an der Abschleppstange.

>>> direkter Download der GPX Datei unserer Radtour

Im Anschluss lief ich noch ein paar schnelle Kilometer, während Brigitte mit den Kindern im Pool planschte. Am Abend kochten wir mit dem Gaskocher Nudeln und dazu gab es ein kühles Bier und für die Kinder eine kühle Limo.

  • Beim Zeltaufbau
  • Kleiner Spielplatz am Campingplatz
  • In Frankreich sind die Baguettes etwas länger
11. Omaha Beach (Tag 8)

Am heutigen Tag gab es was zu feiern. Meine kleine, eigentlich schon große Maus, wurde 8 Jahre alt. Emma bekam von uns Geschenke und ein Geburtstagsständchen. Gemeinsam frühstückten wir gemütlich und machten uns auch schon bald auf die Achse.

Unser Ziel war der ca. 5 Kilometer entfernte Omaha Beach, ein geschichtsträchtiger Küstenabschnitt. Als Omaha Beach bezeichneten die Alliierten im Zweiten Weltkrieg einen französischen Küstenabschnitt in der Normandie bei Colleville-sur-Mer und Saint-Laurent-sur-Mer, an dem die Landung des V. US-Korps im Rahmen der Operation Neptune stattfand. US-amerikanische Truppen landeten am 6. Juni 1944 (D-Day) im Rahmen der Operation Neptune an dieser Landungszone, für die die Stadt Omaha in den USA namensgebend war. Der westlich gelegene Strandabschnitt wurde als Utah Beach, die drei östlich gelegenen als Gold, Juno und Sword Beach bezeichnet. Wer sich genauer über die Geschehnisse von damals informieren will, findet auf Wikipedia die passende Internetlektüre.

Sehenswürdigkeiten am Omaha Beach

Wir fuhren zum "Normandy American Cemetery", ein amerikanischer Soldatenfriedhof oberhalb des umkämpften Abschnitts Omaha Beach, den man kostenlos besichtigen kann. Auch die Parkplätze sind kostenlos.

In den frühen Morgenstunden des 6. Juni 1944 landeten hier die 1. und die 29. US-Infanteriedivision – und stießen auf den heftigen Widerstand der dort stationierten deutschen 352. Infanteriedivision. Erst gegen 20 Uhr gelang es den Amerikanern, auf einer Anhöhe westlich von Colleville einen ersten Brückenkopf zu errichten. „Omaha Beach“ war der blutigste und verlustreichste Schlachtort des D-Day. Mehr als 3.000 Männer der Landungstruppen ließen hier, auf „bloody Omaha“, ihr Leben.

Wir schlenderten durch den Friedhof, der mit tausenden weißen Kreuzen und den Namen der Gefallenen gesäumt ist. Informationstafeln beschreiben den D-Day und die Schlacht am Omaha Beach. Man kommt ins Grübeln und die Stimmung wird bedrückter, wenn man an die vielen unschuldigen Toten denkt, die wegen einem Idioten gestorben sind. Die Welt hat daraus leider nichts gelernt. Schade eigentlich...

Es gibt auch einen deutschen Friedhof, der Cimetiere Militaire Allemand: Dieser Friedhof bietet einen Kontrast zu den Friedhöfen der Alliierten. Hier liegen 21.140 deutsche Soldaten begraben. Die Gräber sind mit rechteckigen Schildern gekennzeichnet.

Zu besichtigen gibt es auch noch das Overlord Museum, ein Museum in, welches die alliierte Landung in der Normandie mit der Operation Overlord und die darauf folgende Entwicklung des Zweiten Weltkrieges thematisiert.

Am Strand befindet sich eine dreiteilige, abstrakte Metallskulptur die den Titel Les Braves, die Tapferen trägt.

Das Memorial Museum of Omaha Beach, ein paar hundert Meter hinter dem Strand, erinnert mit rekonstruierten Landungsszenen und Fahrzeugen an die Ereignisse vom 6. Juni 1944.

Natürlich wollten wir Emma`s Geburtstag nicht am Friedhof und mit Trauermiene verbringen, denn der ewig lange Sandstrand einen Kilometer weiter, bereitete uns mehr Freude. Wir waren wieder auf der Suche nach Krebsen, Quallen und anderem Getier. Wir spielten Beach-Tennis und plantschten durch das Wasser.

  • Ebbe am Omaha Beach
  • Das Overlord Museum
  • Der amerikanische Soldatenfriedhof
  • Ein Monument am Friedhof
  • Ewig weiter Sandstrand

Am späten Nachmittag erkundete ich mit dem Mountainbike die 12 Kilometer Strecke nach Bayeux, dass wir am nächsten Tag alle zusammen mit dem Rad besichtigen wollten. Im Anschluss fuhr ich noch eine kleine Trail-Runde mit den Kindern, während Brigitte die gleiche Strecke lief.

Emma`s Geburtstag feierten wir bei einer Pizza im Camping-Restaurant von Reine Mathilde. Natürlich bastelten wir später noch mit dem Fischertechnik Bausatz, den Emma als Geschenk bekam.

Tipp: D-Day-Halbtagestour in der Normandie mit einem Vintage-Beiwagen

Campinplatz Pool von Reine Mathilde

12. Mit dem Rad nach Bayeux (Tag 9)

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des Sports kombiniert mit Sightseeing. Wir Winkls sind regelrechte Meister in der Umsetzung solcher Vorhaben. Unser Plan sah wie folgt aus: Der Papa, sprich ich, läuft, die Kinder und Mama fahren mit dem Rad. Wenn Timi nicht mehr selber treten will, kommt er an die Tandem-Stange von Brigitte.

Gesagt getan, nach dem Frühstück liefen, bzw. fuhren wir ab dem Campingplatz los. Unser Ziel war Bayeux, die Hauptstadt der Landschaft Bessin. Wir kamen zuerst durch Etreham, um dann auf eine kleine Straße, die in das Örtchen Maisons führt, abzubiegen. Timi radelte fleißig selbst und um an Emma dran zu bleiben musste ich schon mal schneller als eine 4er Pace laufen. Meistens lief ich voraus, um das Tempo vorzugeben. Nach Maisons führte uns eine weitere Straße an dem idyllischen Flüsschen "La Dröme" entlang, bis wir Sully erreichten. Wir kamen an alten Höfen vorbei, an einem Zirkus und an einigen Herrenhäusern, während wir uns immer auf den Radwegen nach Bayeux hielten.

Bei Vaucelles überquerten wir eine Hauptstraße, um dann in die Randbezirke von Bayeux zu gelangen. Nach 12 Kilometern und einer Stunde erreichten wir einen belebten Markt auf dem Place Saint-Patrice. Hier parkten wir unsere Räder und sicherten sie mit einem Fahrradschloss.

Wir schlenderten durch den Markt, der leider schon teilweise wieder abgebaut wurde. Bevor wir Bayeux besichtigen wollten, brauchten alle erst einmal eine kleine Stärkung und ich musste mich nach der schweißtreibenden Laufeinheit umziehen. In einem kleinen Café nutzte ich die Toilette als Umkleide. Erst als der Durst gelöscht und jeder satt war, konnten wir uns das mittelalterliche Schmuckstück der Normandie näher betrachten.

>>> direkter Download der GPX Datei unserer Rad/Lauftour

Bayeux - Informationen und Sehenswürdigkeiten

Informationen: In Bayeux hat sich um die Kathedrale von Bayeux eine fast vollständig erhaltene Stadtstruktur erhalten. Hierzu gehören teilweise noch im Privatbesitz befindliche Stadtpalais aus dem 17. und 18. Jahrhundert, Pfarrkirchen an den Stadtausfahrten und besonders das Gerberviertel. Das Museum zur Landung der Alliierten im Zweiten Weltkrieg zeigt umfassend die Geschehnisse des Jahres 1944 in der Region. Im Musée de la Tapisserie wird der mittelalterliche Teppich von Bayeux ausgestellt. Er zeigt die Geschichte der Eroberung Englands durch die Normannen in der berühmten Schlacht von Hastings im Jahre 1066. Daneben gibt es das Musée Baron Gérard mit Sammlungen zur Regionalgeschichte und bedeutenden Kunstwerken und die De-Gaulle-Gedächtnisstätte, die die Verbindung des ersten Präsidenten der V. Republik zu Bayeux eindrucksvoll und emphatisch darstellt.

Geschichtliches: Am 6. Juni 1944, dem D-Day, begann die Landung der Alliierten an der acht Kilometer entfernten Ärmelkanalküste. Bereits am 7. Juni konnten die britischen Truppen, die im Rahmen der Operation Overlord am Gold Beach bei Longues-sur-Mer gelandet waren, die Stadt befreien. Da die Alliierten die Stadt von den vorausgehenden Luftangriffen verschont hatten, und die Deutschen nach Caen abgezogen waren, erlitt Bayeux als einziger Ort im Calvados keine Zerstörungen und war die erste bedeutende Stadt, die die Alliierten befreien konnten.

Wikipedia

1. Kathedrale von Bayeux: Seit fast 1000 Jahren dominiert die mächtige Kathedrale das Stadtbild von Bayeux. Die Kathedrale Notre-Dame de Bayeux wurde im normannisch-frühromanischen Stil erbaut, heute präsentiert sie sich weitgehend gotisch.

2. Musée de la Tapisserie de Bayeux: Museum (über 1. Million Besucher im Jahr) mit mittelalterlichen Wandteppichen und dem wichtigsten Exponat, das die englische Invasion von Wilhelm dem Eroberer auf 69 Metern, zeigt.

3. Musée Memorial de la Bataille de Normandie: Dokumente, Schaubilder und Filme über die Landung der Alliierten und die Befreiung von den Nazis 1944.

4. Memorial des Reporters: Reporterdenkmal in Bayeux

5. Cimetiere Militaire Britannique: britischer Soldatenfriedhof

6. Musée Baron Gérard: Sammlungen zur Regionalgeschichte und bedeutenden Kunstwerken

Hotel-Tipp Bayeux

13. Grandcamp-Maisy, Saint Mere Eglise und Quineville (Tag 10)

Leider mussten wir uns wieder vom gemütlichen Zeltplatz "Reine Mathilde" verabschieden, um unseren Roadtrip durch die Normandie fortzusetzen. Nach dem Zeltabbau fuhren wir in die 20 Kilometer entfernte Ortschaft Grandcamp-Maisy.

Wir parkten direkt am Fischereihafen, wo wir frisches Obst kauften. Eigentlich ist der Fischerort für seine Austern und Jakobsmuscheln bekannt.

Wir marschierten an den langen Sandstrand, wo bei unserem Besuch Ebbe herrschte. Die Kinder liefen barfuß durch den Matsch und wir hatten alle Hände voll zu tun die Füße der Mäuse wieder sauber zu bringen :-)

An der östlichen Ortseinfahrt bestaunten wir eine auffallende, überdimensionale Statue aus Metall, die den Weltfrieden symbolisiert.

In einer kleinen Nebenstraße fanden wir ein gemütliches Café, wo wir uns ein leckeres Eis genehmigten, bevor unsere Fahrt weiterging.

Unterkunft Tipp in Grandcamp-Maisy: Chambres d'hôtes Les 4 Vents Pointe du Hoc - Landing Beaches

Saint Mere Eglise

Aus Isigny-sur-Mer kommt wohl die berühmteste Butter der Welt. Fast jedes französische Restaurant, das etwas auf sich hält, verwendet Beurre d`Isigny. Da sich ansonsten die Sehenswürdigkeiten in Grenzen hielten, ließen wir Isigny-sur-Mer mit seiner Butter links liegen.

Unser nächster Stopp hieß Saint Mere Eglise, das sich schon auf der Halbinsel Cotentin befindet. Hier befindet sich das Musée Airborne, in dem sich alles um die berühmte Luftlandung der alliierten Truppen dreht. Sehenswert ist auch die gotische Kirche, die im 12. Jahrhundert bis ins 13. Jahrhundert erbaut wurde.

Viel interessanter ist die Geschichte von John Steele, einem US-Fallschirmjäger, der am frühen Morgen des 6. Juni 1944 während der Operation Neptune unfreiwillig auf dem Kirchturm von Sainte-Mère-Église landete. Die Fallschirmjäger der 82. US-Luftlandedivision sollten einen Brückenkopf an dem Fluss Merderet errichten und die Straßenkreuzung von Sainte-Merè-Église nehmen und halten. John Steele sprang an diesem Morgen mit der F-Kompanie ab. Sein Absprung endete an einem Eckturm des Kirchturms von Sainte-Merè-Église. Ein deutscher Soldat, der sich auf dem Rückzug befand, machte Steele am Kirchturm aus und schoss auf ihn. Ohne es zu wissen, verwundete er ihn nur leicht am Fuß. Steele stellte sich daraufhin tot und hing so insgesamt etwa zwei Stunden neben dröhnendem Glockengeläut am Kirchturm. Ein weiterer Deutscher wurde auf den sich totstellenden Private Steele aufmerksam. Dieser barg den scheinbar Toten. Der Deutsche war auf der Suche nach Schokolade und Zigaretten. So geriet Steele in deutsche Gefangenschaft und wurde in ein Lazarett gebracht. Er war wegen des Glockengeläuts wochenlang taub. Später entkam er der Gefangenschaft und stieß zu einer amerikanischen Panzereinheit und anschließend wieder zu seiner Stammeinheit.

Am Kirchturm hängt nun wohl das bekannteste Exponat des Ortes. Eine Puppe in US-Fallschirmjägeruniform hängt an einem weißen Fallschirm am Kirchturm über dem Kirchplatz.

Unterkunft Tipp in Saint Mere Eglise: Gîte Le 101ème dans le centre de Ste Mère Église

Da der Tag schon wieder weit fortgeschritten war, fuhren wir zu unserem gebuchten Campingplatz "Le Canada" in Quineville. Wir wurden sehr freundlich empfangen und bekamen einen großen Platz zugewiesen. Wir bestellten Baguettes und Croissants zum Frühstück für den nächsten Tag.

Die Parzellen sind großzügig ausgesteckt, die Sanitäreinrichtungen sauber und das überdachte Hallenbad sehr schön. Für die Kinder gibt es einen schönen Spielplatz mit Hüpfburg. Der Strand ist gleich gegenüber der Straße und in 2 Minuten zu Fuß erreichbar.

Ich fuhr noch eine Stunde mit dem Mountainbike in Richtung Saint-Vaast-la-Houge. Die letzten Sonnenstrahlen genossen wir beim Abendessen, bevor wir es uns im Zelt gemütlich machten.

Unterkunft Tipp in Saint Quineville: Maison de charme avec vue sur mer et jardin abrité

  • Camping Le Canada
  • Pool im Le Canada
  • Spielplatz im Le Canada
  • Unser Zeltplatz
  • Kleiner Hafen von Quineville
14. Barfleur, Phare de Gatterville und am Strand Plage du Vicq (Tag 11)

Brasserie in Barfleur

Nach dem Frühstück ging es nach Barfleur, eines der schönsten Dörfer Frankreichs. Wir konnten in der Nähe des Hafens parken und schlenderten vorbei an den aus Granit und Schiefer gebauten Häuser. Die Dorfkirche Saint-Nicolas dient als markanter Blickfang. An einem Kinderkarussell konnten meine Mäuse natürlich nicht vorbei gehen. Die beiden hatten riesigen Spaß. Das Lachen der Kinder ist viel wert und oft wichtiger als alles andere.

Hafenrestaurants, bunte Fischkutter, Möwen prägen das Stadtbild von Barfleur. Das kleine Fischerstädtchen strahlt Gemütlichkeit aus und es machte uns Freude durch die Gassen zu bummeln, am Meer über die Felsen zu kraxeln und in einem der kleinen Restaurants einzukehren.

Geschichte: Im Mittelalter war Barfleur ein wichtiger Hafen und Schiffbauplatz der Normandie mit bis zu 9000 Einwohnern. Während der Personalunion zwischen dem Königreich England und dem Herzogtum Normandie (1066–1204) war Barfleur der beliebteste Hafen der Herrscher, um nach England überzusetzen. So segelte Wilhelm der Eroberer von Dives-sur-Mer aus, begleitet von einem Lotsen aus Barfleur, Étienne, auf dem Schiff Mora, um England mit der Schlacht bei Hastings zu erobern. 1120 sank das Weiße Schiff, das den englischen Thronfolger und zahlreiche Adlige trug, kurz nach der Ausfahrt aus dem Hafen.

Unterkunft Tipp in Barfleur: Transats Chambre et appartements vue mer

Phare de Gatterville

Nach dem Besuch des idyllischen Städtchens besuchten wir den Leuchtturm Phare de Gatterville mit seinen 75 Metern aus dem Jahr 1834 ca. 4 Kilometer nördlich von Barfleur. Für seinen Bau wurden 11.000 Granitblöcke mit einem Gewicht von 7.300 Tonnen verwendet. Natürlich stiegen wir die 365 Stufen nach oben, um die herrliche Aussicht zu genießen.

Geschichte: Der Vorschlag, bei Barfleur einen Leuchtturm zu errichten, stammt von dem Festungsbaumeister Vauban, der damit das Risiko von Schiffbrüchen vermindern wollte. Zu den bekanntesten Schiffbrüchen in dieser Gegend gehört der des White Ships, welches im Jahr 1120 sank. Der Beschluss zum Bau eines ersten Leuchtturms wurde 1775 von der Handelskammer von Rouen gefasst und der Turm daraufhin unter der Leitung des Ingenieurs Duchesne gebaut. Im Jahr 1825 wurde ein landesweites „Allgemeines Programm zur Beleuchtung der Küsten Frankreichs“ (Programme général d'éclairage des côtes de France) beschlossen, nach dem jeweils zwei Leuchttürme das dazwischenliegende Gebiet komplett abdecken sollten. Da dies mit dem bestehenden Turm nicht umsetzbar war, wurde 1829 in 60 Meter Entfernung mit dem Bau eines neuen Leuchtturms begonnen. Der neue Leuchtturm wurde unter der Leitung des Ingenieurs Morice de la Rüe im neoklassizistischen Stil errichtet und 1835 in Betrieb genommen. Der alte Leuchtturm wurde als optischer Telegraf (französisch: Sémaphore) weiter genutzt. Der neue Leuchtturm wurde 1896 elektrifiziert. Im Jahr 2009 wurden beide Bauwerke zu Monuments historiques erklärt.

Wikipedia

Am Strand Plage du Vicq

Natürlich gehörte bei dem schönen Wetter auch ein Strandbesuch dazu. Ca. 12 Kilometer westlich von Barfleur befindet sich der kleine, aber traumhafte Strand Plage du Vicq. Wir machten es uns an dem kiesigen Strand mit unserer Strandmuschel bequem. Emma, Timi und ich erkundeten mit unseren Schnorcheln die Unterwasserwelt. Das Wasser war sehr klar und sauber, aber auch ziemlich kühl, so dass wir uns nach einiger Zeit in die Sonne legten und uns aufwärmten.

Am Abend lief ich noch 7 Kilometer ins Hinterland, bevor wir Fisch grillten und in unseren Campingstühlen die Abendsonne genossen.

15. Mit dem Rad nach Saint-Vaast-la-Hougue (Tag 12)

Heute stand eine längere Radtour auf dem Programm. Schon am Vormittag radelten wir am Campingplatz los. Zuerst fuhren wir 2 Kilometer auf der vielbefahrenen Hauptstraße bis nach Quineville. Der sehr gut beschilderte Radweg verläuft bis zu unserem Ziel Saint-Vaast-la-Hougue. Ab Quineville konnten wir auf kleinen Wegen und unbefestigten Straßen an der Küste entlangfahren. Da Ebbe war, hielten wir an einem schönen Strandabschnitt an und marschierten ein paar Meter durch den Matsch. Natürlich immer auf der Suche nach Krebsen.

Nach einigen Kilometern am Strand entlang, zweigte der Radweg ins Hinterland ab. Etwas wellig kämpften wir uns über Octeville bis nach Quettehou, wo wir nach Saint-Vaast-la-Hougue abbogen. Nach knapp 18 Kilometern erreichten wir das kleine Hafenstädtchen an der Ostküste der Halbinsel Cotentin.

Sehenswürdigkeiten Saint-Vaast-la-Hougue

- Die Kapelle der Seeleute, seit 1952 als Monument historique eingestuft, ist der Chor der 1864 abgerissenen ehemaligen Stadtkirche. Die romanische Rundapsis stammt aus dem 11. Jahrhundert.

- Die Insel Tatihou (UNESCO-Weltkulturerbe), bei Ebbe zeitweise zu Fuß und ansonsten mit einem Amphibienfahrzeug erreichbar, mit dem Vauban-Turm, dem Maritime-Museum im vorgelagerten Fort de l'Ilet, einem botanischen Garten und einem Vogelschutzgebiet.

- Befestigungsanlagen von La Hougue und Tatihou

>>> direkter Download der GPX Datei unserer Rad/Lauftour

Wir stellten unsere Räder ab und schlenderten zum Hafen. Viele Boote lagen vor Anker. In den Seitenstraßen gibt es ein paar bunte und sehenswerte Häuser mit Geschäften. Eigentlich wollten wir uns einen kleinen Snack zur Stärkung in einem der vielen Restaurants genehmigen, aber leider hatten wir einen schlechten Zeitpunkt erwischt. Nach 14 Uhr ist bei allen die Küche geschlossen. Nur ein kleiner Stand am Hafen verkaufte Süßigkeiten und Crêpes. Darüber waren meine Kinder dann auch nicht böse, als sie in das leckere Nutella Crêpe bissen :-)

Danach besuchten wir noch den Strand von Saint-Vaast-la-Hougue, um bei Ebbe die Tierwelt in den vielen Tümpeln zu erforschen. Auf direktem Weg radelten wir teilweise auf der vielbefahrenen Hauptstraße zurück nach Quineville und zum Campingplatz, wo wir Würstl grillten. Leider hatte es mich mit Husten und Schnupfen erwischt (kein Corona!), der mich noch wochenlang verfolgen sollte.

Unterkunft Tipp in Saint-Vaast-la-Hougue: L'Ermitage

  • Hafen von Saint-Vaast-la-Hougue
  • Bunte Geschäfte
  • Kapelle der Seeleute
  • Gemütlicher Shop
  • Am Strand von Saint-Vaast-la-Hougue
  • Auf Krebssuche
  • Grillmeisterin
16. Der Traumstrand Plage de la Vielle Église bei Barneville-Carteret (Tag 13)

Und wieder bauten wir unser Zelt ab, um in der wundervollen Normandie etwas weiterzuziehen. Am heutigem Tag verschlug es uns an die Westküste der Halbinsel Cotentin im Department Manche. Nördlich des Hafenstädtchens Barneville-Carteret fanden wir einen traumhaften Sandstrand am Cap de Carteret. Etwas oberhalb des Caps befindet sich ein kostenloser Parkplatz mit direktem Zugang zum Strand und den Dünen "Dunes d`Hatainville".

In der Nähe des Parkplatzes befindet sich die Ruine "Église Saint-Germain de Carteret". Von dort gelangt man direkt an den ewig langen Strand. Hier findet sicherlich jeder ein einsames Plätzchen. Wir spielten im Sand und badeten in den Wasserläufen. Bei Ebbe findet man viele kleine Gumpen bei den Felsen unterhalb des Leuchtturms "Phare de Carteret". In diesen Tümpeln befinden sich allerlei Tierchen, wie Krebse, Schnecken, Muscheln und Mini-Garnelen. Für Kinder der perfekte Spielplatz.

Nach dem Strandbesuch fuhren wir durch Barneville-Carteret. Sicherlich wäre das Hafenstädtchen einen Abstecher wert, aber zeitlich brachten wir dies nicht mehr unter.

Unterkunft Tipp in Barneville-Carteret: Chambre cabine avec vue mer à la Villa plein vent

  • Das macht Spaß
  • Am Cap de Carteret
  • Auf dem Weg zum Strand
  • Old St Germain Church Carteret
  • Wasserläufe
  • Tümpel über Tümpel
  • Planschen
  • Das Cap und Leuchtturm im Hintergrund
  • Warme Gumpen
  • Krebsi

Im Küstendorf Port-Bail legten wir einen kurzen Stopp ein. In einem Schnellimbiss kauften wir uns etwas zu essen. Port-Bail hat die markante, romanische Kirche "Notre-Dame" und einen endlos langen Sandstrand zu bieten.

Wir fuhren weiter nach Pirou, um das Chateau de Pirou zu besichtigen. Da mein kleiner Timi eingeschlafen war, besichtigten nur Emma und Brigitte die Wasserburg aus dem 12. Jahrhundert.

Geschichte: Die Burg wurde im Hundertjährigen Krieg von 1337 bis 1453 mehrmals belagert, teilweise zerstört und immer wieder instand gesetzt. Zuletzt wurde sie im 18. Jahrhundert restauriert, aber dann etwa 100 Jahre lang bis Anfang des 20. Jahrhunderts als Bauernhof genutzt. Die Burg Pirou stand früher wesentlich dichter am Meer und war als Schutz für eine natürliche Bucht gedacht. Einst durch mehrere äußere Wälle und Gräben bewehrt, von denen Reste übrig sind, war es durch seine noch großenteils vorhandenen Hindernisse schwer einzunehmen. Von der mittelalterlichen Anlage sind die eindrucksvollen Mauern aus dem 12. und 14. Jahrhundert übrig, die ab 1968 restauriert wurden.

Sage: Zu der Burg gibt es eine Sage in der erzählt wird, dass sich die Bewohner der Burg, um sich vor der Belagerung skandinavischer Eroberer in Sicherheit zu bringen, mithilfe eines Zaubers in Gänse verwandelten und davon flogen. Die Belagerer legten ein Feuer in der leeren Burg, worauf auch das Zauberbuch, das zur Umkehr des Zaubers notwendig war, verbrannte. Die Gänse kehrten zurück, sind nun aber an ihre Tiergestalt gebunden. Seitdem kehren sie jedes Jahr im Frühjahr zurück in der Hoffnung, die Verwandlung rückgängig machen zu können. Unverrichteter Dinge ziehen sie im Herbst wieder nach Süden.

Wikipedia

Am späten Nachmittag erreichten wir unser heutiges Ziel, Villedieu-les-Poles, das im Süden der Halbinsel Cotentin liegt. Hier hatte ich den Campingplatz "Les Chevaliers de Malte" für drei Nächte reserviert. Wir wurden, wie immer, während unserer Normandie-Reise sehr freundlich empfangen.

Wir bekamen einen kleinen Stellplatz zugewiesen. Der Campingplatz hat einen Spielplatz, Hüpfburg, Pool und Restaurant zu bieten. Die Sanitäranlagen sind sauber, aber irgendwie fühlt man sich erdrückt, da die Stellplätze etwas klein geraten sind und der Nachbar schon sehr nahe ist.

Nachdem unser Familienzelt stand, gingen wir ins Restaurant zum Essen. Auf der Terrasse war es sehr gemütlich, das kühle Bier schmeckte lecker, aber auf die Pizza mussten wir sehr lange warten, die sich dann auch noch als geschmacklose Fertigpizza herausstellte.

Trotzdem genossen wir den gemeinsamen Abend und machten es uns später im Zelt gemütlich.

Unterkunft Tipp in Villedieu-les-Poëles: Gites Nature & Espace - Le puits des souhait

17. Weltkulturerbe Mont-Saint-Michel und die Hafenstadt Granville (Tag 14)

Nach dem Frühstück fuhren wir in knapp einer Stunde zum beeindruckenden Klosterberg. Mont-Saint-Michel ist sicherlich das imposanteste Kloster des Abendlandes und zählt nicht von ungefähr zum UNESCO Weltkulturerbe. Seine Bucht ist Schauplatz der stärksten Gezeiten Europas. Die Ursprünge des Heiligtums gehen auf das Jahr 708 n.Chr. zurück.

Informationen: Mont-Saint-Michel ist eine ehemalige Abtei der Benediktiner in Frankreich. Sie liegt auf der gleichnamigen Klosterinsel in der Region Normandie im Département Manche auf dem Gemeindegebiet von Le Mont-Saint-Michel, südwestlich von Avranches. Die Bauten der Abtei Mont-Saint-Michel wurden etwa gleichzeitig mit den gotischen Kathedralen errichtet und immer wieder verändert. Es war eines der umfangreichsten, schwierigsten und kostspieligsten Bauprojekte des gesamten Mittelalters. Der Berg wird alljährlich von ca. 3,5 Millionen Menschen besucht. Die Bauten auf dem Mont-Saint-Michel gehören zum kulturellen Erbe Europas. Seit 1979 sind sowohl der Klosterberg als auch die umgebende Bucht Teil des UNESCO-Welterbes (Weitere Informationen auf Wikipedia).

Natürlich ist der Klosterberg einmalig und sensationell, aber für uns Winkls waren eindeutig zu viele Besucher dort. Der riesige Parkplatz und das Empfangszentrum befinden sich 2 1/2 Kilometer entfernt. Mit einem kostenlosen Bus-Shuttle oder kostenpflichtigen Pferdekutschen gelangt man zum Berg. Da wir keine Befürworter von Pferdekutschen sind und auch keine Lust zum Anstehen an den überfüllten Bussen hatten, entschieden wir uns zu Fuß zum Klosterberg zu gehen. Wir reihten uns in die ewige Schlange Menschen ein und wanderten bei über 30 Grad zum Mont-Saint-Michel. Klar sah der Berg, inklusiv Kloster richtig beeindruckend aus, aber die riesige Menschenmenge machte uns keinen Spaß. Auch die Kinder hatten hier keine Freude, so dass wir einstimmig beschlossen, den Klosterberg, Klosterberg sein zu lassen. Wir können empfehlen Mont-Saint-Michel außerhalb der Stoßzeiten, wie Ferien oder Wochenende zu besuchen.

Unterkunft Tipp in der Nähe von Mont-Saint-Michel: Hôtel Vert

Granville

Für den nächsten Tag war eine Fährüberfahrt zur englischen Kanalinsel Jersey geplant. Im Vorfeld hatte ich schon einen Marco Polo Reiseführer besorgt und die Tickets für die Überfahrt online gekauft. Nur hatte ich keine Bestätigung bekommen. Somit fuhren war nach dem Besuch des Klosterberges nach Granville, wo die Fähre nach Jersey abfährt. Die attraktive Hauptstadt ist allemal einen Besuch wert. Wir holten als erstes die Bestätigung am Fährhafen und schlenderten dann durch die Gassen. In einem kleinen Café aßen wir ein leckeres Eis und beobachteten die vielen Leute, die durch die Fußgängerzone gingen.

Die Stadt liegt auf und an einem Felsenkap im Südwesten der Halbinsel Cotentin. Sie besteht aus der alten, von Festungsmauern umgebenen Oberstadt und der Unterstadt.

Sehenswürdigkeiten in Granville:

- Die Kirche Notre-Dame du Cap Lihou stammt aus dem 15. Jahrhundert, die Fassade wurde im 17. und 18. Jahrhundert erneuert.

- Der Point du Roc ist ein Aussichtspunkt auf der kleinen Inselgruppe Îles Chausey. Er liegt am westlichen Ende der Felsen in der Nähe des Leuchtturms.

- Das Aquarium mit einer Mineralien- und Muschelkunstsammlung.

- Das Musée du Vieux Granville zeigt alte Dokumente und Gegenstände der Stadt sowie normannische Kostüme.

- Das Musée Christian Dior in der ehemaligen Villa des Modeschöpfers zeigt Original-Kreationen von ihm aus verschiedenen Lebensepochen, die zum Teil von berühmten Persönlichkeiten getragen wurden, sowie weitere Memorabilia aus seinem Leben. Der Eintritt in den umgebenden, reich mit Blumen und Zierpflanzen geschmückten Park ist frei.

- Der Karneval von Granville wurde 2016 in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen

Mehr Informationen auf Wikipedia.

Bei der Hitze machte Sightseeing eh nicht so richtig Spaß, somit fuhren wir zurück zum Zeltplatz. Die Kinder und Brigitte gingen in den kühlenden Pool und ich las im Schatten ein spannendes Buch von Abenteurer und Weltumsegler Gangerl Clemens.

18. Der Tag kommt anders als geplant (Tag 15)

Um 6 Uhr standen wir auf, um nach Granville zu fahren. Unsere Fähre nach Jersey, der britischen Kanalinsel, sollte um 9 Uhr gehen. Gestern hatte ich noch fleißig den Marco Polo Reiseführer über Jersey gewälzt. Da wir ohne Auto nach Jersey übersetzen wollten, hatte ich einen Fahrradverleih in der Nähe der Fähranlegestelle ausfindig gemacht. Die Kanalinsel ist nicht sehr groß und somit sehr gut mit dem Fahrrad erkundbar. Vor vielen Jahren besuchte ich schon einmal die traumhafte Insel und ich freute mich darauf, nun mit meinen Kindern und Brigitte Jersey zu erkunden.

Um kurz vor 8 Uhr erreichten wir den Fährhafen von Granville und stellten uns in die lange Menschen-Schlange für die Überfahrt. Endlich waren wir an der Reihe. Ich zeigte die Tickets und unsere Ausweise her und aus für mich heiterem Himmel erklärte mir der gute Mann am Schalter, dass wir nicht auf das Schiff dürfen. Als ich nach dem Grund fragte, war es mir während meiner Frage schon klar. Großbritannien ist nicht mehr bei der EU und ohne Reisepass darf man nicht mehr ins Land. Brigitte und ich hatten nur unsere Personalausweise dabei. Ich hörte nur noch leise die Antwort, während ich mich enttäuscht umdrehte. 220 Euro hatte ich umsonst für die Fährüberfahrt ausgegeben und die traumhafte Insel würde ich an diesem Tag nicht sehen.

Der Tag ist gerettet

Stinkig und mit schlechter Laune gingen wir bzw. vor allem ich zum Auto. Ich wollte nur noch nach Hause und kurzzeitig konnte mir Frankreich und auch Großbritannien gestohlen bleiben. Wir fuhren ein Stück weiter zum Strand von Graneville, um nachzudenken. Ich schmollte vor mich hin. Aber als meine Kinder mit Freude im Meer umhersprangen, Brigitte verträumt auf das Meer hinausblickte, kam ich ins Grübeln und stellte fest, dass ein guter Plan B diesen Tag noch retten könnte. Ich recherchierte im Internet und fand ca. 15 Kilometer nördlich von Granville einen schönen Strand, Montmartin Sur Mer Plage. Meine Stimmung wurde schlagartig besser und an Heimfahrt war nicht mehr zu denken :-)

Am Strand von Montmartin Sur Mer Plage marschierten wir durch das niedrige Wasser, suchten und fanden Krebse und hatten vor allem riesigen Spaß zusammen. Mein Groll war vergessen und meine Plan B Strategie griff wieder. Nach einigen Stunden am Strand fuhren wir wieder zurück zum Campingplatz.

Villedieu-les-Poêles

Da ich noch immer von Schnupfen und Husten geplagt war, gingen Brigitte und die Kinder ohne mich zum Pool. Nur rumsitzen wollte ich auch nicht, somit fuhr ich eine kleine Runde mit dem Mountainbike durch Villedieu-les-Poêles. Bekannt ist der Ort durch die traditionelle Glockengießerei Cornille-Havard, die Kupferschmiede und der Tradition der Klöppelei die in einem Museum präsentiert wird.

Villedieu-les-Poêles wurde aufgrund seiner seit dem Mittelalter währenden Tradition rund um den Werkstoff Kupfer und insbesondere in Bezug auf die Herstellung von Pfannen, Messingwaren, Kessel, Gusswaren usw. als "Ville et Métiers d’Art" ausgezeichnet. Ein Denkmal für die Kupferschmiede befindet sich am Marktplatz.

Am Abend spazierten wir durch die Gassen der kleinen Stadt und aßen in einem Restaurant. Bei einem guten Film im Zelt ließen wir den letzten Tag in Frankreich gemütlich ausklingen.

Unterkunft Tipp in Villedieu-les-Poêles: Maison de Berry

19. Heimreise und kurzer Stopp in Honfleur (Tag 16)

Jeder Urlaub geht zu Ende, so auch unser Normandie Roadtrip. Wir bauten mal wieder unser Zelt ab und machten uns auf die Heimreise. Der Plan war ohne die teuren Mautstraßen auszukommen, aber nach knapp 100 Kilometer auf kleinen Landstraßen durch ebenso kleine Dörfer entschieden wir uns doch wieder für die kostenpflichtige Autobahn.

Zum Mittagessen machten wir einen kurzen Stopp in dem schönen Honfleur. Da wir noch eine weite Reise vor uns hatten, konnten wir die herrliche Stadt nicht besichtigen, aber sicherlich kommen wir wieder. Trotzdem möchte ich einige Sehenswürdigkeiten von Honfleur aufzählen:

- Auch heute noch stehen die Maler am Kai von Honfleur, und in den Greniers à Sel, zwei Lagerhäusern, die 1670 östlich des Vieux Bassin in l’Enclos, der im 13. Jahrhundert errichteten Verteidigungsanlage der Stadt zum Zweck der Salzlagerung, erbaut wurden, werden Ausstellungen zeitgenössischer Künstler organisiert.

- Die Kirche Sainte Catherine mit dem freistehenden Turm steht am Place Ste. Catherine. Sie wurde in der Mitte des 15. Jahrhunderts mit zwei Zwillingsschiffen und einer Dachkonstruktion gleich Schiffsrümpfen von Schiffszimmerleuten ganz aus Holz erbaut und mit bemalten Glasfenstern und weiteren Kunstwerken ausgestattet.

- Ein Meisterwerk der Ingenieurskunst ist die 1995 eingeweihte Pont de Normandie, die Honfleur und Le Havre verbindet. Sie ist eine der längsten Brücken Europas.

Wikipedia

Insgesamt hatten wir 1280 Kilometer zu fahren. Um 2 Uhr Nachts erreichten wir wieder das heimische Schwarzach...

Unterkunft Tipp in Honfleur: Cosy loft - plein centre d'Honfleur

20. Fazit

Jeder Urlaub mit meiner Familie ist etwas Besonderes und wunderschön. Straßburg ist eine traumhafte Stadt, Disney Land Paris gigantisch, an der Seine sollte man viel mehr Zeit verbringen und für die Normandie sind 2 Wochen definitiv zu wenig. Der Urlaub war super, nur das häufige Zelt aufbauen und wieder abbauen nervte etwas. Mit einem Camper wäre es etwas einfacher. Vielleicht sollten wir so ein Reisemobil ins Auge fassen. Auf jeden Fall können wir Frankreich und seine freundlichen Einwohner sehr empfehlen. Der Plan für den Sommerurlaub im nächsten Jahr steht schon fest: Die Bretagne...

21. Aktivitäten Tipp
22. Die perfekte Packliste für Frankreich

Dein nächstes Reiseziel ist Frankreich, das Land der Liebe? Frankreich zählt als das meistbesuchte Land der Welt, vielleicht wegen Paris, der Stadt der Liebe, dem romantischem Elsass, der rauen Bretagne, der bunten Cote dÀzur oder der Alpen mit dem 4810 m hohen Mont Blanc. Frankreich ist mehr als nur eine Reise wert, ob mit oder ohne Kinder. Damit ihr den richtigen Start zu diesem Abenteuer findet, habe ich eine Packliste für Frankreich erstellt.

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